Verkehrsprojekt

Transportminister nennt Details zur Querung Alsen-Fünen

Transportminister nennt Details zur Querung Alsen-Fünen

Transportminister nennt Details zur Querung Alsen-Fünen

Fünenshaff/Fynshav
Zuletzt aktualisiert um:
Der damalige Transportminister Benny Engelbrecht (vorne) und Bürgermeister Erik Lauritzen warfen 2021 am Fährhafen von Fünenshaff einen Blick in die Zukunft. Foto: Sara Eskildsen

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Dänemarks Verkehrsminister Benny Engelbrecht hat sich am Montag am Fährhafen von Fünenshaff ausgemalt, was eine Brücke nach Fünen für den Landesteil bedeuten würde. Für Bürgermeister Erik Lauritzen gab es dabei eine gute Nachricht.

Kommt eine feste Querung von Alsen nach Fünen? Wenn ja, wann und in welcher Form? Und wie wird die Straßenführung zwischen Fünenshaff und Augustenburg (Augustenborg) aussehen?

Es gibt noch viele offene Fragen, die in den kommenden Jahren geklärt werden müssen. Transportminister Benny Engelbrecht (Soz.) hat am Montag zusammen mit Sonderburgs Bürgermeister Erik Lauritzen (Soz.) vor Ort am Fährhafen in Fünenshaff ein aktuelles Bild der Lage gezeichnet.

Voruntersuchung könnte bis Ende 2023 abgeschlossen sein

Fest steht schon einmal: Die Politik in Kopenhagen ist sich einig darüber, dass die Möglichkeit einer Brücke oder eines Tunnels zwischen Fünen und Alsen konkret untersucht werden soll.

„Die Voruntersuchung beginnt 2022 und könnte bis Ende 2023, Anfang 2024 abgeschlossen sein“, so der Transportminister. „Das ist deutlich früher, als wir es zunächst erwartet hatten“, so die Reaktion von Bürgermeister Lauritzen.

Die Fahrt über den Kleinen Belt zwischen Alsen nach Fünen dauert derzeit mit der Fähre 50 Minuten. Foto: Sara Eskildsen

Die Voruntersuchung soll beispielsweise die Bodenverhältnisse näher in Augenschein nehmen. „Prinzipiell wissen wir, dass es am Boden des Kleinen Belts weichen Schlickboden gibt. Die Frage ist aber, wie genau die Höhenunterschiede sind – und ob ein Tunnel überhaupt machbar wäre“, so Benny Engelbrecht.

Auch die Zahl der erwarteten Verkehrsteilnehmenden soll genau ermittelt werden – wobei die Zahl alleine nicht ausschlaggebend für einen Brückenschlag durch Dänemark sein wird, unterstreicht der Transportminister. Längst nicht alle Verkehrsprojekte würden realisiert, nur weil es die Verkehrszahlen hergeben.

Nicht nur Autozahlen spielen eine Rolle

Das sieht auch Erik Lauritzen so. „Die Zahlen der Verkehrsteilnehmer sehen in unseren ersten Untersuchungen ordentlich aus. Aber es gibt eben auch die Faktoren, was eine Querung nach Fünen für die ganze Region bedeuten würde. Die ganze Region würde davon profitieren, was beispielsweise Arbeitsplätze und Tourismus angeht“, erläutert der Bürgermeister.

Klar ist also: Das Verkehrsministerium zählt nicht nur die Menge der Autos, die sich täglich über die feste Verbindung von Fünen nach Alsen und andersrum bewegen würden.

Die Querung würde wohl nicht direkt am Fährhafen beginnen, da wir ja während der Bauarbeiten die Fähren noch brauchen. Daher wird es auch auf Alsen einen neuen Anschluss geben.

Benny Engelbrecht, Transportminister

Ob die Querung – wenn sie denn kommt – eine Zusammenarbeit aus öffentlicher und privater Hand oder ein „Sund og Belt“-Projekt wird, was eine Überfahrt kostet und wo die Querung auf Alsen konkret beginnt – all das ist noch unklar und wird untersucht.

Wo wird der Straßenanschluss auf Alsen liegen?

Für Alsen und seine Bewohnerinnen und Bewohner würde die Querung aber Veränderung bedeuten. „Die Querung würde wohl nicht direkt am Fährhafen beginnen, da wir ja während der Bauarbeiten die Fähren noch brauchen. Daher wird es auch auf Alsen einen neuen Anschluss geben“, sagt Benny Engelbrecht. Ob zwischen dem Kreisverkehr bei Augustenburg und Fünenshaff gar eine neue Straße gebaut wird und ob es Enteignungen geben wird – und wenn ja, wo – das wird im Zuge der kommenden Untersuchungen geklärt.

Der 50-jährige Benny Engelbrecht ist seit 2007 Parlamentsmitglied für die Sozialdemokraten und seit Juni 2019 Transportminister. Foto: Sara Wasmund

Der Voruntersuchung schließt sich eine sogenannte „VVM“-Untersuchung an, was für „Vurdering af Virkninger på Miljøet“ steht. Diese Umweltuntersuchung dauert in der Regel zwei bis drei Jahre.

Erster großer Schritt in Richtung feste Querung

„Es wäre also möglich, dass mit den Bauarbeiten vor 2030 angefangen werden könnte. Aber es gibt allzu viele Faktoren, die es unmöglich machen, einen genauen Zeitrahmen angeben zu können“, sagt Benny Engelbrecht.

Transportminister und Bürgermeister waren sich am Montag aber einig: Dass es überhaupt eine offizielle Voruntersuchung gibt und diese bereits 2022 beginnt, ist ein erster großer Schritt in Richtung feste Querung.

Sonderburgs Bürgermeister Erik Lauritzen vor dem Fähranleger von Fünenshaff Foto: Sara Wasmund
Mehr lesen