Umweltverschmutzung

Ziel 2025: Wie es jetzt am Strand von Himmark weitergeht

Ziel 2025: Wie es jetzt am Strand von Himmark weitergeht

Ziel 2025: Wie es jetzt am Strand von Himmark weitergeht

Himmark
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Testeinheiten am Strand von Himmark, die Bodenproben nehmen. Foto: Sara Eskildsen

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An Baden ist am Strand von Himmark erst 2025 wieder zu denken, da weiterhin giftige Rückstände im Meeresboden stecken. Weshalb die Strandsäuberung so kompliziert und teuer ist, erläutert der Vorsitzende des regionalen Umweltausschusses.

Am Strand von Himmark kann voraussichtlich erst im Sommer 2025 wieder gebadet werden. Das sagt der Vorsitzende des regionalen Umweltausschusses, Poul Erik Jensen (Sozialdemokratie).

Seit 2019 ist das Schwimmen am Strand von Himmark auf einer Länge von 600 Metern verboten. Zum Eigenschutz, damit niemand in Kontakt mit den Giftstoffen kommt, die in Strandsaum und Meeresboden stecken.

Krebserregender Stoff im Strandsaum

Der Hintergrund: Vor 55 Jahren schloss Danfoss eine Deponie am Strand von Himmark, die Schadstoffe sind noch immer vor Ort. Im Erdreich steckt der giftige und krebserregende Stoff Vinylchlorid, außerdem verschmutzen Lösungsmittel und Altöl das Areal.

Seit 2019 ist das Ausmaß der Umweltverschmutzung bekannt, seitdem sucht die Region Süddänemark nach Lösungen, wie der Bereich gereinigt und somit entgiftet werden kann. Auch die Finanzierung der Strandreinigung ist seitdem ein Thema.

Der Himmarker Strand mit Blick Richtung Norden. Hier herrscht seit 2019 ein Badeverbot. Foto: Sara Eskildsen

Wie weit ist die Region in ihren Planungen, und wie sieht der Zeithorizont aus? Der Ausschussvorsitzende Poul Erik Jensen gibt eine Standortbestimmung.

„Wir gehen derzeit davon aus, dass der Himmarker Strand im Sommer 2025 gereinigt sein wird. Das ist dann ein Jahr später als zuletzt angenommen. Mit Blick auf den Umfang der Verschmutzung ist das aber eine Zeitspanne, die akzeptabel ist. Generationenübergreifende Umweltverschmutzungen brauchen viel Zeit und viel Geld, das ist leider so.“

Diese Betonelemente müssen tief im Meeresboden verankert werden. Der Meeresboden ist weicher als gedacht. Das erfordert noch mehr Aufwand, damit die Wände stehen und das Wasser fernhalten.

Poul Erik Jensen, Ausschussvorsitzender

Die Region rechnet damit, dass die Reinigungsaktion zwischen 150.000 und 200.000 Millionen Kronen kosten wird. 140 Millionen hat der dänische Staat bereitgestellt, 27 Millionen Kronen steuert Danfoss hinzu.

„Wir haben derzeit also 167 Millionen Kronen, mit denen wir arbeiten können“, sagt der Ausschussvorsitzende. Er erläutert, weshalb der ganze Prozess so lange dauert – und weshalb er kompliziert ist.

600 Meter mal 140 Meter werden eingedämmt

„Die Verunreinigung reicht 140 Meter hinein in das Meer. Daher müssen Trennwände im Wasser errichtet werden. Diese Betonelemente müssen tief im Meeresboden verankert werden. Der Meeresboden ist weicher als gedacht. Das erfordert noch mehr Aufwand, damit die Wände stehen und das Wasser fernhalten. Auf diese Weise wird das komplette Areal trockengelegt. Erst dann können das Erdreich und der Sand gereinigt und ausgebaggert werden.“

Das Luftbild zeigt rot markiert die Badeverbotszonen bei Himmark am Kleinen Belt auf Nordalsen. Rot eingekreist sind Gebiete, die mit Schadstoffen hoch belastet sind. Foto: Region Syddanmark

Verunreinigtes Grundwasser aus dem Boden wird direkt vor Ort gefiltert und wieder in die Natur geleitet. „Auch diese Reinigungsanlage muss vor Ort errichtet werden. Ein äußerst aufwendiges und teures Verfahren“, sagt Poul Erik Jensen.

Alles in allem sei die Strandreinigung von Himmark ein „sehr großes Projekt“. „Aber wir sind guter Hoffnung, dass die Reinigung durchgeführt werden kann. Zumindest gehen unsere Techniker derzeit davon aus: Es ist machbar!“

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Gerrit Hencke
Gerrit Hencke Journalist
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