Interreg

EU-Millionen für deutsch-dänische Kulturaktivitäten

EU-Millionen für deutsch-dänische Kulturaktivitäten

EU-Millionen für deutsch-dänische Kulturaktivitäten

Nordschleswig/Sønderjylland
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Auftaktkonferenz für das Projekt Kurskultur 2.0 am Freitag im Lyren in Pattburg/Padborg Foto: Gwyn Nissen

Kurskultur öffnet neue Geldtöpfe für deutsch-dänische Projekte. Ein Sofortpool sorgt für schnelle Förderung – ein Transportpool für Kinder- und Jugendbegegnungen.

Kurskultur und Interreg

Kurskultur ist eines von über 50 deutsch-dänischen Interreg-Projekten, die seit 2014 über 600 Millionen Kronen von der EU erhalten haben. Das Interregprogramm ist eine Förderinitiative für benachbarte Regionen und grenzüberschreitende Projekte.

Das Programm umfasst auf deutscher Seite die Kreise Nordfriesland, Ostholstein, Plön, Rendsburg-Eckernförde und Schleswig-Flensburg sowie die kreisfreien Städte Flensburg, Kiel, Lübeck und Neumünster.

Auf dänischer Seite umfasst es die Regionen Süddänemark und Seeland sowie die Kommunen, darunter Apenrade, Tondern, Hadersleben und Sonderburg. In der Programmregion leben etwa 3,6 Millionen Menschen.

Mehr über Förderrichtlinien, Antragsformulare, Zeitfristen und Förderbereiche auf der Webseite www.kulturfokus.dk

23,6 Millionen Kronen fließen in den kommenden drei Jahren für Kulturaktivitäten in die Interregregion Dänemark-Deutschland. Das Projekt Kurskultur 2.0 hat am Donnerstag offiziell die Arbeit aufgenommen und lädt nun Bürger, Vereine und Institutionen dazu auf, sich an der grenzüberschreitenden Entwicklung zu beteiligen.

„Die bürgernahen Projekte machen die EU-Förderung für unsere Bürgerinnen und Bürger greifbar", sagte der Vorsitzende im Kulturausschuss der Region Sønderjylland-Schleswig, Ingo Degner.

Der größte Teil des Millionenbetrages wird für die Netzwerkarbeit, deutsch-dänische Treffen, Lehrerausbildung und andere Kurskultur-Aufgaben verwendet. Darüber hinaus wurden bei einer Auftaktveranstaltung von Kurskultur 2.0 am Freitag im Lyren in Pattburg/Padborg die drei Förder-Pools präsentiert.

Drei Förder-Pools

Über den Kultur- und Netzwerkpool werden innovative deutsch-dänische Projekte in den Bereichen Kultur, Sprache, Kinder, Jugend, Sport & Freizeit gefördert, die zum interkulturellen Verständnis und einer Verankerung der deutsch-dänischen Zusammenarbeit in der allgemeinen Bevölkerung beitragen. Hierfür stehen insgesamt fünf Millionen Kronen zur Verfügung.

Der Transportpool unterstützt die aktive Zusammenarbeit und Begegnung von deutschen und dänischen Kindern und Jugendlichen bis 26 Jahre. Gefördert werden Schulen, Kindertageseinrichtungen, Vereine und Institutionen, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, mit bis zu knapp 30.000 Kronen. Es können Zuschüsse für Transport, Eintrittsgelder, Honorare und Übernachtungskosten beantragt werden. Der Transportpool ist ungemein beliebt, und in den ersten 14 Tagen sind bereits 20 Prozent des Transportgeldes verteilt worden.

Der neue Sofortpool fördert den Netzwerkaufbau und die Entwicklung neuer Projektideen, wenn diese die grenzüberschreitende Zusammenarbeit unterstützen und eine Einsicht in die Lebensweise und Kultur des Nachbarlands geben. Geld für diese kleinen Projekte kann administrativ innerhalb von 14 Tagen bewilligt werden.

Gemeinsam stark

„Es geht darum, die Stärken beiderseits der Grenze zu nutzen und die Erfahrungen auszutauschen, um dadurch noch bessere Lösungen zu finden. Interreg schafft einen Mehrwert für die Region und die Menschen, die dort leben", sagte Lewe Kuhn, Leiter des Interregsekretariats. „Es geht darum, sich zu treffen und kennenzulernen und zu zeigen, dass es mehr gibt, das uns verbindet als trennt."

Kulturkoordinatorin Anne-Mette Olsen von Kurskultur 2.0  zeigte sich über den Förderbetrag erfreut, aber es sei ein „ambitioniertes Vorhaben", denn die verschiedenen Projekte aus dem großen Kultur- und Netzwerkpool müssten bis zum April 2022 abgeschlossen sein. „Wir haben es daher sehr eilig", sagte sie.

Außerdem gebe es eine neue Herausforderung, denn die Förderregion ist gewachsen. Neben dem deutsch-dänischen Grenzland an der Landesgrenze (Norddeutschland und Region Süddänemark) sei nun auch die Region Seeland (Fehmarn-Region) am Interreg-Projekt beteiligt. Die beiden Regionen müssten in der Kulturarbeit zusammenwachsen, um sich gegenseitig zu inspirieren und voneinander zu lernen, meint Olsen.

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