Verkehr

Fähre nein, Bus Ja - wie kam das 9-Euro-Ticket auf Föhr und Amrum an?

So viele Menschen nutzten das 9-Euro-Ticket auf Föhr und Amrum

Wie kam das 9-Euro-Ticket auf Föhr und Amrum an?

Anna Goldbach/shz.de
Amrum/Föhr
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Das 9-Euro-Ticket ist Geschichte, für die Fähren galt es ohnehin nicht - wie aber hat sich das Ticket auf den Busverkehr auf Amrum und Föhr ausgewirkt? Foto: INA FASSBENDER/shz.de

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Kaum ist das 9-Euro-Ticket ausgelaufen, startete die Diskussion um ein Folge-Ticket — wenn man so will, ein Zeichen des Erfolgs. Für die Fähre galt das Ticket nicht, für den ÖPNV auf den Inseln schon: Sind deshalb mehr Menschen Bus gefahren?

„Insgesamt hat die Wyker Dampfschiffs-Reederei (W.D.R.) 7567 9-Euro-Tickets auf den Insel selbst verkauft, davon 2956 auf Föhr und 4611 auf Amrum“, berichtet Christian Gabriel, Prokurist der Reederei auf Nachfrage von shz.de. Zudem habe man über den Zeitraum der drei Monate alle Fahrgäste gezählt, die mit dem bundesweit anerkannten Ticket in einen Linienbus eingestiegen sind: 190.000 waren es an der Zahl.

Interessant dabei: Während auf Föhr rund 44.000 Menschen das Ticket nutzten, waren es auf Amrum, obwohl die Insel kleiner ist, etwa 100.000 Personen mehr. Soweit so gut. Aber sind denn nun mehr Menschen Bus gefahren?

Ja, sagt Gabriel, der die Zahlen zum Vor-Coronajahr 2019 vorliegen hat. Zumindest auf Amrum habe man einen Zuwachs von 16 Prozent verzeichnet. Auf Föhr liegt der Wert, obwohl die W.D.R. im Gesamten betrachtet rund 21.000 Menschen mehr beförderte, fünf Prozent unter dem von 2019.

Auch zu den Jahren Corona-Jahren zieht Gabriel den Vergleich: „Ja, es sind wieder mehr Menschen Bus gefahren als in den beiden Corona-Jahren 2020/2021“. Insulaner hätten das Ticket allerdings kaum genutzt. „Beflügelt durch das 9-Euro-Ticket waren es neben den Mitnahmeeffekten überwiegend unsere Gäste und Besucher der Inseln, die das Angebot wahrgenommen haben“, so der Prokurist.

Inwiefern sich dieser Effekt auch mit einem Nachfolge-Ticket halten wird, bleibt abzuwarten. Zum Wunsch der Insulaner, die den vermehrten Autoverkehr auf der Insel gerade in den Sommermonaten immer wieder kritisieren, könnte das zumindest Teil der Lösung sein.

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