Tierwelt
Jeising: Annika vertrieb ihre junge Rivalin aus dem Storchennest
Jeising: Annika vertrieb ihre junge Rivalin aus dem Storchennest
Annika vertrieb ihre junge Rivalin aus dem Storchennest
Diesen Artikel vorlesen lassen.
Die erfahrene Storchendame machte ihre Besitzansprüche geltend. Eva Schmidt Andresen pflegt weiter die erkrankte Vertriebene. Schlechte Nachrichten gibt es von Annikas Tochter aus dem Jahr 2022.
Mit der Rückkehr der Störchin Annika begann zu Ostern ein neues Kapitel im Storchennest in Jeising. Als der erfahrene Adebar am Mittwochnachmittag vor Ostern eintraf, ließ Clyde, der sich zuvor seit einigen Wochen mit einer deutschen Jungstörchin vergnügt hatte, diese links liegen.
Gestaltete sich der Rauswurf auch kaum so dramatisch wie im vergangenen Jahr, so residieren Annika und Clyde nun in dem Nest des Storchenwirtspaares Eva und Henning Schmidt Andresen. Unterstützung bei der Betreuung gibt es außerdem durch Allan Knudsgaard.
Zankende Störchinnen
„Annika und die junge Störchin kämpften etwa 20 bis 30 Minuten intensiv. Annika blutete auch etwas“, erzählt Henning Schmidt Andresen.
Suchte die junge Störchin, die wegen einer Infektion am Bein medizinisch versorgt wird, das Weite, so spürten die Storchenfreunde sie ein paar Tage später wieder auf.
Sie hielt sich in Uberg (Ubjerg) auf. Dorthin verschlug es sie auch 2023. Doch im Uberger Storchennest waren die Brutbemühungen mit einem Partner nicht erfolgreich.
Kranke Störchin bedarf weiterer Ruhe
„Nach Absprache mit dem Verein Storkene.dk fahren wir zu ihr hin und versorgen sie mit Penicillin“, erläutert Andresen.
„Zurzeit hält sie sich viel auf dem Festivalplatz auf“, berichtet er am Dienstagvormittag. Sonntagabend sei sie im Storchennest in Uberg gewesen. Der Tierarzt des Vereins soll sich durch aktuelle Fotos wieder ein Bild von der Infektion machen. „Wir setzen die Behandlung, die einige Tage unterbrochen war, bis Sonntag fort“, so Andresen. Seine Frau Eva wirft der Störchin Eintagsküken zu, in der die Medizin versteckt ist.
Der Verein fordert dazu auf, dass man Abstand zur Störchin wahrt, da sie weiterhin Ruhebedarf hat.
Die ausgetrickste Störchin heißt Martina
Inzwischen hat die junge Störchin auch einen Namen erhalten. „Mit der Namensgebung befasst sich Storkene.dk in der Regel nicht. Das überlassen wir den Storchenwirtsleuten oder den Zuschauerinnen und Zuschauern von TV Syd oder TV Midtvest. Mit der deutschen Störchin haben wir eine Ausnahme gemacht, da sie im Prinzip noch keine eigentlichen Wirtsleute hat“, schreibt Storkene.dk in einer Mitteilung.
Bei einer Abstimmung auf der Facebook-Seite von Storkene.dk wurde der Name Martina gewählt. Die deutsche Storchenfreundin Martina Raudnitzky teilt auf dem Facebook-Auftritt von Storkene.dk eifrig Informationen. „Eine deutsche Storchendame ist nun nach einem deutschen Storchenfan benannt worden. Das ist eigentlich bedeutsam“, so das Fazit von Storkene.dk.
Frk. Thomsen in Nordfriesland verendet
Indes hat Henning Schmidt Andresen Trauriges von Frk. Thomsen zu vermelden. Die Störchin, die 2022 in Jeising mit Freddy Fey und Tidde im Nest von Annika und Alfred aufwuchs, ist am Sonnabend in Nordfriesland ums Leben gekommen.
Freddy Fey wurde im Dezember 2022 tot in Marokko aufgefunden. Die Schwester Tidde ist nicht mit einem Sender ausgestattet.
„Frk. Thomsen ist vermutlich von einem Rotorblatt einer Windkraftanlage getroffen worden. Dabei ist sie entweder gleich gestorben oder verletzt worden“, teilt Storkene.dk mit. Anschließend hat ein Raubtier sich über sie hergemacht.
„Für einen Storch oder einen anderen Vogel ist es wie Slalom, durch einen Windpark zu fliegen. Und manchmal geht es schief“, so der Verein.
GPS wird wieder eingesetzt
„Hätte sie keinen GPS gehabt, hätten wir nicht gewusst, dass sie gestorben ist“, sagt Henning Schmidt Andresen.
Der kleine, aber kostbare Sender wurde unweit der Überreste von Frk. Thomsen gefunden. Er wird gereinigt und wird Bestandteil des GPS-Projekts des Vereins in dieser Saison.
Während der vergangenen zwei Jahre wuchsen sechs langbeinige Vögel im Nest in Jeising auf. Zwei von ihnen sind nachweislich gestorben.