Erst klapperte es, jetzt knallt es: Die Anwohnerinnen und Anwohner von Ekensund leiden im Hinblick auf Klappbrücken-Lärm weiter. Schuld sind offenbar vier neue Fugen, die die Elemente der Klappbrücke verbinden und den Verkehrslärm eigentlich minimieren sollten.

Doch offenbar funktionieren die Fugen nicht, wie erhofft. Der Grund dafür wird nun in Zusammenarbeit mit der Firma gesucht, die die Fugen ausgetauscht hat.

Nur noch eine Spur und 50 km/h

Bis eine Antwort und eine Lösung gefunden sind, greift die Kommune jetzt durch und lässt nur noch eine Fahrbahn pro Richtung zu. Außerdem wird die Geschwindigkeit auf 50 km/h herabgesetzt. Diese Maßnahmen werden in Woche 29 umgesetzt, teilt die Kommune mit.

„Wenn das funktioniert, wird die eingeschränkte Fahrbahn beibehalten, bis eine Lösung gefunden und umgesetzt ist“, schreibt die Kommune.

Die Menschen vor Ort kamen vom Regen in die Traufe, als im Herbst 2022 an der Klappbrücke nachgebessert wurde: Vor dem Austausch der vier „Lärm“-Fugen klapperte es, wenn Fahrzeuge die Fugen überquerten; diese Lärmbelästigung verschwand, doch seit Austausch der Fugen entstehen laute metallische Geräusche.

„Du glaubst nicht, wie das knallt – man erschreckt sich jedes Mal. Somit ist der Lärm nun unterhalb der Fahrbahn stärker. Die Leute, die tiefer wohnen, viele in Alnor und rund um den Ekensunder Hafen, leiden darunter“, sagt Anwohner Milo Novak.

Er hatte dem „Nordschleswiger“ im Juli 2022 in seinem Garten in Ekensund vorgeführt, wie der Lärm von der Klappbrücke bis in seinen Garten dringt. Durch den Austausch der vier Klapper-Fugen ist die Lärmsituation für sein Haus besser geworden. Doch die Lage direkt an und unter der Brücke beschäftigt ihn weiterhin.

Die Schnellstraße trennt den Ort

„Ich verstehe prinzipiell nicht, dass man Ekensund durch die Schnellstraße trennt. Leute können kaum von der einen auf die andere Seite gehen, und das Fahren oder Laufen auf der Brücke ist sehr beängstigend. Wenn du mit dem Rad fährst und direkt neben dir plötzlich ein Lkw mit 80 km/h vorbeirast, macht das Angst. Ich schaue mir ständig über die Schulter und gehe gleich hinter der Brücke hinunter. Was auch nicht einfach ist, da es nur eine Treppe beidseitig gibt. Runter geht es, aber hoch ist es sehr mühsam.“

Er versteht nicht, warum die Fahrbahn für kurze Zeit vierspurig ist. „Und kurz danach ist Ende. Die lange rechte Abbiegespur nach Gravenstein ist ebenfalls sinnlos. Sie wird nur zum Überholen genutzt.“

Mit dem neuen Tempolimit und der verengten Fahrbahn erhoffen sich Milo Novak und andere Anwohnende vor allem eines: endlich Ruhe.