Biogas

Pläne auf der politischen Kippe

Pläne auf der politischen Kippe

Pläne auf der politischen Kippe

Mastrup/Marstrup
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Am Knokbjerg bei Mastrup soll die Biogasanlage entstehen. Foto: Ute Levisen

Wann immer es in der Kommune Hadersleben um neue Biogasanlagen geht, wird es spannend. In der kommenden Woche steht die Planung für eine Anlage bei Mastrup erneut auf der politischen Tagesordnung. Im Vorfeld gab es bereits Wirbel.

Die Pläne für eine Biogasanlage bei Mastrup/Marstrup steht im Haderslebener Stadtrat in der kommenden Woche erneut auf der Tagesordnung. Im Vorfeld hatte das Projekt von Kristian und Jes Lyhne Bonde bereits jede Menge Hürden nehmen müssen – nicht zuletzt wegen des Widerstands der Dorfbevölkerung von Mastrup, die mit zwei Unterschriftensammlungen gegen das Vorhaben protestiert hatte.

Parteiübergreifend uneinig

Politisch dürfte es erneut knapp werden – wie bereits bei der Biogasanlage Sode. Auf der jüngsten Sitzung des Finanzausschusses war eine knappe Mehrheit gegen die Pläne der Bonde-Brüder. Die entscheidende Abstimmung in der kommenden Woche birgt einige Unbekannte, scheiden sich doch an der Planung für diese Biogasanlage parteiübergreifend die Geister.

Mindestabstand wichtigstes Gegenargument

Politiker, die sich ansonsten zur Energiewende bekennen, stehen dem Projekt ablehnend oder zumindest skeptisch gegenüber, vornehmlich weil in diesem Fall der Abstand zur nächsten Wohnsiedlung bei lediglich etwa 300 Metern liegt. Behördlicherseits wird ein Mindestabstand von 500 Metern empfohlen.

Ärger um fehlendes Gutachten

Schon auf der jüngsten Sitzung des Technischen Ausschusses hatten die Politiker das Vorhaben ebenfalls kontrovers diskutiert, allerdings ohne den Bericht von „Niras“ vor Augen. Dieser war der Tagesordnung diesmal nicht beigefügt. Die Kommune hatte das Beratungsunternehmen mit einem Gutachten über die Biogaspläne beauftragt.

Das  fehlende Gutachten hatte den sozialdemokratischen Stadtratspolitiker Jens Christian Gjesing auf den Plan gerufen, der in einem offenen Brief Rede und Antwort von Bürgermeister H. P. Geil (Venstre) forderte.

Der Abstand der geplanten Anlage zur nächsten Wohnsiedlung liegt bei etwa 300 Metern. Das ist zu wenig, meinen die Gegner. Foto: Ute Levisen

Ein Fehler

„Es handelt sich hierbei zwar um einen bedauerlichen Fehler, aber nicht um eine große Sache“, sagt Bürgermeister H. P. Geil in einem Gespräch mit dem „Nordschleswiger“. „Ich weiß nicht, warum der Niras-Bericht diesmal nicht dabei gewesen ist. Üblich ist, dass alle Anlagen der politischen Behandlung der Tagesordnung beigefügt sind – vom Anfang bis zum Ende.“

Auch der zuständige Direktor der Technischen Verwaltung, Rune Larsson, betont, dass es sich um einen Fehler handelt. Unmittelbar nach der Sitzung sei das Dokument der Tagesordnung beigefügt worden. Auch sei das Gutachten, das rund 46.000 Kronen gekostet hat, auf der Novembersitzung des Technischen Ausschusses Teil der Tagesordnung gewesen. Direktor Larsson gelobte Besserung und versprach, dies werde nicht wieder vorkommen.

 

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