Nordschleswig

Deutsch als Fremdsprache: Region fördert vier Projekte

Deutsch als Fremdsprache: Region fördert vier Projekte

Deutsch als Fremdsprache: Region fördert vier Projekte

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Vejle/Apenrade
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Unterricht in einer Grundschule.
Immer weniger Schülerinnen und Schüler in Dänemark sprechen Deutsch als Fremdsprache auf ausreichend hohem Niveau. Foto: Johan Gadegaard/Jysk Fynske Medier/Ritzau Scanpix

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Der Regionsrat hat beschlossen, fast 20 Millionen Kronen aus dem Fördertopf in 13 Bildungsprojekte zu investieren, von denen 6,3 Millionen Kronen an vier Projekte zur Verbesserung der Deutschkenntnisse junger Menschen gehen.

Abgesehen von Englisch fehlt den Bürgerinnen und Bürgern in Dänemark Fremdsprachenkompetenz. Die Region Süddänemark will das ändern, auch weil die Wirtschaft nach Arbeitskräften mit Fremdsprachenkenntnissen verlangt. Gleichzeitig sinkt die Zahl der Schülerinnen und Schüler in der Sekundarstufe (ungdomsuddanelse) mit den erforderlichen Fähigkeiten. Hinzu kommt in den kommenden Jahren ein Mangel an qualifizierten Lehrkräften sowohl an den Grundschulen als auch an den Gymnasien. 

Deutschkenntnisse Mangelware

Die Region hatte zu Beginn des Jahres dazu aufgerufen, Projektanträge für den Bildungspool einzureichen, die zur Förderung der Deutschkenntnisse junger Menschen beitragen können. Vier Projekte bekommen nun eine Co-Finanzierung von insgesamt 6,3 Millionen Kronen aus dem Fördertopf. 

Eines der Projekte ist „Gut unterwegs mit Deutsch“, eine Zusammenarbeit von acht Bildungseinrichtungen in Südjütland. Das Projekt zielt darauf ab, einen roten Faden zu schaffen, der die verschiedenen Programme in Bezug auf das Fach Deutsch miteinander verbindet und gute Übergänge von der Grundschule zur weiterführenden Schule und von der weiterführenden Schule zur Hochschule und in die Wirtschaft gewährleistet.

Der rote Faden wird durch Netzwerktreffen zwischen Lehrkräften der Grund- und Sekundarschulen und der Jugendbildungsprogramme sowie den kommunalen Deutschberaterinnen und -beratern geschaffen.

Enge Kooperationen im Grenzland

In enger Zusammenarbeit mit der Süddänischen Universität (SDU) und der Europa-Universität Flensburg werden außerdem brückenbildende Maßnahmen zwischen Grund- und Sekundarschulen geschaffen, etwa der Unterricht von Schüler zu Schülerin. Ebenfalls ist ein Ziel des Projekts, authentische Sprachbegegnungen zu organisieren, bei denen die Mädchen und Jungen die Sprache in verschiedenen Kontexten erleben.

Schließlich möchten die Projektteilnehmenden eine formalisierte Zusammenarbeit mit der SDU und dem UC Syd aufbauen. Die Zusammenarbeit soll brückenbildende Aktivitäten für Gymnasiastinnen und Gymnasiasten, Praktikumsangebote für Lehramtsstudierende und Angebote für Universitätsstudentinnen und -studenten für Praktikumstage unter dem Motto „Ein Tag als Deutschlehrkraft in der Sekundarstufe II“ umfassen.

