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Lysabbel: Hier gehen grüner Strom und Biodiversität Hand in Hand

Lysabbel: Hier gehen grüner Strom und Biodiversität Hand in Hand

Hier gehen grüner Strom und Biodiversität Hand in Hand

Lysabbel/Lysabild
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Der Solarzellen-Park in Lysabbel liefert Skjern Paper Strom. Foto: Karin Riggelsen

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Solar Nordics erster naturfreundlicher Biodiversitäts-Park auf Südalsen ist feierlich eröffnet worden. Die Sonnenenergie vom Lille Mommarkvej 41 versorgt das Unternehmen „Skjern Paper A/S“ mit Strom.

Wo einst auf den grünen Grasfeldern am Lille Mommarkvej in Lysabbel noch Kühe weideten und kleine Kälber und Hasen ausgelassen herumtollten, da bietet sich heute ein ganz anderes Bild.

Große Solarzellen-Anlagen bedecken nun ein Areal von 36 Hektar. Dort befindet sich heute die erste naturfreundliche Fotovoltaikanlage des Unternehmens Nordic Solar. Vor Ort wird aber nicht nur grüne Energie produziert.

Bei der offiziellen Eröffnung wurde ausgelassen gelacht. Alle freuten sich über das neue naturfreundliche Modell von Nordic Solar. Bürgermeister Erik Lauritzen (l.), in der Mitte Direktor Nikolaj Thybo, Skjern, und Glenn Aagesen (r.) von Nordic Solar. Foto: Karin Riggelsen

Es wird zum ersten Mal in ganz Dänemark gezielt auf Biodiversität gesetzt. Neben der umweltfreundlichen Stromerzeugung werden auch günstige Verhältnisse für die Tiere der Gegend geschaffen – unter anderem mithilfe von Tümpeln, Bäumen, Sträuchern und blühenden Pflanzen. Dort sollen sich nicht zuletzt auch Insekten, Frösche und Salamander wohlfühlen können.

Grüner Strom von Alsen

Der neue Sonnenpark versorgt aber nicht 9.000 Eigenheime auf Südalsen mit Strom. Die erzeugte Energie wird nach Skjern zum nachhaltigen Unternehmen Skjern Paper A/S geleitet. Der Abnehmer war bei der Eröffnung dabei. Direktor Nikolaj Thybo freute sich auf den grünen Strom von Alsen.

„Unsere Verhandlungen mit Nordic Solar begannen im März, und die Biodiversität war für uns ein optimales Projekt. Wir wussten: Das müssen wir einfach tun“, so Thybo.

Unter anderem Bürgermeister Erik Lauritzen (Soz.) sprach zu den Gästen. Foto: Karin Riggelsen

Skjern Paper A/S verarbeitet wiederverwendbares Papier in Papier und Karton. Das Unternehmen, das sich selbst die nachhaltige Papierfabrik der Zukunft nennt, wurde 1966 gegründet. In Skjern werden jährlich 80.000 Tonnen Papierabfälle aus den nordischen Ländern in neue Produkte verwandelt.

90 Prozent dieser Produktion werden an Verpackungs- und Papierunternehmen in ganz Europa exportiert. Die Fabrik verbraucht jedes Jahr 27 Millionen Kilowattstunden Strom.

„Wir befinden uns jetzt auf einer nachhaltigen Reise, aber damit nicht genug. Wir würden gern andere für eine solche grüne Absprache gewinnen. Das ist eine hervorragende Sache, und alles ist nicht so schwer“, so Nikolaj Thybo.

Sonderburg rückt nach vorn

Bürgermeister Erik Lauritzen (Soz.) hob Sonderburgs grüne Umstellung in der vergangenen Woche hervor. Am Montag wurde die neue Biogasanlage in Quars (Kværs) eröffnet, am Freitag die Solarzellen-Anlage in Lysabbel.

„Sonderburg rückt landesweit nach vorn“, wie er feststellte. Er wusste, dass die Kommune bei den großen Energieanlagen, die immer auch Natur- und Landwirtschaftsflächen belegen, alles vorher immer sehr genau durchdenken muss.

Direktor Nikolaj Thybo von „Skjern Paper" freut sich über den grünen Strom von Südalsen. Foto: Karin Riggelsen

Wir sind jetzt viele, die sich an dieser Reise beteiligen. Wir haben die Natur Jahrhundertelang missbraucht. Jetzt gehen Klima und Natur Hand in Hand.

Erik Lauritzen, Bürgermeister Sonderburg

Es freute ihn deshalb in Lysabbel besonders, dass dort die Natur bewaht wird. Das Sonderburger Ziel m Jahr 2029 ist die CO2-Neutralität. „Und das schaffen wir. Wir sind jetzt viele, die sich an dieser Reise beteiligen. Wir haben die Natur jahrhundertelang missbraucht. Jetzt gehen Klima und Natur Hand in Hand“, so der Bürgermeister.

In der Sonderburger Kommune sollen noch mehr Sonnenparks platziert werden. Im Augenblick werden die diesbezüglichen Kommunepläne erarbeitet, so Lauritzen.

Verpachtung über 30 Jahre

Das Ehepaar Mimi und Kaj Aarø Petersen aus Schauby (Skovby) haben dem Sonnenergieunternehmen Nordic Solar 15 Hektar ihrer Landflächen bei Lysabbel für die nächsten 30 Jahre verpachtet. „Mein Mann steht auf Solarzellenenergie“, meinte Mimi Petersen.

 

Mimi und Kaj Aarø Petersen haben Nordic Solar 30 Jahre lang 15 Hektar Grünflächen verpachtet. Foto: Timo Battefeld

Einen Wehrmutstropfen gibt es aber doch: Auf der verpachteten Fläche liegt ein Hof, den das Ehepaar gern verkaufen würde. „Wir haben bei der Kommune eine Dispensation beantragt. Das Areal hier soll als Wirtschaftsgebiet, und nicht wie jetzt als Landwirtschaftsgelände eingestuft werden. Ist es Landwirtschaftsgelände, dürfen wir den Hof dort oben nicht verkaufen“, stellten Mimi und Kaj Aarø Petersen fest.

Kaj Aarø Petersen war 50 Jahre lang Bauunternehmer. Die neue Photovoltaikanlage bei Lysabbel ist für die Petersens auch auf andere Weise ein Familienprojekt. Ihr 21-jähriger Enkel Rasmus hat bei den Grabearbeiten auf dem Areal mitgeholfen.

V.l. Glenn Aagesen, Nordic Solar, Bürgermeister Erik Lauritzen, Nikolaj Thybo, „Skjern Paper“, und Lasse Stig Bossen von „Mols Consulting“ beim Durchtrennen des roten Bandes. Foto: Nordic Solar
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