Recycling

Alle Reststoffhöfe in der Kommune Apenrade sind ab Dienstag wieder offen

Containerplätze in der Kommune Apenrade ab Dienstag wieder offen

Apenrades Containerplätze ab Dienstag wieder offen

Apenrade/Aabenraa
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Ab Dienstag können die Einwohner Apenrade ihre Wertstoffe wieder loswerden. Foto: Karin Riggelsen

Um die Coronavorschriften einhalten zu können, werden nur eine bestimmte Anzahl Nutzer auf einmal auf die kommunalen Containerplätze gelassen. Mit Staubildung vor den Resthöfen ist daher zu rechnen.

Am Dienstag, 31. März, werden die kommunalen Containerplätze und Recyclinghöfe in der Kommune Apenrade wieder geöffnet, und zwar innerhalb der normalen Öffnungszeiten, teilt die Versorgungsgesellschaft Arwos am Montagnachmittag in einer Pressemitteilung mit. „Normal“ heißt in diesem Fall „vor der Corona-Krise“. Die kleineren Containerplätze in Tombüll/Tumbøl und bei Kobro (zwischen Terkelsbüll/Terkelsbøl und Bredewatt/Bredevad) haben indes ihren ersten Öffnungstag erst am Mittwoch.

Nur die Miniplätze in Stübbek/Stubbæk und Loit/Løjt sowie die Secondhandläden in Apenrade und Bau/Bov bleiben zumindest noch bis nach Ostern geschlossen.

Reaktionen auf brodelnde Volksseele

Arwos reagiert mit der Wiedereröffnung der Containerplätze und Recyclinghöfe auf die schon deutlich brodelnde Volksseele. In den sozialen Medien stieß deren Schließung nämlich im Laufe der Zeit auf immer größer werdendes Unverständnis.

In der Kommune Apenrade reagierte Arwos schon in der vergangenen Woche auf den aufkommenden Unmut, indem die Versorgungsgesellschaft ankündigte, ab der Kalenderwoche 14 wieder die Recycling-Tonnen der Haushalte regelmäßig leeren zu wollen. Auch das war seit Beginn der Corona-Krise eingestellt worden.

An den Toren sorgen „Pförtner" dafür, dass nicht zu viele Nutzer auf einmal auf den Containerplätzen sind. Foto: Karin Riggelsen

Stell dir vor, ...

Stell dir vor, du hast wegen Corona-Quarantäne oder Einhaltung der empfohlenen Schutzmaßnahmen räumliche Distanz gewahrt und stattdessen sowohl Garten als auch Haus aufgeräumt und die Wohnung vom Keller bis zum Oberboden frisch renoviert, aber die Recyclinghöfe sind dicht. Der Autoanhänger ist gefüllt. Das Auto passt schon längst nicht mehr in die Garage, weil dort schon die durchsichtigen Plastiksäcke mit sorgfältig sortierten Wertstoffen darauf warten, dass die Containerplätze und Recyclinghöfe endlich wieder geöffnet werden.

Genau diese Problematik führte landesweit fast schon zu Bürgeraufständen. Quarantäne, räumliche Distanz, ja, selbst Homeoffice und Homeschooling haben die Dänen nahezu ohne großes Murren hingenommen, aber bei der Schließung der kommunalen Containerplätze und Recyclinghöfe ging ein Aufschrei durch das Land. Heimwerker und Gartenbesitzer wussten nicht wohin mit ihrem „Müll“. Einige Frustrierte leerten ihre Anhänger schon in der Natur oder an anderen dafür nicht dafür vorgesehene Orten.

Arwos trägt zur Entspannung bei

Damit ist am Dienstag Schluss. Auch wenn Recycling wohl nicht wirklich zur notwendigen Grundversorgung zu zählen ist, so ist die Öffnung der Containerplätze indes für die Entspannung der dänischen Volksseele und Aufrechterhaltung  des Landesfriedens wohl eine Notwendigkeit.

