Demenzfreundlichkeit

Pflegeheime als Anlaufstelle für Bürger von außerhalb

Pflegeheime als Anlaufstelle für Bürger von außerhalb

Pflegeheime als Anlaufstelle für Bürger von außerhalb

Tondern/Tønder
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In den Pflegeheimen der Kommune Tondern – hier die Einrichtung Lindevang in Lügumkloster - soll es künftig mehr Angebote für demenzkranke Bürgerinnen und Bürger aus dem Nahbereich geben. (Archivfoto) Foto: Monika Thomsen

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Für ein Projekt zugunsten der demenzfreundlicheren Gesellschaft erhält die Kommune Tondern 2,2 Millionen Kronen. Mit dem neu initiierten Vorstoß sollen Angebote im Nahbereich der Demenzkranken angesiedelt werden.

Eines der landesweit insgesamt 14 Projekte zugunsten einer demenzfreundlicheren Gesellschaft, die mit knapp 41 Millionen Kronen aus dem Topf der staatlichen Sozial- und Seniorenbehörde gefördert werden, ist in der Kommune Tondern angesiedelt.  

An die Westküstenkommune geht eine Finanzspritze in Höhe von 2.277.570 Kronen, wie vom Kommunikationsmitarbeiter der Behörde, Andreas Hald, zu erfahren ist.

Örtlich verankerter Einsatz

„Wir möchten gerne im Bereich der Demenz verstärkt örtlich verankerte Angebote gewichten. Dabei geht es darum, vorbeugend zu arbeiten, und wir setzen auf ein frühzeitigeres Erkennen von Demenzerkrankungen“, erläutert John Zachariasen, Bereichsleiter der Pflegeheime in der Kommune Tondern.

In diesem Zusammenhang weist er darauf hin, dass es eine Gruppe von Menschen mit Demenzerkrankungen gebe, von denen die Kommune noch keine Kenntnis habe.

„Wir wollen das Training der physischen und kognitiven Fähigkeiten am Anfang und in der Mitte eines Demenz-Verlaufes stärken“, so Zachariasen.

Pflegeheime in tragender Rolle

Bei dem Projekt spielen die Pflegeheime eine wesentliche Rolle. Die Türen dieser Einrichtungen sollen sich mehr für Menschen mit Demenzkrankheiten öffnen, die in ihren eigenen vier Wänden leben.

„Es könnte sein, dass die Apotheke oder ein anderer Laden dort an einem Tag eine kleine Verkaufsabteilung einrichtet“, nennt Zachariasen ein mögliches Beispiel. Oder dass die betreffenden Bürgerinnen und Bürger von außerhalb den Friseursalon im Pflegeheim nutzen.

Die demenzfreundlichen Angebote sollen so dicht wie möglich am Alltag der Menschen integriert werden.

Es wird auf lokale Kräfte gebaut

„Wir designen neue Arten, mit Demenz zu arbeiten. Dies geschieht im großen Bewusstsein, die lokalen Kräfte einzubeziehen“, denkt der Bereichsleiter unter anderem an eine Zusammenarbeit mit dem Seniorenrat und verschiedenen Vereinen.
 

Es geht es darum, vorbeugend zu arbeiten, und wir setzen auf ein frühzeitigeres Erkennen von Demenzerkrankungen.

John Zachariasen, Bereichsleiter

Ausschlaggebend für den Einsatz auf örtlicher Ebene sei der Erfahrungswert, dass die Menschen sich von den zentralen Veranstaltungen nicht auf gleiche Weise angesprochen fühlen.

„Wir müssen lokaler werden, als dies bisher der Fall gewesen ist“, so Zachariasen im Gespräch mit dem „Nordschleswiger“.

Eine Überbrückung

Angedacht sei auch, dass Menschen in Seniorenwohnungen leben und dann die Dienstleistungen der Pflegeheime nutzen könnten.

 „Damit würden wir vor einem eventuellen Umzug ins Pflegeheim eine Übergangslösung schaffen“, so Zachariasen.

Die neun Pflegeheime in der Kommune Tondern:

• Digegården, Hoyer/Højer
• Hjørnegården, Bredebro
• Lindevang, Lügumkloster/Løgumkloster
• Leos Plejecenter, Tondern
• Mosbølparken, Scherrebek/Skærbæk
• Richtsens Plejecenter, Tondern
• Solgården, Bedstedt/Bedsted
• Toftegården, Toftlund
• Agerskov Friplejehjem Møllevangen (private Pflegeeinrichtung), Aggerschau/Agerskov

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