Vogelschutz

300 Hektar Marschland nach dem Geschmack der Wiesenvögel

300 Hektar Marschland nach dem Geschmack der Wiesenvögel

300 Hektar Marschland nach dem Geschmack der Wiesenvögel

Tondern/Tønder
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Die Uferschnepfen brüten vermehrt in der Tonderner Marsch. Foto: Henrik Haaning Nielsen

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Die Naturbehörde hat durch Flächentausch und Kauf ihren Besitz in der Tonderner Marsch um 107 Hektar aufgestockt. Weidende Rinder oder Pferde unterstützen die optimalen Bedingungen für die bedrohten Vogelarten. Mit den gezielten Maßnahmen haben sich für Kampfläufer und Co. bereits erste Erfolge eingestellt.

Die Tonderner Marsch gehört als EU-Vogelschutzgebiet zu Dänemarks wichtigsten Brutgebieten für die Wiesenvögel. Nun will die staatliche Naturbehörde mit dem Kauf von 107 Hektar im Alten Friedrichenkoog die Brutbedingungen für die Wiesenvögel weiter verbessern.

Durch einen Erwerb und den Tausch von Flächen unweit der deutsch-dänischen Grenze besitzt der Staat eine verstärkt zusammenhängende Fläche von 300 Hektar in einem der Kerngebiete der Wiesenvögel in den äußeren Kögen der Tonderner Marsch, wie aus einer Pressemitteilung hervorgeht.

Auf diesen Weiden setzt die Naturbehörde darauf, den Rückgang der gefiederten Vertreterinnen und Vertreter weiter bremsen zu können, die auf der europäischen Roten Liste der gefährdeten Vögel erfasst sind.

Die neuen Flächen der Naturbehörde im Alten Friedrichenkoog sind blau markiert. Gelb zeigt die bisherigen Ländereien an. Foto: Naturstyrelsen

Kiebitze, Kampfläufer und Uferschnepfen brüten vermehrt

Zu den bedrohten Vogelarten, die in der Tonderner Marsch brüten, gehören die Kiebitze, die Kampfläufer und die Uferschnepfen. Der gezielte Einsatz für die Wiesenvögel auf den staatlichen Flächen durch Beweidung mit Rindern, die für eine offene Landschaft sorgen, wird jährlich überwacht und angepasst.

In den kilometerlangen Gräben, die sich durch die Marschenlandschaft ziehen, fließt immer Wasser. Nach den ersten Jahren mit dieser Art der Naturverwaltung haben sich für den Vogelschutz Erfolge mit einer positiven Tendenz eingestellt.

So ist der Kampfläufer wieder zurückgekehrt und der Bestand der Wiesenvögel wächst. Die Naturbehörde hat auch vermehrt Knäkenten und Schnatterenten beobachtet.

Ungleichmäßige Bodenstruktur erwünscht

Auch auf den neuen Flächen der Naturbehörde werden weidende Tiere eingesetzt, wie von Förster Bent Rasmussen von der Naturbehörde Wattenmeer zu erfahren ist.

„Das können Rinder oder Pferde sein. Wir setzen große Tiere ein, die härter auftreten. Dadurch erhalten wir eine ungleichmäßige Bodenstruktur. Dies kommt den Vögeln zugute, wenn sie während der Brutzeit Insekten finden sollen. Zudem werden die Tiere im Frühjahr später auf die Weide gelassen, damit sie nicht die Nester zertrampeln. Außerdem sorgen wir dafür, dass die Wiesen in den Frühjahrsmonaten feucht sind“, erläutert Rasmussen die bereits praktizierte und weiter ausbaufähige Form der Naturverwaltung.

Zu den gezielten Vorstößen der Naturbehörde gehört die Bekämpfung der tierischen Räuber wie Fuchs und Marderhund, die für die bodenbrütenden Vögeln eine Gefahr darstellen.

Die Naturbehörde hat im Alten Friedrichenkoog mehr Ländereien erworben (Archivfoto). Foto: Volker Heesch

Lobende Worte vom Umweltminister

Die Weichen für den Flächentausch wurden vor etwa einem Jahr gestellt, als die Naturbehörde von einem Nachlass einen Hof kaufte.

„Es ist richtig gute Arbeit geleistet worden. Sowohl von der Naturbehörde als auch von den Landwirten, die dort Ländereien besitzen, und die gewillt waren, diese zu verkaufen oder zu tauschen, um der Natur zu helfen. Das ist eine gute Nachricht für die Vögel und alle Naturinteressierten, die sich in einem der landesweit wichtigsten Vogelgebiete auf noch mehr tolle Naturerlebnisse freuen können“, sagt Umweltminister Magnus Heunicke (Sozialdemokratie) laut Pressemitteilung.

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