Deutsche Schule Hadersleben

Interaktiver Geschichtsunterricht: Wie haben Kinder früher gelebt?

Interaktiver Geschichtsunterricht: Wie haben Kinder früher gelebt?

Interaktive Projektwoche: Wie haben Kinder früher gelebt?

Hadersleben/Haderslev
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Schiffe versenken und Geschichtswissen erweitern: Im Rahmen einer Projektwoche ist das derzeit in der DSH möglich. Foto: Amanda Klara Stephany

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Projektwoche: Die Kinder der Deutschen Schule Hadersleben tauchen in der Kalenderwoche 12 in die Vergangenheit ein. Zwischen Schiffe versenken und Grießbrei kochen lernen die Schülerinnen und Schüler der Klassen 0 bis 3 das Leben vor ihrer Zeit kennen.

Es ist regnerisch am Dienstagvormittag, als die Kinder der Deutschen Schule Hadersleben (DSH) sich auf dem Weg zum „Bach“ machen. Die Aufgabe: Leben wie Hirtenkinder.

Zuvor hat das Ehepaar Clara und Samuel Beutler, die beide an der DSH arbeiten, Stoffschafe auf dem Gelände am Frue versteckt. Die Kinder müssen diese Schafe finden, einen Unterschlupf für sie bauen und ein eigenes Gruppen-Wappen aus Materialien der Natur entwerfen.

„Es geht darum, dass die Kinder lernen, was es früher hieß, ‚Kind zu sein‘“, erklärt Samuel Beutler. Durch das bescheidene Wetter seien die Kinder angewiesen, in Bewegung zu bleiben, damit es nicht zu kalt wird. Ein erheblicher Kontrast zum Klassenzimmer mit Dach und Heizung. 

„Früher mussten Kinder arbeiten und waren den ganzen Tag draußen, unabhängig des Wetters“, weiß Unterstufenlehrer Samuel Beutler.

Der Vormittag solle den Kindern einen realistischen Einblick geben, auch wenn die Kinder wasserfeste Schuhe und Regenjacken tragen.

Drittklässlerin Stella freut sich, dass das Schäfchen ihrer Gruppe nun einen trockenen Platz hat. Foto: Amanda Klara Stephany

Spielerischer Geschichtsunterricht

Von Wind und Nässe bekommen die Kinder im Musikraum nicht viel mit. Hier wird bei wohliger Wärme gemütlich – aber nicht weniger ambitioniert – Schiffe versenken gespielt. 

Die Lehrerin der 3. Klasse, Susan Dirschauer, freut sich über die aufmerksamen Kinder: „Wir sind die Gruppe, die sich auf das Alte-Spiele-spielen konzentriert“, erklärt sie.

Klassenlehrerin der 3. Klasse, Susan Dirschauer, hat sich den Spaß nicht nehmen lassen und direkt mal beim Tauziehen mitgemacht. Foto: Amanda Klara Stephany

Darunter fiel nicht nur das Versenken von Schiffen, das schon um 1900 gespielt wurde, sondern auch das Fangspiel und Tauziehen. Dafür geht es extra in die Turnhalle: Auspowern und Kräfte messen ist die Devise.

„Die spielerische Auseinandersetzung mit dem historischen Thema ist großartig. Die Kinder waren sehr involviert und hatten Freude am interaktiven Lernen“, sagt Susan Dirschauer. Deswegen mache die Projektwoche sowohl den Schülerinnen und Schülern als auch den Lehrkräften großen Spaß. 

 

Mit Bewegung zum Geschichtswissen: Die Projektwoche ist sehr interaktiv. Foto: Amanda Klara Stephany

Zeitreise mit Kochlöffel in der Hand 

Neben Hirten- und Fangspielen gibt es noch zwei weitere Angebote, die die Kinder in dieser Woche besuchen. 

So werden in der schuleigenen Küche Gerichte von „damals“ gekocht. Am Dienstagmorgen ist es Grießbrei: „Die Kinder sollen lernen, dass es früher eben nicht etwa die Wassermelone zum Nachtisch gab. Es gab Brot und vielleicht mal einen Apfel, das war's“, erklärt die Lehrerin der 2. Klasse, Anna Britta Naujeck. Die Kinder sollen so auch für die heutige Ernährung sensibilisiert werden.

Dafür dürfen die Kinder selbst zum Kochlöffel greifen und auch auf Zucker müssen sie nicht gänzlich verzichten: „Den gab es damals tatsächlich auch schon“, so Anna Britta Naujeck. 

Ein Spiel, das schon seit langer Zeit Groß und Klein eine große Freude bereitet: Tauziehen. Foto: Amanda Klara Stephany

Die Geschichte Haderslebens

Ein paar Räume weiter tauchen die Kinder, deren Gruppen bunt gemischt aus Schülerinnen und Schüler der Klassen 0 bis 3 bestehen, in die Stadtgeschichte ein – vorgestellt von Hanne Fuglsang. 

Aufmerksam lauschen die Mädchen und Jungen der Klassenlehrerin der Klasse 0, während sie vom historischen Hadersleben erzählt - das so ganz anders ist als die Domstadt, die die Kinder nun kennen.

Erfreulicherweise gibt es Fotos und Zeichnungen von damals zu sehen – auf der digitalen Tafel – denn ganz auf den Fortschritt wollen die Schülerinnen und Schüler auch bei der Projektwoche nicht verzichten. 

Lehrerin Hanne Fuglsang beantwortet die vielen Fragen der Schülerinnen und Schüler. Foto: Amanda Klara Stephany
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