Kultur und Freizeit
Rumregatta: 85 historische Segelschiffe kommen nach Flensburg
Rumregatta: 85 historische Segelschiffe kommen nach Flensburg
Rumregatta: 85 Traditionssegler kommen nach Flensburg
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Der Schoner Martha kommt mit Rum aus Dänemark, und auch Deutschlands ältestes Holzsegelschiff ist dabei, wenn in Flensburg am Himmelfahrtswochenende vom 9. bis 12. Mai die 43. Ausgabe der Rumregatta stattfindet. Der Gaffelmarkt wird wegen der abgebrochenen Kaikante auf ein kleines Areal begrenzt sein.
Die Organisatoren haben vor Beginn der Rumregatta am Donnerstag, 9. Mai, noch alle Hände voll zu tun. Bis Sonntag, 12. Mai, warten auf die Besuchenden spannende Tage mit fantastischen Schiffen, Ausfahrten und gemütlichem Beisammensein.
„65 historische Schiffe sind angemeldet, dazu kommen um die 20 teilnehmende Schiffe hier aus Flensburg“, so Martin Schulz, Direktor des Museumshafens, der das große Hafenfest organisiert.
Martha und Rigmor
Die Gäste bekommen unter anderem die Möglichkeit, den Schoner Martha zu sehen und zu erleben. Das Schiff wurde in den Jahren 1899 und 1900 auf der Lindtner-Werft in Vejle gebaut. Zum Besuch in Flensburg wird der Traditionssegler Rum geladen haben.
Nicht weniger interessant ist das älteste Holzschiff Deutschlands, die Rigmor aus Glückstadt. Gebaut im Jahr 1853, ist sie seetauglich und bereits in das Kulturerberegister Schleswig-Holsteins aufgenommen worden.
Einige Veränderungen
Manches wird bei der 43. Ausgabe der Rumregatta anders sein als in den Vorjahren. Mitorganisatorin Heidi Breuer vom historischen Hafen sagt mit gemischten Gefühlen, dass das traditionelle Hafenfest in diesem Jahr „gemütlich und eng“ wird.
Gemeint ist der Gaffelmarkt direkt am Hafen mit seinen zahlreichen Verkaufsbuden mit maritimem Handwerk, Ausrüstung und einer breiten Auswahl an Speisen und Getränken. In diesem Jahr wird der Markt zum Nordertorkai umziehen, weil die Kaikante an der Schiffbrücke nach den Abbrüchen im Oktober gesperrt ist.
„38 Buden sind angemeldet. Manche kommen, anders als sonst, mit einer statt zwei oder drei Buden. Der Personalmangel spielt auch mit hinein“, so Heidi Breuer.
Heringsregatta nach Sonderburg
Die Veranstaltung beginnt am Donnerstag um 10.45 Uhr mit der Heringsregatta von Kappeln nach Sonderburg (Sønderborg). Erwartet wird die Ankunft der Seglerinnen und Segler um 15 Uhr.
Am Freitag von 11.30 bis 17 Uhr findet dann die Flensborg-Fjord-Regatta von Sonderburg nach Flensburg statt. Zeitgleich beginnt um 12 Uhr die „Lüttfischer-Regatta“ im Innenhafen von Flensburg. Auf ausgewählten Schiffen ist ab 15 Uhr dann „Open Ship“. Im Hof des Schifffahrtsmuseums gibt es die traditionelle Siegerehrung ab 19 Uhr.
Der Höhepunkt am Sonnabend ist die eigentliche Rumregatta. Startschuss ist um 11 Uhr in der Bucht vor Wassersleben. Zieleinlauf ist um 16.30 Uhr. Erneut ist ab 17 Uhr „Open Ship“ auf teilnehmenden Seglern. Die sogenannte „Preisvergeudung“ findet ab 18.30 Uhr auf dem Motorschiff Gesine statt.
Um 21.30 Uhr beginnen Konzerte und die Skipper-Party.
Die Rumregatta endet am Sonntag um 18 Uhr offiziell.
Rumtradition, Kolonialismus und Sklaverei
Seit 1980 kommen die Crews mit ihren prächtigen, historischen Schiffen am Himmelfahrtswochenende nach Flensburg, um an der Regatta teilzunehmen, die an die große Rumtradition der Stadt erinnert. Dass diese im Kolonialismus und der Sklaverei begründet liegt, spielt bei dem Fest keine Rolle. Das Schifffahrtsmuseum in Flensburg bietet allen Interessierten eine Ausstellung zum Westindienhandel.
Weitere Infos unter rumregatta.de.