Denkmalschutz

Staatliche Hilfe: Hoffnung für den verfallenen Højkro in Süderseiersleff

Staatliche Hilfe: Hoffnung für den verfallenen Højkro in Süderseiersleff

Staatliche Hilfe: Hoffnung für den verfallenen Højkro

Süderseiersleff/Sønder Sejerslev
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Der historische Højkro bietet heute einen armseligen Anblick (Archivfoto). Foto: Monika Thomsen

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Die für die dänischen Schlösser und das bauliche Kulturerbe zuständige Staatsbehörde will die Restaurierung des unter Denkmalschutz stehenden Anwesens bezahlen. Der Freundeskreis freut sich über die neue Entwicklung. „Das ist ein guter Beginn.“

Der verfallene Højkro in Süderseiersleff könnte besseren Tagen entgegensehen. Die für die dänischen Schlösser und für das bauliche Kulturerbe zuständige Behörde will die Restaurierung der unter Denkmalschutz stehenden Gebäude bezahlen. 

Kaufangebot abgelehnt

Damit wird der Krugbesitzerin Therese Thøgersen von Röm (Røm) finanziell unter die Arme gegriffen, die die historische Gaststätte über Jahre mehr und mehr vernachlässigte. Sehr zum Unmut des Dorfes und des im Winter 2022 gegründeten Freundeskreises des Højkros, der im vergangenen Jahr Thøgersen angeboten hatte, ihr den Krug zum Preis von 450.000 Kronen abzukaufen.

Doch die Geschäftsfrau von Röm, die auf der Insel das Ferienunternehmen Kommandørgården mit Campingplatz betreibt, lehnte das Angebot ab, da sich der Förderverein angeblich ihr gegenüber nicht ordentlich verhalten habe.

Nur Geld für historisch wertvolle Teile

Wie groß die Ausgabe für die Staatsbehörde werden wird, ist ungewiss. Das Reetdach, die Fenster und das Kruginnere sind immens ramponiert. Das Inventar wurde von Eindringlingen vollkommen verwüstet. 

Nur die historisch wertvollen Teile in der seit Jahren leer stehenden Gaststätte, die auf das Jahr 1130 zurückdatiert werden kann, werden von der Staatskasse finanziert. So ist unter anderem der Anbau mit dem Festsaal nicht von dieser Zusage umfasst. 

Mads Rykind-Eriksen, Vorsitzender des Freundeskreises, freut sich über die Entwicklung. Dank der gewährten Aktieneinsicht in den Schriftverkehr zwischen der Behörde und Thøgersen habe man schon bei der diesjährigen Generalversammlung gewusst, dass sich etwas anbahne, erklärt er auf Anfrage des „Nordschleswigers“.

Ein guter Anfang

„Erst wenn der Architekt einen Rettungsplan, der vermutlich im Sommer fertig sein wird, und einen Kostenvoranschlag für die Restaurierung vorgelegt hat, wird sich zeigen, ob die Behörde das Projekt unterstützen will oder nicht. Dann wird sich dann auch zeigen, was Thøgersen für die umfassende Renovierung investieren will. Aber wir sind zunächst sehr froh, dass wir bei der Behörde und Therese Thøgersen Gehör gefunden haben und dass beide Seiten gewissermaßen aufgewacht sind. Ohne unseren Einsatz wäre das nicht passiert“, ist sich Rykind-Eriksen sicher. „Wir werden das Projekt ganz genau weiterverfolgen und sind von einer Vereinsauflösung weit entfernt. Aber dies ist ein guter Anfang“, unterstreicht der Vorsitzende.

Der Krug liegt direkt an der Emmerleffer Kirche. Abgebröckelte Gebäudeteile stürzten schon auf den Friedhof (Archivfoto). Foto: Monika Thomsen

Therese Thøgersen hat beteuert, dass sie über Jahre versucht habe, Investoren für den Krug zu werben. Einen Plan, was geschehen soll, hat die Unternehmerin bisher nicht vorgelegt, auf die die Dorfbewohnerinnen und -bewohner sowie der Freundeskreis unter Vorsitz von Mads Rykind Eriksen nicht gut zu sprechen sind. Sie werfen ihr vor, dass sie viel zu lange untätig geblieben ist, die historischen Gebäude vor dem vollständigen Verfall zu retten.

Die Slots- og Kulturstyrelsen, die mit ihren Zuschüssen sogenannte „notleidende Gebäude“ von historischer Bausubstanz vor einem vollständigen Zerfall retten will, hat in einem Schreiben an „TV Syd“ erklärt, dass sie im Dialog mit Therese Thøgersen stehe. Eine Absprache, die einen Rettungsplan mit der Sicherung von historischen Bestandteilen enthalten muss, sei bislang nicht unterzeichnet, da man das Angebot des Architekten abwarte, der in Zusammenarbeit zwischen den beiden Seiten ausgewählt wurde.

Sowohl der zwei Jahre alte Freundeskreis als auch die Gaststättenbesitzerin freuen sich über die Zusage der staatlichen Behörde. „Ich bin froh und der Behörde dankbar“, schreibt sie in einem schriftlichen Kommentar an die regionale Fernsehanstalt „TV Syd“. 

Vielleicht geht es 2024 oder 2025 los

Sie habe Kontakt mit mehreren Stiftungen, die ihr bei der Finanzierung unter die Arme greifen können. Wenn ein Plan für einen vernünftigen Betrieb vorliege, müsse sich zeigen, was sie selbst in eine Instandsetzung investiere. Sie erklärt „TV Syd“ in schriftlicher Form, dass vielleicht noch in diesem Jahr oder 2025 etwas unternommen werde.

Der Förderverein hat seit längerer Zeit mit der für Schlösser und das bauliche Kulturerbe zuständigen Behörde zusammengearbeitet. Von dieser Seite erhoffte er sich eine mögliche Wende, bevor der Krug endgültig verfällt. 

Die morschen Fenster wurden verrammelt (Archivfoto). Foto: Monika Thomsen

Mads Rykind Eriksen vermutet, dass eine Instandsetzung des nicht unter Denkmalschutz stehenden Teils sehr kostspielig wird. Vielleicht 20 Millionen Kronen schätzt er, ohne es genau zu wissen. „Doch die Behörde wird vermutlich nicht viel Geld in eine Restaurierung der Gebäude investieren wollen, sofern die Besitzerin keinen Plan für die künftige Verwendung des Krugs vorlegt“, so seine Vermutung. Er hofft, dass die Behörde der Besitzerin eine Renovierung auferlegt, falls sie keine Initiative ergreifen sollte, das Kulturerbe zu retten.

 

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