Deutsche Minderheit

Strategie-Tagung in Leck: BDN debattiert über die Zukunft

Strategie-Tagung in Leck: BDN debattiert über die Zukunft

Strategie-Tagung in Leck: BDN debattiert über die Zukunft

Apenrade/Leck
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Die aktuelle Struktur des Bundes Deutscher Nordschleswiger ist komplex. Foto: Marle Liebelt

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Eine AG Zukunft hat Ideen zur Neustrukturierung der Minderheit ausgearbeitet. Aber woran möchte man festhalten? Was will man verwerfen? Und womit kann man weiterarbeiten? Diesen Freitag und Sonnabend treffen sich Mitglieder des BDN-Hauptvorstandes, um genau darüber zu diskutieren.

Im Februar hat die AG Zukunft dem Hauptvorstand des Bundes Deutscher Nordschleswiger (BDN) ihre Ergebnisse aus Überlegungen zu einer grundlegenden Neustrukturierung der Minderheit vorgestellt. 

Ausgangspunkt der Ideen-Entwicklung war, dass die zehn Mitglieder der AG „Wünsch-dir-was“ spielen durften. Wie sollte die Minderheit organisiert sein? Wer sollte etwas bestimmen dürfen?

Was dabei herausgekommen ist, stellt die jetzigen Strukturen des Bundes Deutscher Nordschleswiger (BDN) infrage, bietet aber auch Ideen für Alternativvorschläge an. Die Eckpunkte der Vorschläge hat „Der Nordschleswiger“ in diesen beiden Artikeln erklärt:

Wie beschrieben, handelt es sich bei den Ideen bislang lediglich um erste Vorschläge. Entschieden ist noch nichts.

Das Ideen-Papier der AG soll nun dem Hauptvorstand als Diskussionsgrundlage dienen, wenn sich die Mitglieder am Freitag und Sonnabend im nordfriesischen Leck (Læk) zu einem zweitägigen Workshop treffen. 

Die AG Zukunft hatte den Auftrag, sich gedanklich komplett von den Strukturen, die jetzt in der Minderheit herrschen, zu lösen. „Die Frage, die am Anfang stand, lautete: Wenn wir die Minderheit ganz neu erfinden würden, würden wir alles genauso machen?“, so erklärt es der BDN-Hauptvorsitzende und AG-Mitglied Hinrich Jürgensen.  

Hinrich Jürgensen ist zuversichtlich, dass aus den Ideen der AG Zukunft mehr wird als nur Träumerei. Foto: Karin Riggelsen

Die Ideen, die ausgearbeitet wurden, sind erst mal also reine Träumerei. Die AG-Mitglieder haben ihren Teil gemacht, jetzt ist der Hauptvorstand gefragt, damit weiterzuarbeiten. Aus der Träumerei gilt es jetzt, einen Handlungsplan zu erarbeiten.

Was ist Ziel der Tagung?

Damit die Ideen nicht im Sande verlaufen, nehmen sich die Mitglieder des Hauptvorstandes bei der Strategie-Tagung am Freitag und Sonnabend Zeit, die Punkte durchzugehen.

Wie Jürgensen dem „Nordschleswiger“ sagt, lautet der Auftrag für den Workshop jetzt, ein Papier mit den Punkten auszuarbeiten, die man angehen will und kann. „Wir müssen besprechen, welche Ideen wir umsetzen wollen, welche zum Beispiel aus rechtlichen Gründen nicht umsetzbar sind, und welche Ideen so zwar nicht umsetzbar sind, wir aber so gut finden, dass wir herausfinden wollen, ob sie irgendwie anders realisierbar wären.“ 

Wie geht es dann weiter?

Die Ergebnisse sollen bei der nächsten Hauptvorstandssitzung Ende August vorgestellt werden, bevor es dann an die Basis – also in die Ortsvereine – geht.

Dieser Prozess ist wichtig, weil die Basis die Gelegenheit bekommen soll, die Zukunft mitzugestalten.

Hinrich Jürgensen

Diese haben ausreichend Zeit, das Papier zur Kenntnis zu nehmen, zu besprechen und Stellung zu beziehen. „Dieser Prozess kann etwas dauern“, so Jürgensen. Zeitlich rechne er aber damit, dass die Ortsvereine nach ihren Generalversammlungen im Frühjahr damit durch sein werden. 

„Dieser Prozess ist wichtig, weil die Basis die Gelegenheit bekommen soll, die Zukunft mitzugestalten“, betont der Hauptvorsitzende. 

Die Ergebnisse der Diskussionen in den Ortsvereinen werden dem Hauptvorstand zurückgespielt. „Die Ortsvereine können schließlich zu ganz unterschiedlichen Resultaten gelangen. Vielleicht gibt es sogar neue Ideen.“ Diese sollen im Hauptvorstand zusammengetragen werden. „Vielleicht kommt bei den Konkretisierungen der Ideen auch heraus, dass erst einmal Satzungsänderungen nötig sind“, so Jürgensen. „Über die müsste die Delegiertenversammlung entscheiden.“

Es ist ein großes Vorhaben

Die Strategie-Tagung dient jetzt also erst einmal der Konkretisierung. „Ja, es ist viel. Aber wenn wir nichts tun, kommen wir auch nicht weiter“, lautete schon im Februar Hinrich Jürgensens Konklusion zum Ende der ersten Diskussion im Hauptvorstand. Das gilt nach wie vor. Jürgensen jedenfalls freut sich auf den Prozess.

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