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„Das war unter Superliga-Niveau“

„Das war unter Superliga-Niveau“

„Das war unter Superliga-Niveau“

Aarhus
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Foto: Bo Amstrup/Ritzau Scanpix

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Die Gesichter sprachen Bände, als Spieler und Trainer von SønderjyskE nach der 2:4-Schlappe gegen AGF vor die Presse traten. Es wurde Klartext geredet. Die gezeigte Leistung sei nicht akzeptabel gewesen.

„Das ist uns peinlich, was wir hier gezeigt haben. Wir hatten in anderen Spielen schlechte Phasen, aber diesmal war das über 90 Minuten schlecht. So kann man in der Superliga keine Spiele gewinnen. Das war weit unter Niveau“, meint Stefan Gartenmann zum „Nordschleswiger“: „AGF hat einen guten Start erwischt.  Eingeschüchtert ist vielleicht das falsche Wort, aber dennoch haben wir nie das Gefühl bekommen, dass wir Oberwasser haben. Wir haben uns nicht daran gehalten, was wir vorher abgesprochen hatten, und wir haben in erster Linie nicht unsere Pflicht getan, das eigene Tor zu verteidigen. Es hat der Funke gefehlt, die Lust, das eigene Tor zu verteidigen als würde es um das eigene Leben gehen.“

Der Verteidiger, der im Laufe dieser Saison nun schon alle vier Positionen in der Viererkette gespielt hat, freu sich auf die Länderspiel-Pause, wo einige Dinge in der Defensivarbeit zurecht gerückt werden müssen.

„Wir müssen vor allem an unserer Einstellung arbeiten, obwohl  man das nur schwer trainieren kann. Wir wissen, dass wir verteidigen können, aber um hinten wieder die Stabilität zu finden, müssen sämtliche elf Spieler die Bereitschaft zeigen, das eigene Tor zu verteidigen, sonst verliert man Fußballspiele“, meint Stefan Gartenmann.

 

Foto: Bo Amstrup/Ritzau Scanpix

Mit der Defensivleistung konnte sich auch sein Trainer nicht anfreunden.

„Das war ein defensiver Tiefpunkt – das war unter Superliga-Niveau“, meint Glen Riddersholm: „Wir haben durch unsere Umstellung in der zweiten Halbzeit wieder für neue Hoffnung gesorgt und selbst wieder alles zerstört, aber das ändert nichts daran, dass es unterm Strich eine misereable Leistung war. Unser Zweikampfverhalten war fürchterlich, unsere Klärungsversuche ebenso. Es scheint einige überrascht zu haben, dass es von Beginn an hektisch werden würde. Der schlechte Start hat uns so mitgenommen, dass wir am Ball keine Ruhe fanden.“

Die Länderspiel-Pause kommt dem Trainer gelegen.

„Das war eine glasklare Niederlage gegen eine Top-6-Mannschaft. Über Top 6 brauchen wir gar nicht zu reden. Wir müssen jetzt die Länderspiel-Pause nutzen, um den Kurs wieder zu finden, denn solch eine Leistung können wir uns nicht leisten“, so Riddersholm.

Foto: Bo Amstrup/Ritzau Scanpix

Eine völlig verschlafene Anfangsphase kam den SønderjyskE-Fußballern teuer zu stehen, meinte Kapitän Eggert Jonsson nach der 2:4-Niederlage gegen AGF.

„Das war einfach ungenügend. Wir sind nie aus den Startlöchern gekommen und haben danach einfach schlechte Qualität ins Spiel gebracht. Wir haben die Zweikämpfe nicht gesucht und die Zweikämpfe auch nicht gewonnen. Das sind die Basics des Fußballs“, sagt Eggert Jonsson zum „Nordschleswiger“.

Der Isländer tut sich schwer, eine Erklärung für das erschreckend schwache Defensivverhalten zu finden.

„Wir hatten lange Zeit eigentlich das Gefühl, eine solide Defensive zu haben. Nach ein paar Aussetzern dachte ich auswärts gegen Brøndby, dass wir wieder in die Bahn gefunden hatten, aber wir haben hier viel zu leichte Gegentore hingenommen und hätten noch viel mehr Gegentore kassieren können. Das war mir einfach zu leicht, wie AGF zu Torchancen gekommen ist“, ärgert sich Eggert Jonsson.

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