Eindringlicher Appell

Der Vorstandsvorsitzende der Apenrader Versorgungsgesellschaft, Jens Wistoft (Venstre), richtet jedoch den eindringlichen Appell an die Einwohner der Kommune nicht alle schon am Dienstag mit ihren gefüllten Trailern zu den Containerplätzen zu fahren.

„Um die Abstandsregeln einhalten zu können, muss die Anzahl derjenigen, die auf die einzelnen Plätze gelassen werden, eingeschränkt werden. Deshalb ist mit einer gewissen Staubildung zu rechnen. Ich möchte deshalb eindringlich dazu auffordern, dass man – wenn möglich – zu den Zeitpunkten kommt, wo normalerweise am wenigsten los ist, will sagen: an Werktagen in den normalen Arbeitsstunden. Und wenn man noch ein paar Tage warten könnte, dann wäre es sicherlich von Vorteil“, so Wistoft.

So dicht wie an einem normalen Öffnungstag dürfen sich die Nutzer jetzt zu Coronazeiten nicht kommen. Die Abstandsregeln müssen eingehalten werden. Foto: Karin Riggelsen

Offen für Alternativen

Das gilt besonders für den zentralen Recyclinghof in Apenrade. Für rund die Hälfe der Arwos-Kunden ist der Containerplatz am Forsyningsvejen die primäre Anlaufstation.

„Wenn alle Kunden am Dienstag kommen, dann stößt der Platz und die Wege, die dorthin führen, an seine Kapazitäten. Wenn man nicht ein paar Tage warten kann, könnte man Pattburg oder Klipleff ansteuern“, lautet der Rat des Arwos-Vorsitzenden.

Personal fehlt

Dem von einigen Nutzern geäußerte Wunsch, die Öffnungszeiten während des Corona-Shutdowns sogar zu erweitern, könne Arwos leider nicht nachkommen. Dazu fehlt einfach das Personal, so Wistoft.

„Die disponible Mannschaft ist einberufen. Dadurch, dass wir die Plätze komplett öffnen, ist eine Bemannung der verschiedenen Stationen für zum Beispiel Chemikalien oder andere Gefahrgüter notwendig. Darüber hinaus müssen wir ja auch Personal für die Tore abstellen“, erläutert der Arwos-Vorsitzende die Hintergründe. Das ist auch der Grund dafür, dass die populären Secondhandläden an den Resthöfen in Bau und Apenrade bis auf Weiteres geschlossen bleiben. Das Personal wird einfach für andere Aufgaben benötigt.

Normalerweise können Gartenabfälle auch außerhalb der Öffnungszeiten abgegeben werden. Das geht derzeit nur während der Öffnungszeiten. Foto: Karin Riggelsen

„Offener Platz" bleibt zu

Normalerweise können die Apenrader außerhalb der Öffnungszeiten ihre Gartenabfälle, Bauschutt oder große Haushaltsgeräte auf dem sogenannten „offenen Platz" am Forsyningsvejen abgeben. Dieser Service kann auch noch nicht wieder geleistet werden, weil die Abstandsregeln hier nicht kontrolliert werden können.  Innerhalb der Öffnungszeiten ist es jedoch möglich, auch diesen Teil des Apenrader Resthofes zu nutzen.

Ein paar wichtige Hinweise:

# mit Staubildung ist zu rechnen
# die Wertstoffe schon von zu Hause aus sortieren. Das spart kostbare Zeit auf dem Containerplatz
# Abstandsregeln einhalten – sowohl dem Personal als auch anderen Nutzern gegenüber
# bei Bedarf eigene Schaufeln und Besen mitbringen. Um die Ansteckungsgefahr zu reduzieren, können die Geräte der Containerplätze nicht vom Publikum genutzt werden.

Der Resthof in Apenrade ist am Dienstag von 8 bis 18 Uhr geöffnet. In Klipleff und Bau stehen die Containerplätze den Einwohnern der Kommune von 10 bis 17 Uhr zur Verfügung. Die genauen Öffnungszeiten der Plätze an den anderen Tagen sind der Homepage der Versorgungsgesellschaft Arwos zu entnehmen.

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