Umwelt

Solarpark Lysabbel wird das grüne Vorbild

Solarpark Lysabbel wird das grüne Vorbild

Solarpark Lysabbel wird das grüne Vorbild

Lysabbel/Lysabild
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Glenn Aagesen (l.) blickt mit Bürgermeister Erik Lauritzen über das Areal des kommenden Solarzellenparks in Lysabbel. Foto: Ilse Marie Jacobsen

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Das dänische Unternehmen Nordic Solar präsentierte am Montag beim ersten Spatenstich die Konturen des ersten dänischen naturfreundlichen Projekts zur Nutzung der Sonnenenergie am Lille Mommarkvej 41.

Mit 180 Solarparks in elf europäischen Ländern hat das dänische Unternehmen Nordic Solar seit elf Jahren viel Erfahrung mit der grünen Energiegewinnung mithilfe von Photovoltaikanlagen geschöpft. Nun nimmt die Investorengruppe bei der Errichtung des neuen Solarzellen-Park die Natur mit ins Boot.

Am Montag wurde der noch vor Baustart auf die Förderung der Biodiversität setzende Park am Lille Mommarkvej 41 offiziell vorgestellt. In Lysabbel entsteht Dänemarks erster naturfreundlicher Park, der vielleicht schon ab November mit seiner Energie 9.000 Eigenheime mit Strom versorgen kann.

Der Biologe Kåre Würtz Sørensen von Mols Consulting Foto: Ilse Marie Jacobsen

Natur soll selbst arbeiten

Der Ratgeber Mols Consulting hat sofort den Auftrag zur Schaffung von mehr Biodiversität in einem Solarzellenpark angenommen. Seit Winter laufen die Vorbereitungen, wie der erste Solarpark in Dänemark naturfreundlicher gestaltet werden kann.

„Eigentlich wünschen wir uns, dass die Natur selbst arbeitet. Wenn wir aber etwas haben, was gut ist, dann nutzen wir das“, so der Biologe Kaare Würtz Sørensen bei der Präsentation.

Anders aber besser

Die 36 Hektar Fläche in Lysabbel werden in verschiedene Areale eingeteilt. Es wird nicht überall, sondern nur teilweise die oberste Schicht Erde entfernt. Es werden neue Tümpel ausgegraben, Bäume und auch Blumen gepflanzt und gefällte Bäume als Unterkunft für Insekten auf dem Gelände platziert. So sollen attraktive Unterkünfte für die Tiere geschaffen werden.

Bürgermeister Erik Lauritzen sprach beim ersten Spatenstich in Lysabbel. Foto: Ilse Marie Jacobsen

Die Vegetation zwischen den Solarzellen soll nicht wie sonst üblich von weidenden Schafen unten gehalten werden. Das Areal soll zwei Mal im Jahr manuell beschnitten und das Schnittgut anschließend fortgeschafft werden.

Mehr in alle Parks

Nordic-Solar-Direktor Glenn Aagesen sprach von einem „langen Lehrprozess. Aber wir glauben dran.“ In Lysabbel wird die Biodiversität von Anfang an mit eingebaut. Aber damit nicht genug. Die naturfördernden Maßnahmen sollen auch in die schon existierenden Parks gebracht werden.

Glenn Aagesen von Nordic Solar sprach vor laufenden Kameras beim ersten Spatenstich. Foto: Ilse Marie Jacobsen

„Wir übernehmen Verantwortung und geben etwas zurück an den Ort, den wir erhalten haben“, so Glenn Aagesen. Nordic Solar besitzt auch das Solarzellen-Feld bei Wollerup/Vollerup. Das Gebiet wird anschließend der Probeballon für die Biodiversitäts-Förderung in einem schon bestehenden Feld.

Für 30 Jahre gemietet

In Lysabbel haben zwei Landwirte ihre Felder für die nächsten 30 Jahre an Nordic Solar verpachtet. Ein Landwirt hat seine Felder verkauft. Der grüne Strom von Lysabbel fließt in eine Hochspannungsleitung, die von sämtlichen Solar-Feldern beliefert wird. Mit dem Solarzellen-Park werden der Atmosphäre jährlich 3.500 Tonnen CO2-Ausstoß erspart.

Hans Loff aus Apenrade Foto: Ilse Marie Jacobsen

Bürgermeister Erik Lauritzen freute sich ebenfalls: „Das ist ein sehr spannendes Projekt. Rechnet man alles zusammen, dann werden wir mal auf sehr viel Strom angewiesen sein. Wir werden noch mehr solche Parks brauchen, und wir müssen uns genau überlegen, wo diese platziert werden sollen“, so Lauritzen.

Der naturfreundliche Solarzellen-Park passt perfekt in das landesweite Naturprojekt „Vild med vilje“ (Mit Absicht wild). „Man reetabliert Wasserlöcher und schafft ein Gebiet für Tiere. Man tut etwas, und das ist wirklich toll. Alles Gute für das Projekt“, so der Bürgermeister.

Den Kontakt geschaffen

Der Landwirt Hans Loff aus Apenrade (Aabenraa) hat den Kontakt zwischen Landwirten in Lysabbel und Nordic Solar geschaffen: „Ich bin seit 2010 bei Aktivitäten im Wind- und Sonnenbereich dabei. Wenn ich etwas mache, dann sehe ich alles eher aus der Sicht eines Landwirts. So finden wir immer die beste Lösung für alle Parteien.“

Hans Loff lobte die naturfördernden Pläne in Lysabbel. Für ihn ist es aber auch ein großes Plus, dass Nordic Solar bei den verschiedenen Projekten immer lokale Handwerker anheuert. 

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