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Mielitz schoss die Bälle gegen die Wand

Mielitz schoss die Bälle gegen die Wand

Mielitz schoss die Bälle gegen die Wand

Hadersleben/Haderslev
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Sebastian Mielitz steht seit Sommer 2017 für SønderjyskE zwischen den Pfosten. Foto: Bo Amstrup/Ritzau Scanpix

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Der ehemalige Bundesliga-Torwart freut sich, endlich wieder auf dem Trainingsplatz zu stehen, und lässt sich durch viele offene Fragen nicht aus der Ruhe bringen. Sein Vertrag läuft Ende Juni aus, die Saison geht aber erst in einem Monat zu Ende.

Die Ungewissheit ist in den vergangenen Wochen groß gewesen und ist es zum Teil weiterhin, doch Sebastian Mielitz geht die vielen offenen Fragen entspannt an. Sportlich weiß der deutsche Torwart nicht so recht, wo er nach langer Zwangspause steht und wo es für ihn weitergeht. Der 30-Jährige ist einer von acht Spielern im SønderjyskE-Kader, deren Vertrag zum 30. Juni auslaufen.

„Bislang hat es kein Statement gegeben, wie das gelöst werden kann. Am einfachsten wäre es, die Verträge so lange zu verlängern wie die Saison geht, aber ich weiß es nicht“, sagt Sebastian Mielitz im Gespräch mit dem „Nordschleswiger“: „Erst einmal bin ich einfach froh, überhaupt wieder auf dem Platz zu stehen, auch wenn das nicht so sein wird, wie wir uns das als Fußballer vorstellen, ohne Fans und mit allem, worauf wie achten müssen. Es ist aber notwendig, und ich bin einfach froh, dass ich meinen Job wieder ausüben darf.“

Der Torhüter, der 62 Bundesliga-Spiele und 2 Champions-League-Begegnungen für Werder Bremen absolvierte, war im Sommer 2017 von Greuther Fürth zu SønderjyskE gekommen, und schließt es keineswegs aus, auch über das Saisonende hinaus bei den Hellblauen zu bleiben.

„Ich fühle mich bei SønderjyskE wohl. Ich kann es mir vorstellen, länger zu bleiben, aber wir werden sehen, wie es weitergeht. Da bin ich entspannt“, so Sebastian Mielitz, der in den vergangenen Wochen alles getan hat, was möglich ist, um sich fit zu halten, auch wenn das nicht einfach gewesen ist.

„Es ist schön gewesen, sehr viel Zeit mit der Familie zu verbringen. Das habe ich geschätzt, aber man hat auch Aufgaben im Leben, und für mich ist das im Moment, auf dem Platz und im Tor zu stehen. Und wenn das nicht möglich ist, dann fehlt einem was. Man versucht, das so gut es geht zu kompensieren, aber das Training mit den Jungs kann man nicht ersetzen“, sagt der SønderjyskE-Schlussmann, der auf alternative Trainingsmethoden zurückgegriffen hat: „Mein fünfjähriger Sohn hat mir im Garten Bälle aufs Tor geschossen, und ich habe die Bälle gegen die Wände geschossen, um einige Bälle fangen zu können. Für einen Torwart ist es vielleicht noch einen Tick schwieriger, sich in einer solchen Pause fit zu halten als es bei Feldspielern der Fall ist. Die können sich durch Läufe fit halten. Die habe ich auch gemacht, aber rein fangtechnisch ist das Training nur schwer zu ersetzen.“

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Jens Kragh Iversen
Jens Kragh Iversen Sportredakteur
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