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Mads Buttgereit ist Botschafter der Europeada 2024

Mads Buttgereit ist Botschafter der Europeada 2024

Mads Buttgereit ist Botschafter der Europeada 2024

Berlin
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Mads Buttgereit
Mads Buttgereit Foto: DFB/Thomas Bäcker

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Mads Buttgereit ist im Grenzland aufgewachsen und spielte zu seiner aktiven Zeit bei mehreren lokalen Vereinen. Der 38-Jährige ist nach weiteren Stationen in Dänemark heute Co-Trainer für Standards bei der deutschen Nationalmannschaft. Am Sonntag, 10. Dezember, wird er bei der Gruppenauslosung für die Europeada in Hadersleben dabei sein.

Die im Sommer kommenden Jahres im deutsch-dänischen Grenzgebiet stattfindende Fußball-EM für autochthone und nationale Minderheiten, Europeada, hat jetzt einen offiziellen Botschafter: Mads Buttgereit.

Der 38-Jährige ist heute Co-Trainer für Standards bei der deutschen Fußball-Nationalmannschaft und kennt den Fußball und die Spielstätten nördlich und südlich der Grenze sehr gut. In seiner aktiven Zeit als Spieler war er unter anderem Torwart von IF Stjernen Flensborg.

„Ich freue mich sehr darüber, Botschafter für die Europeada zu sein. Es ist mir eine Ehre, und als die Anfrage kam, musste ich nicht lange überlegen, sondern habe sofort zugesagt“, so der 38-Jährige laut einer Pressemeldung.

Buttgereit bei Auslosung in Hadersleben

Buttgereit wird bereits am Sonntag, 10. Dezember, ab 14.30 Uhr in Hadersleben (Haderslev) an der Gruppenauslosung teilnehmen, die im Stadion von SønderjyskE stattfindet. Diese wird per Livestream auf dem You-Tube-Kanal der Europeada 2024 übertragen. 

Neun Frauenteams und 27 Herrenmannschaften nehmen am Turnier teil. Mehr zur Auslosung hier.

Europeada parallel zur Fußball-EM

Natürlich sei alles auf die Europameisterschaft ausgerichtet, und da die Europeada parallel – vom 28. Juni bis 7. Juli – stattfindet, werde er leider nicht vor Ort sein können, so Buttgereit.

„Ich möchte jedoch gerne im Vorfeld meinen Beitrag dazu leisten, das Event bekannt zu machen und wünsche den Organisatoren sowie allen teilnehmenden Teams jetzt schon ein unvergessliches Erlebnis“, sagt der 38-Jährige, der selbst einst einen Einsatz für die Auswahl-Mannschaft der dänischen Minderheit absolvierte.

Die dänische Minderheit gehört neben der deutschen Minderheit in Dänemark und den Friesen sowie den Sinti und Roma in Schleswig-Holstein zu den lokalen Ausrichtern des Turniers. Federführend für die Durchführung ist die FUEN (Föderalistische Union Europäischer Nationalitäten), die Dachorganisation der Minderheiten.

Mads Buttgereit
Mads Buttgereit (3. v. l.) ist Co-Trainer für Standards bei der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Foto: DFB/Philipp Reinhard

Sportliche Laufbahn von Mads Buttgereit

Buttgereit wird am 3. Juni 1985 im dänischen Esbjerg geboren. Dort und in Flensburg wächst der Sohn einer Dänin und eines Deutschen auf. Buttgereit spielt zunächst für den TSV Glücksburg, da er in Glücksburg die dänische Schule besucht. Später wechselt er zu IF Stjernen nach Flensburg, wo er im Sommer 2006 sein Abitur am dänischen Gymnasium, der Duborg-Skolen, macht.

Der Keeper kehrt nach Dänemark zurück und wird Trainer. Hier coacht er unter anderem die Junioren von Fuglebakken KFUM in Aarhus und von Aalborg BK. Parallel zu seiner Trainerausbildung, die er mit der UEFA-A-Lizenz abschließt, studiert er Dänisch, Mathematik, Sport und Geschichte auf Lehramt.

Von 2010 an ist er als Lehrer in Dänemark tätig, wird 2013 Trainer in der Jugend des dänischen Erstligisten FC Midtjylland. Danach geht es schnell: Er wird Standardtrainer der Profis. 2018 gewinnt Midtjylland die dänische Meisterschaft, Buttgereit trainiert auch als Co-Trainer die U18- und U20-Nationalmannschaften Dänemarks, ehe er von Nationaltrainer Kasper Hjulmand als Experte für Standardsituationen auch in das Trainerteam der dänischen A-Nationalmannschaft der Männer berufen wird.

Nach der Europameisterschaft 2020, bei der Dänemark erst im Halbfinale ausscheidet, holt der damalige Bundestrainer Hansi Flick Buttgereit zum DFB. Seit dem 1. August 2021 ist Buttgereit Co-Trainer für Standards der deutschen Nationalmannschaft, erlebte die WM in Qatar mit und steckt inzwischen in den Vorbereitungen auf die Heim-EM im Sommer 2024.

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