Sozialer Wohnungsbau

So steht es um die geplanten Mietwohnungen auf Aarö

So steht es um die geplanten Mietwohnungen auf Aarö

So steht es um die geplanten Mietwohnungen auf Aarö

Aarö/Aarø  
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Die Wohnungsbaugesellschaft HAB hält weiterhin an dem Vorhaben fest, auf Aarö Mietwohnungen zu errichten (Archivfoto). Foto: Ute Levisen

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Dort wohnen, wo andere Urlaub machen, davon träumen viele. Auf der Ostseeinsel Aarö wollte die Wohnungsbaugesellschaft HAB diesen Traum wahr werden lassen. Doch vergriffene Fördermittel schoben dem Vorhaben einen vorläufigen Riegel vor. Schon bald könnte das Projekt allerdings ins Rollen kommen.

Das Interesse war groß, als die größte Wohnungsbaugesellschaft der Kommune Hadersleben, HAB, vor knapp einem Jahr bekannt gab, auf der beliebten Ferieninsel Aarö zehn Mietobjekte bauen zu wollen.

Doch so schnell und überraschend die Freude auch kam, so schnell verflog sie wieder: Denn für das kostspielige Bauvorhaben war HAB auf die Fördermittel der Behörde für Wohnraum und Planung, „Bolig- og Planstyrelsen“, angewiesen, die der Staat für soziale Wohnungsbauprojekte auf den kleinsten Inseln des Landes zur Verfügung stellt, um das Inselleben zu fördern.

Diese waren jedoch bereits vergeben, noch bevor HAB und der Bewohnerverein der Insel Aarö eine Bedarfsanalyse oder gar einen konkreten Plan für das Bauprojekt ausarbeiten konnten.

Neuer Fördermitteltopf für den Inselwohnungsbau ist eröffnet

Auf Druck der Folketingsabgeordneten Karina Lorentzen Dehnhardt (SF) wurden den kleinsten dänischen Inseln schließlich doch im Rahmen eines Wohnungsbauabkommens 10 Millionen Kronen für diesen Zweck reserviert. Viel passiert ist in Sachen „sozialer Wohnungsbau“ auf Aarö seitdem jedoch nicht.

Das könnte sich allerdings schon bald ändern: Auf der letzten Sitzung vor der Sommerpause hat das Haderslebener Kommunalparlament der Wohnungsbaugesellschaft seine finanzielle Unterstützung für das Projekt zugesagt – vorausgesetzt, sie bekommt den staatlichen Fördermittelzuschuss von etwas mehr als 400.000 Kronen pro Wohneinheit, insgesamt also gut 4 Millionen Kronen, bewilligt.

Auf dem Grund neben Brummers Gaard sollen zehn kleinere Miethäuser gebaut werden. Wenn alles nach Plan läuft könnten die Häuser 2024 fertig sein, meint HAB-Direktor Christian Skovfoged (Archivfoto). Foto: Annika Zepke

Der Antrag dafür sei bereits eingereicht, erklärt HAB-Direktor Christian Skovfoged auf Nachfrage des „Nordschleswigers“: „Die Kommune hat den Antrag zum 1. Juli eingesendet.“ Wann seitens der Behörde mit einer Zu- oder Absage zu rechnen sei, wisse er jedoch nicht. Vorerst heiße es daher abwarten, meint Skovfoged.

Kostspieliges Bauvorhaben

An den Plänen für zehn soziale Wohnungsbauten in Form von kleinen Einfamilienhäusern mit 85 bis 110 Quadratmetern Wohnfläche wolle man bei HAB jedoch festhalten. Die durchschnittliche Miete sei für die Häuser mit einem Quadratmeterpreis von 884 Kronen pro Jahr veranschlagt. Damit würden die Kosten etwas über dem kommunalen Durchschnitt liegen, der sich im vergangenen Jahr auf 737 Kronen pro Quadratmeter belief.

Die Mehrkosten seien unter anderem den höheren Anschaffungs-, Bau- und Versorgungskosten geschuldet, erklärte HAB bereits bei der Projektvorstellung im vergangenen August. Die Kommune gedenkt, sich mit einem Grundkapital von 10 Prozent an dem insgesamt gut 20 Millionen Kronen schweren Bauprojekt zu beteiligen. Im Haushaltsvergleich 2022 bis 2025 sind für das Vorhaben laut Referat zumindest 1,7 Millionen Kronen bereitgestellt.

Projektrealisierung nicht vor 2024

Inwieweit die veranschlagten Kosten des Bauvorhabens mit Blick auf den Krieg in der Ukraine und den damit verbundenen Preiserhöhungen allerdings eingehalten werden können, sei derzeit schwer einzuschätzen, so der HAB-Direktor. „Der Krieg hat in der Baubranche viele Projekte zum Stillstand gebracht. Ob und wie wir davon betroffen sein werden, müssen wir dann sehen.“

Ursprünglich sollte das Projekt 2023 abgeschlossen werden. Das sei mit Blick auf die noch immer offene Fördermittelfrage jedoch kaum zu schaffen, lautet die Einschätzung von Christian Skovfoged: „Ich denke, 2024 ist stattdessen realistisch.“

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