Tourismus
Apenrader Stadtführung per App – aber nicht auf Deutsch
Apenrader Stadtführung per App – aber nicht auf Deutsch
Apenrader Stadtführung per App – aber nicht auf Deutsch
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Vor Ort geht es mithilfe der App „Storyhunt“ zu geschichtlichen und kulturellen Sehenswürdigkeiten in der Stadt – allerdings bisher nur auf Dänisch. Warum die deutschen Gäste noch nicht bedient werden, sagt die zuständige kommunale Tourismusexpertin.
„Jetzt stehst du vor einem der ältesten Bauwerke in der Stadt, vor dem alten Rathaus. Das Gebäude wurde von 1828 bis 1830 gebaut und vom bekannten Architekten C. F. Hansen erdacht.“ So beginnt die Stadtführung durch Apenrade. Allerdings folgt man nicht einem Stadtführer mit einem erhobenen Stab, an dem ein kleines Fähnchen hin und her flattert, wie es in anderen Städten oft der Fall ist.
Von einer App auf dem Smartphone wird Wissenswertes über die historischen Gebäude und die Kunstwerke in der Innenstadt berichtet. Im eigenen Tempo kann sich der Gast über die knapp 700 Meter lange Tour durch die Straßen bewegen und sich an 13 Standorten, die auf einer Karte genau zu erkennen sind, Gebäude oder Kunstwerke erklären lassen.
Zu den Kunstwerken sagen die Künstlerinnen und Künstler in der App sogar selbst einige Worte.
„Wir haben viel spannende Geschichte und Kunst in Apenrade. Beides verdient noch mehr Aufmerksamkeit. Die maritime Stadtgeschichte, die Architektur und nicht zuletzt die vielen Kunstwerke gehören zu den absoluten Höhepunkten“, sagt Kirsten Rudbeck, Direktorin beim Tourismusverband „Destination Sønderjylland“.
Touristinnen und Touristen, die der dänischen Sprache nicht mächtig sind, gehen allerdings leer aus. Die App gibt es bisher nur in dänischer Sprache.
Keine Übersetzung ins Deutsche geplant
„Es ist unmittelbar nicht geplant, die Führung ins Deutsche zu übersetzen“, antwortet Mette Kongstedt Hansen vom kommunalen Touristenbüro „Visit Aabenraa“. Auch wenn man wüsste, dass eine große Gruppe Interessierter ausgeschlossen werde.
Ganz vom Tisch ist eine Übersetzung jedoch nicht. „Wenn die Nachfrage groß genug ist, schließen wir es nicht aus, dass wir übersetzen.“
Für die Vermarktung der App ist die Mitarbeiterin des Apenrader Touristenbüros zuständig. „Und wenn ich dann merke, dass die Gäste an dem Angebot Interesse haben, gebe ich das natürlich weiter“, sagt sie.
Ein Grund, dass es das Angebot nicht in deutscher Sprache gibt: Die Übersetzerarbeit sei schwierig, „wenn wir die originalen Stimmen der Künstlerinnen und Künstler der Werke benutzen wollen. Es gibt aber bestimmt auch alternative Möglichkeiten“, so die Touristen-Expertin.
Es wird jetzt an weiteren Touren für die App gearbeitet, die „ebenfalls auf Deutsch angeboten werden könnten“, erklärt Mette Kongstedt Hansen.