Deutsch-Dänisch

Pastorin ins Amt eingeführt: Passt auf unseren Schatz auf!

Pastorin ins Amt eingeführt: Passt auf unseren Schatz auf!

Pastorin ins Amt eingeführt: Passt auf unseren Schatz auf!

Hadersleben/Haderslev
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Dompropst Torben Hjul Andersen leitete die Amtseinführung der deutschen Pastorin Bettina Sender. Foto: Ute Levisen

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Im Dom zu Hadersleben führte Dompropst Torben Hjul Andersen bei einem deutsch-dänischen Gottesdienst Bettina Sender ins Amt ein. Damit haben die deutschen Kirchengemeinden im „Wittenberg des Nordens“ wieder eine Pastorin. Und was für eine, so der Tenor der vielen Reden. Senders Gemeinde in Toestrup war mit dem Bus angereist, um ihre langjährige Seelsorgerin mit einem musikalischen Salut gebührend zu verabschieden.

Von nah und fern pilgerten die Gäste am Sonntag in den Dom zu Hadersleben. Für die Minderheit war es ein großer Tag, wie die deutschen Kirchenvertreter Piet Schwarzenberger und Claes Fuglsang deutlich machten.

Im Rahmen eines deutsch-dänischen Gottesdienstes führte Dompropst Torben Hjul Andersen die deutsche Pastorin in Hadersleben, Bettina Sender, ins Amt ein.
 

Die Wächter von Hadersleben standen Spalier am Dom. Foto: Ute Levisen

Kirchenvertreter: „Gut, dass wir gewartet haben“

Aus Senders ehemaliger Gemeinde Toestrup bei Kappeln waren zahlreiche Gemeindeglieder gekommen, um ihrer Pastorin auf Wiedersehen zu sagen.

„Das betrachten wir als gutes Vorzeichen für die Zusammenarbeit“, freute sich Claes Fuglsang vom deutschen Teil der Kirchengemeinde zu Alt Hadersleben.

 

 

Der Dom war zur Amtseinführung gut besucht. Foto: Ute Levisen

Fuglsang und Piet Schwarzenberger von der Domgemeinde machten keinen Hehl daraus, dass ihnen mit Bettina Sender ein Glücksgriff gelungen ist: „Wir sind sehr froh, dass wir auf deine Bewerbung gewartet haben“, bekannte Schwarzenberger in seiner Begrüßungsansprache.

Piet Schwarzenberger (links) und Claes Fuglsang freuten sich, dass sie auf Bettina Senders Bewerbung gewartet hatten. Foto: Ute Levisen

Mit deutschem Fernsehen gut vorbereitet

Der Vorsitzende des Kirchenrats der Domgemeinde, Paul Erik Brodersen, hatte sich seit geraumer Zeit auf diesen besonderen deutsch-dänischen Gottesdienst vorbereitet.

„Mein Deutsch ist etwas eingerostet“, verriet Brodersen in der Pause. Um sich auf dieses Ereignis sprachlich vorzubereiten, habe er wochenlang deutsche Fernsehsendungen geschaut.

Paul Erik Brodersen, Vorsitzender des Domgemeinderats, verriet, er habe sich mithilfe des deutschen Fernsehens sprachlich vorbereitet. Foto: Ute Levisen

Musikalischer Abschiedsgruß

Der Chor von Senders Gemeinde Toestrup bei Kappeln, aber auch viele Gemeindeglieder waren eigens mit Bus nach Hadersleben gereist, um sich musikalisch von ihrer langjährigen Seelsorgerin zu verabschieden.

Der Chor der Toestruper Gemeinde verabschiedete sich mit einem kleinen Konzert von der Pastorin. Foto: Ute Levisen

Feuerprobe mit Lampenfieber

Für Bettina Sender war es eine Feuerprobe, als sie zum ersten Mal von der prächtigen Kanzel des Doms aus predigte. Bei aller Routine nach vielen Jahren als Seelsorgerin: Ein bisschen Lampenfieber habe sie schon gehabt, wie die 57-Jährige bekannte.

Auch wenn längst nicht jeder im Dom jedes Wort ihrer auf Deutsch gehaltenen Predigt verstanden hat: Die Botschaft der neuen Pastorin kam an.
 

Ein wenig Lampenfieber habe sie vor ihrer ersten Predigt in Hadersleben schon gehabt, gestand die Pastorin. Foto: Ute Levisen

Botschaft traf ins Schwarze

„Lasst all eure Dinge in Liebe geschehen!“ – Unter dieses Motto hatte Bettina Sender ihre erste Predigt als deutsche Pastorin in der Mittelalterstadt gestellt. Mit eindringlichen Worten ging sie darin auf viele aktuelle Problemstellungen unserer Zeit ein.

„Es war eine sehr heutige Predigt“, sagte Andrea Kunsemüller, die gemeinsam mit dem früheren Hauptvorsitzenden des Bundes Deutscher Nordschleswiger (BDN), Hans Heinrich Hansen, ebenfalls unter den Gästen war.

 

Bischöfin Marianne Christiansen zeigte sich angetan von der ersten Predigt ihrer neuen Kollegin. Foto: Ute Levisen

Bischöfin gerührt

Nicht nur bei ihr, auch bei Bischöfin Marianne Christiansen traf Sender mit ihren Worten ins Schwarze: Sie habe eine zu Herzen gehende Predigt gehalten – mit der eindringlichen Botschaft, stets in Liebe zu handeln: „Das hat mir wirklich sehr gefallen“, sagte die Bischöfin auf Deutsch.

Pastor Kim Legarth tauschte den Talar nach dem Gottesdienst gegen die Wächterrobe. Er ist seit viereinhalb Jahren Mitglied der Haderslebener Wächterzunft. Foto: Ute Levisen

Oberkirchenrat Christoph Schöler, bei der Nordkirche zuständig für Grenzlandfragen, überbrachte die Grüße seiner Bischöfin Kirsten Fehrs. 

Er hatte zum Ausklang des Einführungsgottesdienstes eine besondere Bitte:

„Die Zusammenarbeit beider Kirchen im Grenzland ist ein Schatz – ein Schatz, den wir pflegen und hegen. Passt gut darauf auf!“

 

 

Andrea Kunsemüller und Hans Heinrich Hansen waren ebenfalls unter den Gästen. Foto: Ute Levisen
Das Ehepaar Hallmann begrüßt die neue Pastorin. Foto: Ute Levisen
Grüße überbrachte auch die Vorsitzende der Nordschleswigschen Gemeinde, Mary Tarp (Mitte). Hier ist sie mit ihrer Ratskollegin Britta Schneiders zu sehen. Foto: Ute Levisen
Die Gemeindeglieder aus Toestrup machten keinen Hehl daraus, dass ihnen der Abschied von ihrer langjährigen Seelsorgerin schwer fällt. Foto: Ute Levisen
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