Schleswig-Holstein & Hamburg

Sonderfonds über 2,5 Millionen für Schäden durch Orkantief

Sonderfonds über 2,5 Millionen für Schäden durch Orkantief

Sonderfonds über 2,5 Millionen für Schäden durch Orkantief

dpa
Kiel (dpa/lno) -
Zuletzt aktualisiert um:

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Orkantief «Zeynep» hat in Schleswig-Holstein Schäden angerichtet. Das Land stellt nun bis zu 2,5 Millionen Euro an Hilfen bereit. Sie sollen auch genutzt werden, um die Strände für die Tourismussaison in gute Verfassung zu bringen.

Nach mehreren Sturm- und Orkantiefs hat die Landesregierung einen Sonderfonds mit bis zu 2,5 Millionen Euro für Schäden aufgelegt. «Wir werden die Kommunen bei der Beseitigung der Sturmschäden nicht im Stich lassen und hierfür bis zu zwei Millionen Euro bereitstellen», sagte Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) am Dienstag nach einer Kabinettssitzung in Kiel. «Weitere bis zu 500.000 Euro können für Küstenschutzmaßnahmen eingesetzt werden.»

Wirtschafts- und Tourismusminister Bernd Buchholz (FDP) hatte den Fonds am Montag vorgeschlagen. Er rechnet damit, dass die Summe mehr als reicht. Betroffene Kommunen müssen aber einen Eigenanteil leisten, wie Buchholz der Deutschen Presse-Agentur sagte. 2019 war die Regierung nach Sturmschäden bereits ähnlich vorgegangen. Damals sei die bereitgestellte Summe von einer Million Euro nicht komplett abgerufen worden, sagte Buchholz. Wie groß die neuen Schäden seien, müsse erst noch ausgewertet werden.

Buchholz hatte am Montag darauf verwiesen, dass angesichts des Neustarts des Tourismus eine gute touristische Infrastruktur im Norden wichtig sei: «Wo Hotels stehen, aber kein Strand mehr ist, da fährt keiner hin.» In diesem Jahr würden die Menschen voraussichtlich noch nicht ganz so viele Fernreisen wie in der Vergangenheit unternehmen. «Wir präsentieren uns als Land in diesem Sommer auch als touristische Destination. Und da sind kaputte Stege oder heruntergekommene Strände, die abgespült worden sind, kein touristisches Highlight.»

Regierungschef Günther informierte sich am Dienstag an der Nordseeküste über Schäden nach den jüngsten Stürmen. Er wurde dabei nach Angaben der Staatskanzlei unter anderem von Vertretern des Landesbetriebs für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz sowie der Hilfsorganisatoren wie den Feuerwehren begleitet. In Hollingstedt (Kreis Schleswig-Flensburg) an der Treene informierte sich Günther zudem über die Hochwasserlage im Binnenland.

«Ich habe mir heute ein eigenes Bild von der Situation im Land gemacht», sagte Günther. Das Land sei gut vorbereitet, die Deichverstärkungen vergangener Jahre hätten Wirkung gezeigt. «Selbst solche enormen Hochwasser, wie wir sie in den letzten Tagen hatten, haben keine dramatischen Auswirkungen.» Schäden seien aber entstanden an den Klimadeichen und der touristischen Infrastruktur.

Die schweren Stürme der vergangenen Tage haben nach erster Beurteilung der Schleswig-Holsteinischen Landesforsten (SHLF) auch große Schäden in den Wäldern angerichtet. Man rechne mit etwa 60.000 Festmetern Sturmholz, teilte Direktor Tim Scherer am Dienstag mit. Das entspreche knapp 30 Prozent der jährlichen Einschlagmenge. «Summa summarum aber können wir zum jetzigen Zeitpunkt behaupten, dass wir voraussichtlich mit einem blauen Auge davongekommen sind.» Die Förster im Norden Schleswig-Holsteins meldeten moderate Schäden, vor allem in der Mitte und im Süden des Landes werde aber von teilweise starken Schäden berichtet.

Der Direktor warnte vor dem Betreten der Wälder, das nach wie vor lebensgefährlich sei. Da der Boden vom vielen Niederschlag aufgeweicht sei, müsse damit gerechnet werden, dass weitere Bäume umstürzen. Auch die Gefahr herabfallender Äste sei noch nicht gebannt.

Mehr lesen