Deutsch-dänisch

Urlaub, Familie und Job: Darum lernen Schülerinnen und Schüler die Nachbarsprache

Darum lernen Schülerinnen und Schüler die Nachbarsprache

Darum lernen Schülerinnen und Schüler die Nachbarsprache

Apenrade/Aabenraa
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Die Motivation der Mädchen und Jungen, die Nachbarsprache zu lernen, ist so unterschiedlich, wie die Kinder selbst – da sind sich die Lehrkräfte auf der Tagung in Apenrade einig (Symbolbild). Foto: Unsplash/ Taylor Flowe

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Deutsche Dänischlehrkräfte und dänische Deutschlehrkräfte haben sich in Apenrade zur Lehrerkonferenz getroffen, um sich auszutauschen und Neues zu lernen. Doch was ist eigentlich die Motivation der Schülerinnen und Schüler, die Nachbarsprache zu lernen?

Die diesjährige deutsch-dänische Lehrerkonferenz im Apenrader Folkehjem steht unter dem Motto „Authentizität im Sprachunterricht“.

Anhand von Workshops zum Thema Podcasts, Werbung und Rollenspiele sollen die deutschen Dänischlehrkräfte und die dänischen Deutschlehrkräfte dazu angeregt werden, aktuelle Themen im Unterricht aufzugreifen und den Kindern authentische Sprache beizubringen. Denn der Sprachunterricht ist längst nicht mehr so, wie er mal war.

Tina Ommen, Kliplev Skole Foto: ket

„Viele Eltern denken, Deutschunterricht ist langweilig, weil es bei ihnen früher so war. Heutzutage arbeiten wir mit Medien, Filmen und Spielen“, sagt Tina Ommen von der Schule in Klipleff (Kliplev). Sie unterrichtet Deutsch von der 3. bis zur 6. Klasse und berichtet, dass die Motivation ihrer Schülerinnen und Schüler, die Nachbarsprache zu lernen, sehr hoch ist.

Ihrer Meinung nach erlebt der Deutschunterricht eine Renaissance. Vor allem bei Besuchen im Nachbarland können die Kinder ihre Sprachkenntnisse anwenden. „Als wir mit der 6. Klasse zu Besuch in Tönning waren, war eine Schülerin besonders stolz, dass sie ihr Eis auf Deutsch bestellen konnte. Es sind die kleinen Erfolgserlebnisse, die die Kinder motivieren“, so die Deutschlehrerin.

Holger Diekert, Emanuel-Geibel-Schule, Lübeck Foto: ket

Auch südlich der Grenze ist das Interesse groß, die Nachbarsprache zu lernen, versichert Dänischlehrer Holger Diekert aus Lübeck. Auf der Emanuel-Geibel-Schule ist das Interesse am Dänischunterricht genauso hoch wie am Französischunterricht.

„Dadurch, dass die Schülerinnen und Schüler die Wahl haben, welche Sprache sie lernen wollen, ist die Motivation groß“, findet der Lehrer, der von der 7. bis zur 10. Klasse Dänisch unterrichtet. Ausschlaggebend für die Wahl der Nachbarsprache sind Urlaube oder Familie in Dänemark, so der Gemeinschaftsschullehrer.

Morten Nissen, Hærvejskole, Rothenkrug Foto: ket

Neben Urlaub sind auch bessere Berufsaussichten ein Grund für einige Kinder, die Nachbarsprache zu erlernen, weiß Morten Nissen. Er unterrichtet Deutsch an der Hærvejskole in Rothenkrug (Rødekro). „Natürlich ist die Motivation bei jedem unterschiedlich, aber viele wollen Deutsch lernen, weil Deutschland direkt nebenan liegt.“

Anna Kollmann, Gemeinschaftsschule Flensburg-West Foto: ket

„Die Schülerinnen und Schülern wollen sich gerne mit Freunden und Familie aus Dänemark auf deren Sprache unterhalten, deshalb lernen sie Dänisch“, so Anna Kollmann, Lehrerin von der Gemeinschaftsschule Flensburg-West.

Obwohl in einem Jahr an der Schule kein Kurs zustande gekommen ist, hat Anna Kollmann das Gefühl, dass die Nachfrage nach Dänischunterricht steigt. Grund genug, sich mit den Kolleginnen und Kollegen in Apenrade auszutauschen und neue Ideen mit nach Hause zu nehmen.

Das Regionskontor & Infocenter, UC Syd, das Portal Grenzgenial und das Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holsteins hat die Lehrerkonferenz organisiert.

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