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Astana-Rennstall weist Vorwürfe zurück

Astana-Rennstall weist Vorwürfe zurück

Astana-Rennstall weist Vorwürfe zurück

Kopenhagen
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Jakob Fuglsang will noch weitere drei Jahre Rennen fahren. Foto: Johanna Geron/Reuters/Ritzau Scanpix

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Der Arbeitgeber von Jakob Fuglsang streitet jeglichen Kontakt zum gesperrten Doping-Arzt Michele Ferrari ab.

Jakob Fuglsang ist  in einer prekären Situation gelandet. Der dänische Rad-Profi ist durch eine Untersuchung einer Antidoping-Einheit unter Doping-Verdacht geraten.

Nachforschungen haben Indizien hervorgebracht, dass Jakob Fuglsang zum Doping-Programm des lebenslang gesperrten Doping-Arztes Michele Ferrari gehört, doch der Arbeitgeber des Dänen weist in einer Presseerklärung die Vorwürfe zurück und bestreitet jeglichen Kontakt zu Ferrari.

„Wir sind Dienstag von dänischen und norwegischen Journalisten angerufen worden, die offenbar Zugang zu dem Dokument hatten. Sie haben um eine Antwort gebeten, doch das Dokument enthält weder Fakten noch Beweise, sondern nur Anschuldigungen und Gerüchte. Deswegen hatten wir erst keinen Wunsch, ein offizielles Statement zu bringen“, so Steve Jonker, Pressemitarbeiter des Astana-Rennstalls, der aber am Montagmittag eine Presseerklärung herausgab.

„Das Team kooperiert nicht mit verdächtigen Ärzten wie Michele Ferrari. Das Team fordert von allen Athleten, dass sie die Antidopingregularien einhalten“, heißt es in dem Statement.

Die Vorwürfe gegen Jakob Fuglsang sind in Radsportkreisen auf Verwunderung und Verägerung gestoßen.

„Alleine die Verdächtigungen gegen Jakob und den Radsport generell sowie der Gedanke, dass ein Typ wie Ferrari den Weg zurück in den Radsport finden könnte, sind fürchterlich“, meint Morten Bennekou, Elitechef des dänischen Radsportverbandes, DCU: „Viele Leute versuchen, den schlechten Ruf des Radsports zu verbessern. Durch solche Geschichten werden alle verdächigt, und ich habe wieder das alte Lied gehört, dass alle gedopt sind. Das macht mich traurig, denn ich weiß, dass richtig viele Radsportler nicht schummeln. Selbst wenn es dementiert wird, bleibt der Verdacht bestehen. Viele denken, dass da doch irgendetwas war, und dass es nur noch bewiesen werden konnte.“

Brian Holm von dem vorliegenden Material wenig beeindruckt

Brian Holm, ehemaliger Radprofi und langjähriger Sportdirektor bei verschiedenen Rennställen, hatte in Radsportkreisen das Gerücht über eine mögliche Verbindung zwischen Fuglsang und Ferrari gehört.

„Erst einmal möchte ich sagen, dass ich mir nicht in meinen kühnsten Träumen vorstellen kann, dass Fuglsang mit Ferrari arbeitet. Es ist völlig normal, dass im Radsport Gerüchte entstehen, wenn jemand schnell unterwegs ist. Es wäre idiotisch, wenn er mit Ferrari in Kontakt steht“, sagt Brian Holm zu DR und weist darauf hin, dass keine Anklage erhoben worden ist: „Im Laufe der Zeit habe ich viele solcher Rapports gelesen, und meine unmittelbare Einschätzung ist die, dass dies vor Gericht keinen Bestand haben wird.“

Brian Holm fordert Jakob Fuglsang zu einer Stellungnahme auf. Dieses ist aber noch nicht passiert.

Fuglsangs ehemaliger Trainer hat sich dagegen zu Wort gemeldet.

„In den vielen Jahren, in denen ich mit Jakob gearbeitet habe, ist es mit der Einstellung gewesen, dass wir mit sauberen Mitteln so weit wir möglich kommen wollten, auch wenn das zur Folge hätte, dass wir einiges nicht erreichen würden“, sagt Rune Larsen.

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