Jubiläumsjahr 2020

Bier für die Apenrader Pflegeheime

Bier für die Apenrader Pflegeheime

Bier für die Apenrader Pflegeheime

Apenrade/Aabenraa
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Das Etikett des Bieres enthält die Porträts von Frederik Fischer (l.) und I. P. Junggreen. Foto: Aabenraa Byhistorisk Forening

Der Vorsitzende des stadthistorischen Vereins von Apenrade belieferte die Altenheime mit mehreren Kisten „Genforeningsøl“. Eine großzügige Spende ermöglichte die Schenkung.

Eigentlich hätte der stadthistorische Verein Apenrades am Freitag, 3. April, sein besonderes „Genforeningsøl“ im örtlichen Heimatmuseum, dem Michelsen-Hof am Toften, präsentieren wollen. Wegen der Corona-Situation muss diese kleine Feierlichkeit entfallen. Eine Spende eines Gönners, der nicht genannt werden will, hat es nun ermöglicht, dass der stadthistorische Verein allen Einwohnern der beiden Pflegeheime des Ortes eine Flasche schenken kann.

„Kyckelhaen Genforeningsøl 1920-2020“

Bei dem Bier handelt es um eine untergärige, strohgelbe und schwach gehopfte Biersorte, die nach alter bayerischer Tradition gebraut wurde. Das so entstandene Bier kann deshalb als Helles oder Hellbier bezeichnet werden. Es ist einem Pils ähnlich, aber weniger bitter und damit deutlich milder im Geschmack. Das Bier wird vor der Abfüllung gefiltert, weshalb es glasklar ist. Das „Wiedervereinigungsbier“ hat einen Alkoholgehalt von 5,7 Promille.  Bei der Herstellung wurden die Braumalze Pils und Karamell sowie eine Hopfenmischung aus Norther Brewer und Mittelfrüher verwendet.

Vorsitzender als Bierkutscher

„Ich war heute Vormittag sowohl im Lergården als auch im Grønnegården, um dort einige Kisten abzuladen“, erzählt der Vorsitzende Svend Nielsen. „Die Bewohner können dann zu ihrem Osterfrokost ein schönes Glas Bier genießen“, fügt er hinzu.

„Das ist wirklich eine sehr schöne Idee. Darüber werden sich unsere Bewohner sicherlich sehr freuen“, sagt Susanne Petersen, Bürokraft im Pflegeheim Lergården, die das Bier von Svend Nielsen entgegengenommen hat. Das Altenheim hatte sowieso vor, jedem Bewohner am Freitag ein kleines Ostergeschenk in Form von Schokolade und einem freundlichen Blumengruß zu machen. Jetzt wird dann noch ein halber Liter Bier dazugepackt.

Aus Anlass der 100-Jahr-Feier

Das Bier hat der lokalhistorische Verein eigens anlässlich des 100. Jahrestages der Grenzziehung von 1920 brauen lassen. Bei Bierproben im Januar hatten sich Mitglieder und andere Interessierte mehrheitlich für ein untergäriges Helles entschieden.

Fischer und Junggreen

„Kyckelhaen Genforeningsøl 1920-2020“ lautet übrigens der offizielle Name des Bieres, das in Halbliterflaschen abgefüllt wird. Das Etikett hat erneut der Apenrader Künstler Eskild Beck entworfen. Auf blauem Hintergrund sind die Porträts von zwei Apenrader Persönlichkeiten zu finden, die sich in der Schleswig-Frage nach 1864 für die dänische Volksgruppe engagierten. Es handelt sich um den Chefredakteur der Zeitung „Freja“, Frederik Fischer, und um den Tabakhändler, Reichstagsabgeordneten und fleißigen Verfasser von Zeitungsartikeln, Jens Peter Junggreen (genannt I. P. Junggreen). Die Bilder sind Abstimmungsplakaten von 1920 entnommen.

Der Erlös aus dem Verkauf des Bieres kommt einer Stiftung des stadthistorischen Vereins zugute. „Byhistorisk Forenings Bevaringsfond“ fördert Renovierungsprojekte von alten Apenrader Häusern.

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