Architektur

Licht und Raum: Ein Leuchtturm wird zum Rathaus

Licht und Raum: Ein Leuchtturm wird zum Rathaus

Licht und Raum: Ein Leuchtturm wird zum Rathaus

Hadersleben/Haderslev
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Projektleiter Christian Duus bei der Arbeit. Bei ihm laufen alle Fäden für den Umzug an den Hafen zusammen. Foto: Ute Levisen

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Es ist ein historischer Tag: Am Dienstag tagte das Kommunalparlament zum ersten Mal im Lighthouse, dem einstigen Stammsitz des VUC Syd. Der Leuchtturm hat sich in den vergangenen Wochen und Monaten zum Rathaus gewandelt. Die 400 Mitarbeiter, die dort peu à peu Einzug halten, werden sich auf ein neues Arbeiten und Miteinander umstellen müssen.

Es ist schon ein großer Unterschied: das schummrig anmutende alte Rathaus in seinem typischen 70er-Jahre-Chic und das Lighthouse am Hafen. Der einstige Hauptsitz des VUC Syd in Hadersleben ist das neue Rathaus der Kommune Hadersleben.

Feierabend. Morgen geht auch für die Handwerker und Servicemitarbeiter die Vorbereitung des Umzugs weiter. Foto: Ute Levisen

Haus des Volkes

Am Dienstag tagte das Kommunalparlament zum ersten Mal im „Haus des Volkes“, das aus dem Leuchtturm werden soll. Ein Haus, das Vereine und Bürger „mit offenen Türen“ empfängt.  

Das Büro des Bürgermeisters Foto: Ute Levisen

Der Koordinator

Christian Duus ist der Mann, der alle Umzugsfäden fest in der Hand hält. Er koordiniert den kommunalen Umzug, den größten in der Geschichte der Domstadtkommune: EDV, Möbel, Aktenordner – da kommt einiges zusammen.

Offene Büroräume Foto: Ute Levisen

Politische Premiere

Das galt am Dienstag vor allem für das 31-köpfige Kommunalparlament, das sich im großen Ratssaal bei herrlichem Sonnenschein zum ersten Mal einfand. Drinnen war davon nichts zu sehen: Aus Rücksicht auf die Aufnahmen für „Kommune-TV“, das die Ratssitzung live überträgt, mussten die Jalousien unten bleiben.

Wer eine Pause braucht, kann sich in die Ruhehäuschen zurückziehen. Foto: Ute Levisen

Arbeiten auf dem Präsentierteller

Während im großen Saal die politische Premiere stattfand, führte Projektleiter Duus durch die Hallen. Glaswände – offene Bürolandschaften. Von fast allen Tischen aus werden die Mitarbeiter eine wunderbare Aussicht genießen können. Einige werden sich an das Arbeiten auf dem „Präsentierteller“ wohl erst gewöhnen müssen.

Von fast allen Arbeitsplätzen hat man eine fantastische Aussicht auf die Umgebung. Foto: Ute Levisen

Etappenweiser Einzug

Stufenweise beziehen die Mitarbeiter ihre Etagen – und mit ihrem Einzug werden sie nach einem neuen Konzept arbeiten: ohne festen Schreibtisch werden sie quasi pendeln und sich dort niederlassen, „wo gerade etwas frei ist“.

Die blaue Brücke verbindet die Büroinseln. Foto: Ute Levisen

Eine neue Form des Arbeitens

Er selbst habe dieses Konzept in seinem Berufsalltag ausprobiert, erzählt Christian Duus. Seine Erfahrung: Es eröffnet neue Perspektiven, fördert das Miteinander und nicht zuletzt die eigene Kreativität: „Ich finde, dieses Konzept verdient eine Chance.“

Alte Möbel wiederverwertet

Die Möbel sind auf den Stil des Interieurs im Lighthouse abgestimmt. Alte Regale und Schreibtische aus dem Rathaus seien nicht entsorgt worden, sondern werden in anderen kommunalen Einrichtungen weitergenutzt, wie Duus betont: „Lediglich einige Hebe-Senk-Tische haben wir im Rahmen einer Auktion versteigert.“

Auch die Beule an der Fassade des neuen Rathauses ist inzwischen „ausgebügelt“. Foto: Ute Levisen

Pause auf dem „stillen Örtchen“

Wer eine Pause oder Ruhe braucht, kann sich auf die „stillen Örtchen“ zurückziehen: Auf den lichtdurchfluteten Etagen sind Ruhehäuschen eingerichtet, um in Ruhe zu telefonieren, beispielsweise. Die großen Kürbisse, die in der offenen Bürolandschaft aus dem Boden „sprießen“, bilden eine ungewöhnliche Kulisse für künftige Meetings.

Feste Arbeitsplätze wird es nicht mehr geben – bis auf wenige Ausnahmen. Foto: Ute Levisen

Ein fantastisches Haus

Duus ist begeistert von den neuen Möglichkeiten, die das „Haus des Volkes“ dank seiner Architektur bietet – nicht zuletzt, wenn es darum geht, neue Mitarbeiter zu gewinnen – vor allem unter jüngeren Leuten: „Es ist ein fantastisches Haus. Ich glaube, vor allem junge Leute werden sich darum reißen, hier arbeiten zu dürfen.“

 

 

Das Rathaus mit der Skulptur „Treppe des Lebens“ Foto: Ute Levisen
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