Ukraine

Sonderburg nun mit kleinem Krisenstab

Sonderburg nun mit kleinem Krisenstab

Sonderburg nun mit kleinem Krisenstab

Sonderburg/Sønderborg
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Über dem Sonderburger Rathaus wehte die ukrainische Flagge. Foto: Ilse Marie Jacobsen

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Frühere Personalchefin Aase Henriksen übernimmt die Koordination von Einquartierungsmöglichkeiten bis hin zu Teddys, Unterricht und Pässen.

Der Angriff Russlands auf die Ukraine lässt nun auch Sonderburg zu neuen Maßnahmen greifen. Die dänischen Kommunen und somit auch Sonderburg müssen sich nach Einquartierungsmöglichkeiten für ukrainische Flüchtlinge umschauen. Gleichzeitig melden sich viele Bürger, die bereitwillig einen zeitweiligen Aufenthaltsort anbieten, oder mit einer Teddy-Spende, Unterricht, Pässen und anderem helfen wollen.

Das muss alles von einem Ukraine-Mitarbeiter koordiniert werden. Für diesen Posten wurde die frühere Personalchefin Aase Henriksen herangeholt.

Eine besondere Situation

„Die Verwaltung hat einen kleinen Krisenstab eingerichtet, der die Aufgaben der Kommune in Verbindung mit dem Ukraine-Konflikt hantieren wird. Das betrifft nicht zuletzt die Koordination der vielen verschiedenen Aufgaben und Mitteilungen von Kommunernes Landsforening KL, Polizei und Auslandsbehörde. Das erfordert eine gesammelte Koordinierung der kommunalen Verwaltungen in dieser besonderen Situation“, so Tim Hansen, Kommunaldirektor in der Kommune Sonderburg.

Die Sonderburger Kommune wartet – wie all die anderen Kommunen in ganz Dänemark – auf einen Beschluss des Folketings, wie die Ukraine-Situation in Angriff genommen werden soll. Das betrifft nicht zuletzt den Empfang neuer ukrainischer Flüchtlinge und allgemeine Regeln für die Einquartierung.

Mit oder ohne Visum

Ukrainer, die mit biometrischem Pass (nach Januar 2015 ausgestellt) einreisen, können sich in Dänemark visumfrei 90 Tage aufhalten. Ukrainer mit einem Pass vor diesem Datum brauchen ein Visum. Visumfrei oder mit Visum können die Ukrainer bei Freunden, Familie oder privat untergebracht werden, ohne Asyl beantragen zu müssen.

Es gibt im Augenblick keine Regeln dafür, welche Rechte Ukrainer haben, wenn sie sich visumfrei oder mit Visum in Dänemark aufhalten. In diese Kategorie gehören unter anderem gesundheitsfördernde Angebote, Tagesangebote, Schule und ähnliches.

Die Kommune hat der Polizei schon mehrere private Einquartierungsmöglichkeiten gemeldet.

Kein Handel mit Russland

Die Kommune Sonderburg hat ihre Einkäufe von 2020 bis 2022 kontrolliert, um einen eventuellen Handel mit Unternehmen in Russland und Belarus (Weißrussland) aufzudecken. Das war im Falle Sonderburgs nicht der Fall, so die Kommune in einer Pressemitteilung. Die Kommune hat also keinen direkten Handel mit Unternehmen in Russland oder Belarus getätigt. Das Anlageportfolio der Kommune liegt außerhalb Russland und Weißrusslands.

Wer Ukrainern eine private Unterbringung, Geschenke oder andere Hilfsmaßnahmen anbieten möchte, muss sich vorerst noch an die dänische Ausländerbehörde wenden. Sie ist unter Tel. 3536 6600 oder www.nyidanmark.dk zu erreichen

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