Das Projekt wird mit 2.313.319 Kronen gefördert und soll bis Ende 2026 laufen. Partner des Projekts sind: 

  • Det Blå Gymnasium Tønder
  • Tønder-Aabenraa Statsskole
  • BC Syd Sønderborg
  • Tønder Gymnasium
  • IBC Aabenraa
  • Tondern/Tønder Kommune
  • Apenrade/Aabenraa Kommune
  • Alssundgymnasiet Sønderborg
  • Det Nationale Center for Fremmedsprog (NCFF)
  • UC Syd (Lehrkräfteausbildung)
  • Süddänische Universität (SDU)

Der Vorsitzende des Ausschusses für regionale Entwicklung, Michael Nielsen (Konservative), sagt: „Deutsch ist die am häufigsten gesprochene zweite Fremdsprache unter den Däninnen und Dänen. Leider stehen die Deutschkenntnisse unter Druck, da die Zahl der Schülerinnen und Schüler mit Deutschkenntnissen auf A-Niveau sinkt, während die Zahl der Schülerinnen und Schüler mit Deutschkenntnissen auf B-Niveau steigt. Das gleiche Muster sehen wir in der Region Süddänemark. Wenn die Wirtschaft ebenfalls nach Arbeitskräften mit Deutschkenntnissen sucht, ist es nur natürlich, dass wir dazu beitragen, dass mehr junge Menschen diese Fähigkeiten entwickeln.“

Die drei weiteren Deutschprojekte

  • Sprogcoaching i Tysk: Das Sct. Knuds Gymnasium in Odense will ein Konzept entwickeln und erproben, wie Sprachcoaching die Motivation der Schülerinnen und Schüler erhöht, den Nutzen des Deutschunterrichts steigert und die Deutschkompetenzen der Mädchen und Jungen verbessert. Dafür werden zwei Varianten der Methode getestet – das Einzelcoaching und das Paarcoaching in der Klasse. Langfristiges Projektziel ist es, die Sprache wieder auf A-Niveau an der Schule anbieten zu können. Nach der Evaluierung sollen die Erfahrungen mit bewährten Verfahren und Instrumenten in einen konkreten Leitfaden für Deutschlehr- und Führungskräfte fließen, die an der Anwendung der Methode interessiert sind. Darüber hinaus werden Workshops und Vorträge konzipiert, um die Auswirkungen der Methode auf verschiedenen Konferenzen und Kursen mit Schwerpunkt auf Deutschkompetenzen zu präsentieren. Das Projekt wird mit 929.055 Kronen unterstützt.
  • Tysk på tværs (Deutsch als Fremdsprache), ein Projekt des Rosborg Gymnasiums & HF, hat zum Ziel, das Interesse an der deutschen Sprache zu steigern, die deutschen Kompetenzen zu stärken und Wissen über die Notwendigkeit dieser Kompetenzen bei Schülerinnen und Schülern der Grundschule und Sekundarstufe zu schaffen. Dazu sollen auch Kooperationen bis hin zur Hochschulbildung eingegangen werden. Der Brückenschlag findet sowohl auf Schüler- als auch auf Lehrkräfte-Ebene statt. Die Erfahrungen des Det Blå Gymnasiums HHX Tønder sollen dabei genutzt werden, um eine Verbindung zu den Grundschulen herzustellen. Auch soll mit dem SDU (Center for Gymnasieforskning und Center for Grundskoleforskning) zusammengearbeitet werden. Das SDU soll die Entwicklung der deutschen Fachgruppe und die Schaffung neuer Unterrichtsprogramme unterstützen. Auch sollen die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit bekommen, das SDU zu besuchen, wo sie Studierende als eine Art Freundschaftsklasse treffen sollen. Mit ihnen können sie sich etwa bei größeren schriftlichen Arbeiten und Studienprogrammen austauschen. Das Projekt wird mit 495.157 Kronen unterstützt.
  • Tysk til tiden (Deutsch zur Zeit) ist ein sektorübergreifendes Projekt vom Campus Vejle, das sich auf die Kommunikationsfähigkeiten von Schülerinnen und Schülern konzentriert und bessere Übergänge zwischen den Bildungseinrichtungen gewährleisten soll. Es richtet sich an Grund- und Sekundarschüler und Lehramtsstudiernde. Das Projekt arbeitet mit den folgenden Initiativen: Ausbildung von Sprachbotschafterinnen und -botschaftern; Deutschtage für Grundschülerinnen und Grundschüler; Entwicklung von Deutschprogrammen durch interdisziplinäre Zusammenarbeit und interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Wirtschaftsfächern an HHX-Gymnasien. Das Projekt wird mit 2.612.497 Kronen gefördert.
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