Minderheiten in Europa

Gösta Toft aus Nordschleswig zum Vizepräsidenten der FUEN gewählt

Gösta Toft aus Nordschleswig zum Vizepräsidenten der FUEN gewählt

Gösta Toft aus Nordschleswig erneut Vizepräsident der FUEN

Berlin
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Gösta Toft
Gösta Toft auf dem Podium bei der Delegiertenversammlung der FUEN 2022 in Berlin. Foto: FUEN/László Mihály

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Der ehemalige Sekretär der Schleswigschen Partei ist mit den meisten Stimmen ins Präsidium des Dachverbandes europäischer autochthoner Minderheiten gewählt worden. Er kann seinen Einsatz „für Offenheit und Transparenz und die kleinen Minderheiten“ somit fortsetzen. Als Präsident wurde Loránt Vincze bestätigt.

Gösta Toft aus Nordschleswig ist am Sonnabendnachmittag erneut ins Präsidium des europäischen Minderheiten-Dachverbandes FUEN gewählt worden – nachdem zunächst Loránt Vincze von der ungarischen Minderheit in Rumänien im Amt des Präsidenten bestätigt worden war.

Der aus der deutschen Minderheit in Dänemark stammende Toft erhielt bei der Abstimmung der mehr als 200 Delegierten auf dem FUEN-Kongress in Berlin die meisten Stimmen aller acht Kandidatinnen und Kandidaten und bleibt, wie Vincze auch, seit 2017 im Amt.

Die Delegierten auf dem Kongress befolgten demnach Tofts vom Redepult ausgerufenen Empfehlung, auf der Liste der Kandidatinnen und Kandidaten hinten anzufangen – wo sein Name zu finden war.

Gösta Toft arbeitet seit 1990 auf europäischer und internationaler Ebene für autochthone Minderheiten. Er stehe für Offenheit und Transparenz und das werde er fördern, kündigte Toft an.

Die FUEN müsse gerade für die kleinen Minderheiten und Sprachgruppen offen sein, so Toft. Viele seien vom Aussterben bedroht.

Hinrich Jürgensen
Hinrich Jürgensen (rechts) im Gespräch mit u. a. Anke Spoorendonk und Uwe Jessen auf dem FUEN-Kongress 2022 in Berlin. Foto: Cornelius von Tiedemann

Jürgensen: „Die FUEN kann Toft nicht entbehren“

Hinrich Jürgensen, Hauptvorsitzender des Dachverbandes der deutschen Minderheit in Nordschleswig, BDN, freut sich über Tofts Wiederwahl. Toft, der viele Jahre lang Sekretär der Schleswigschen Partei und später Vorsitzender des Sozialdienstes war, setze sich besonders für die Jugend ein.

Zudem habe er sich schon vor dem Überfall Russlands auf die Ukraine im Frühjahr in der Ukraine engagiert und zudem das Minderheitennetzwerk in Europa in Richtung Norden und Westen vergrößert. „Die FUEN kann Gösta Toft überhaupt nicht entbehren“, so Jürgensen, der auch dessen Einsatz für Personalangelegenheiten lobte.

Das neue FUEN-Präsidium

Präsident:
• Loránt Vincze, Ungarinnen und Ungarn in Rumänien

Stelvertreterinnen und Stellvertreter:
• Gösta Toft, Deutsche in Dänemark
• Daniel Alfreider, Südtirol
• Nabi Ibraimtzik, Türkinnen und Türken in West-Thrakien (Griechenland)
• Olivia Schubert, Deutsche in Ungarn
• Bahne Bahnsen, Friesinnen und Friesen
• Bernard Gaida, Deutsche in Polen

Loránt Vincze
Applaus für Loránt Vincze nach der zweiten Wiederwahl als FUEN-Präsident nach 2019. Foto: FUEN/László Mihály

Vincze stellt neue Finanzmittel aus der EU in Aussicht

Der von der Demokratischen Allianz der Ungarn in Rumänien nominierte Vincze, der auch im Europaparlament sitzt, wurde bei 6 Enthaltungen mit 185 von 218 abgegebenen Stimmen erneut zum Präsidenten gewählt und kann somit drei weitere Jahre amtieren. Er ist seit  2016 im Amt.

„Im ersten Mandat haben wir es geschafft, die FUEN auf die Landkarte zu bringen, während des zweiten Mandats haben wir die Arbeit fortgeführt und für Chancen gesorgt, die wir auch finanziell in den kommenden Jahren haben“, so Vincze. Damit bezog er sich darauf, dass neben den großen Geldgebern der FUEN, die Bundesrepublik Deutschland und Ungarn, künftig auch die EU als großer Finanzier gewonnen werden könnte. 

Rund 500.000 Euro kommen bisher jeweils aus Berlin und Budapest. Künftig sollen sich, neben zusätzlichen Mitteln aus Deutschland und sofern ein entsprechender Antrag genehmigt wird, 800.000 Euro (fast 6 Millionen Kronen) aus Brüssel dazugesellen. Sie würden den bisherigen Haushalt von rund 1,2 Millionen Euro (fast 9 Millionen Kronen) deutlich aufstocken.

 

 

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