Ukraine-Krieg

Hilfe für Geflüchtete – was die Kommune Sonderburg plant

Hilfe für Geflüchtete – was die Kommune Sonderburg plant

Hilfe für Geflüchtete – was die Kommune Sonderburg plant

Sonderburg/Sønderborg
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Als Zeichen der Solidarität hisst die Kommune Sonderburg die ukrainische Flagge am Rathaus. Foto: Ilse Jacobsen

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Was tut die Kommune Sonderburg, um geflüchtete Menschen aus der Ukraine unterzubringen? Ein Gespräch mit dem zweite Bürgermeister Stephan Kleinschmidt.

Unbürokratisch Hilfe leisten und Geflüchtete aus der Ukraine unterbringen – das wird von der Kommune Sonderburg von mehreren Seiten verlangt. Zum einen fordern der Landesverband der Kommunen (KL) und die Ausländerbehörde die Kommunen auf, passende Unterkünfte zu finden, zum anderen wünschen sich private Helfende Unterstützung von der Kommune.

So sagte die Organisatorin der Gruppe „Sonderburg hilft der Ukraine“ gegenüber unserer Zeitung, dass von der Kommune „offenbar keine Hilfe zu holen sei“ und man darüber enttäuscht sei. Wir haben den Vizebürgermeister der Kommune, Stephan Kleinschmidt (SP), gefragt: Was tut die Kommune, um Unterkünfte und Hilfe für Geflüchtete zu organisieren?

Sollte die Kommune privaten Hilfsorganisationen finanziell unter die Arme greifen? „Erst einmal: Ich finde es toll, dass es diese privaten Aktionen gibt und ich weiß von Aase Henriksen, dass gerade mit der Gruppe „Sonderburg hilft der Ukraine“ eine enge Zusammenarbeit gesucht wird. Hier wird jetzt gemeinsam überlegt, was getan werden kann, um zu helfen. Ich will auch nicht ausschließen, dass die Kommune weitere Schritte gehen könnte oder sollte, um finanziell zu helfen. Aber hier müssen wir auch Spielregeln in Zusammenarbeit mit der Behörde und KL berücksichtigen. Hilfsgelder direkt an Privatpersonen auszuzahlen, das kann man nicht einfach so. Wir werden mit unserer Koordinierungsstelle alles tun, um den besten Hilfseinsatz zu leisten, den Sonderburg leisten kann. Ich finde, wir sind in dieser Woche weit gekommen – und wir geben weiterhin unser Bestes“, so Kleinschmidt.

Je nach Bedarf erhalten die Geflüchteten von der Gruppe „Sonderburg hilft der Ukraine“ ein Hilfspaket – auch bestehend aus Kleidung. Foto: Sara Eskildsen

Wie viele andere stelle auch er sich die Frage, wie man den Menschen in Not helfen könne. „Auch die Kommune macht sich darüber viele Gedanken und ist dabei, in engem Dialog mit privaten Akteuren die Hilfe zu koordinieren“, so Kleinschmidt am Freitag.

„Ich bin dankbar für jeden Einsatz und jede Hilfsbereitschaft. Wir als Kommune haben sehr schnell zugesagt, eine offene Kommune sein zu wollen und dass wir zur Aufnahme bereit sind. Am Mittwoch dieser Woche haben wir eine Koordinierungsstelle eingerichtet, mit Aase Henriksen als Leiterin. Wir tun, was wir können, um den Hilfseinsatz zu koordinieren.“

„Hotel 6400“ und „Benniksgaard Annex“ sind bereit

Die Kommune muss den Prozess in Zusammenarbeit mit der Ausländerbehörde koordinieren, die wiederum mit KL zusammenarbeitet. KL hatte die Kommunen in einem Schreiben gebeten, mögliche Unterbringungsmöglichkeiten zu benennen. „Wir haben der Ausländerbehörde drei Optionen für die Unterbringung und die Einrichtung eines Aufnahmecenters vermittelt“, so Kleinschmidt. Dabei handele es sich um drei private Akteure, die in Kooperation mit der Kommune ihre Kapazitäten anbieten.

Auf Nachfrage des „Nordschleswigers“ bestätigten sowohl „Hotel 6400“ in Sonderburg als auch „Benniksgaard Annex“, dass sie von der Ausländerbehörde kontaktiert wurden. Beide Beherbergungsbetriebe teilten mit, dass sie für eine Unterbringung von Geflüchteten zur Verfügung stehen.

 

 

 

 

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