Immobilienmarkt

Interesse an Häusern in der Kommune Sonderburg - hält der Boom an?

Interesse an Häusern in der Kommune Sonderburg - hält der Boom an?

Haus-Interesse in und um Sonderburg - hält der Boom an?

Sonderburg/Sønderborg
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Die Nachfrage nach Immobilien in der Kommune Sonderburg ist ungebrochen hoch. Foto: Christian Lindgren/Ritzau Scanpix

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Die Kommune Sonderburg erlebt einen enormen Zuzug. Aber hält das Interesse an? Und welche Auswirkungen hat das auf den Immobilienmarkt? Ein Makler sagt gegenüber dem „Nordschleswiger“, der nächste Boom könnte schon bald ins Haus stehen, sollte die Alsen-Fünen-Verbindung kommen.

Die vergangenen Jahre zeichnete sich ein regelrechter Zuzugs-Boom in der Kommune Sonderburg ab. Tatjana Rode, Koordinatorin des Zuzugs-Service der Kommune, sagt, 2021 sei ein Rekordjahr gewesen: „Ich hatte mehr als 1.100 Anfragen von Menschen, die sich für einen Zuzug in unsere Kommune interessierten.“ Bei rund 80 Prozent der Anfragen handele es sich um Menschen aus Deutschland.

Noch immer haben wir etwa dreimal so viele Nachfragen wie noch vor Corona.

Tatjana Rode, Zuzugs-Koordinatorin

In diesem Jahr sei der Boom leicht abgeebbt, der Trend halte jedoch an. „Noch immer haben wir etwa dreimal so viele Nachfragen wie noch vor Corona.“ Das hänge sicherlich auch mit dem Ukraine-Krieg und der Inflation zusammen. „Ich merke schon, dass die Menschen Unsicherheiten haben“, sagt Rode, gibt aber zu bedenken, dass der Immobilienmarkt in Deutschland auch eine Rolle spielen kann. „Das Interesse, zu uns zu kommen, kann trotzdem vorhanden sein, aber wenn die Interessierten ihr Haus in Deutschland nicht loswerden, kann das die Pläne ausbremsen, hier in eine Immobilie zu investieren.“

Viele junge Familien kommen

Für die Kommune seien die Zugezogenen ein Segen. „Wir erleben, dass viele Deutsche gerne aufs Land möchten. Gar nicht mal unbedingt in die Stadt. Das stärkt den ländlichen Raum hier natürlich immens.“ Zumal es sich dabei zu einem Großteil um junge Familien handele, bei denen die Eltern zwischen 35 und 45 Jahre alt sind. 

„Und zum Teil sind es wirklich große Familien, die zu uns kommen, mit drei bis fünf Kindern“, so Rode. Ihre Gründe, aus Deutschland auszuwandern, seien vielfältig. Aber zu den häufigsten zähle sicherlich eine Unzufriedenheit mit dem deutschen Schulsystem. „Das begegnet mir immer wieder in den Gesprächen.“ 

Auch die günstigeren Immobilienpreise spielten eine Rolle.

So entwickelt sich der Immobilienmarkt

Aber sind Häuser in der Kommune immer noch so günstig? „In Gesprächen mit Maklerinnen und Maklern höre ich, dass die Deutschen an Immobilien interessiert sind, die hier lange Zeit nur schwer zu vermarkten waren.“ 

Das bestätigt Ole Bredgaard, Immobilienmakler bei Nybolig Guderup. „Die Deutschen machen aktuell ungefähr die Hälfte meiner Kundschaft aus.“

Momentan ist es schwer, etwas zu finden. Viele Immobilien sind vergriffen oder schnell vergeben.

Ole Bredgaard, Immobilienmakler

Sie interessierten sich laut Bredgaard für Häuser auf dem Land, „natürlich gerne mit Zugang zum Meer“. Aber diese seien schnell weg gewesen, und inzwischen sei auch der Markt im Landesinneren sehr gefragt.

„Momentan ist es schwer, etwas zu finden. Viele Immobilien sind vergriffen oder schnell vergeben.“ Das wirke sich auch auf die Preise aus. 

„Obwohl man immer liest, dass die Immobilienpreise stark gesunken sind, habe ich den Eindruck, dass unsere Region davon nicht so sehr betroffen ist.“ In den vergangenen Jahren jedenfalls seien sie gestiegen, „vielleicht sind sie insgesamt jetzt wegen der Inflation noch einmal leicht gefallen.“ Aber insgesamt könne man eher von steigenden Preisen sprechen.

Alsen-Fünen-Querung würde nächsten Boom auslösen

Trotzdem seien diese noch fair, findet der Makler. Und es sei nach wie vor ein guter Zeitpunkt, in eine Immobilie in der Kommune zu investieren. „Hier tut sich viel“, begründet er diese Einschätzung, und meint damit etwa das geplante Urlaubsresort „Nordborg Resort“ im Norden von Alsen (Als). Das mache die Region nicht nur für Gäste attraktiver, sondern sorge auch für Arbeitsplätze und eine Stärkung der kommunalen Finanzen.

Wir brauchen die Alsen-Fünen-Querung, und sie würde den nächsten Boom auf dem Immobilienmarkt auslösen.

Ole Bredgaard, Immobilienmakler

Aktuell ist noch nicht raus, ob es eine Alsen-Fünen-Querung geben wird, „aber ich glaube, wir brauchen sie dringend“. Es sei natürlich noch Spekulation, aber wenn tatsächlich eine Verbindung nach Fünen gebaut wird, so rechnet der Makler damit, dass das die Lukrativität der Kommune noch einmal enorm steigern würde. „Wir brauchen die Alsen-Fünen-Querung, und sie würde den nächsten Boom auf dem Immobilienmarkt auslösen“, ist Bredgaard sicher. 

Bis 2024 möchte die dänische Regierung 20 Millionen Kronen für die bereits laufenden Voruntersuchungen für eine solche Verbindung ausgeben. Die ersten Gelder dafür sind inzwischen geflossen.

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