Nordschleswig

Ukraine-Krieg: Krimtataren kommen nicht zur Europeada

Ukraine-Krieg: Krimtataren kommen nicht zur Europeada

Ukraine-Krieg: Krimtataren kommen nicht zur Europeada

Apenrade/Aabenraa
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Bei der Ziehung der Gruppen war das Team gesetzt. Weil der Krieg weitergeht, muss die Minderheit von der Krim einen Rückzieher machen. Foto: FUEN/Martin Ziemer

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Das Team von der Krim zieht sich aufgrund des andauernden Krieges in der Ukraine von der Minderheiten-EM zurück. Für Thore Naujeck vom Jugendverband Nordschleswig nachvollziehbar, aber bedauerlich. Der Leiter des Deutschen Jugendverbandes für Nordschleswig arbeitet bereits an einer Lösung für das ausfallende Spiel in Apenrade.

Die Europeada wird in diesem Sommer ohne das Team der Krimtataren stattfinden. Schon länger war unsicher, ob die turkstämmige Minderheit aufgrund des andauernden Krieges in der Ukraine überhaupt teilnehmen kann. 

Krimtataren mit schmerzlicher Absage

„Die Mannschaft hat momentan andere Sorgen als Fußball zu spielen“, sagt Thore Naujeck, Leiter des Deutschen Jugendverbandes für Nordschleswig und verantwortlich für die beiden Æ-Mannschaft-Teams der deutschen Minderheit dem „Nordschleswiger“. Natürlich sei es aber „ziemlich doof“, dass das Team für die Europeada ausfalle.

„Wir haben sehr gehofft, dass der Krieg zu Ende geht und wir an der für uns wichtigen Europeada teilnehmen können, aber Russland hat nicht aufgehört, ukrainische Gebiete zu besetzen und Zivilisten zu töten. Wir sind seelisch mit Ihnen verbunden, aber wir können nicht an der Veranstaltung teilnehmen“, schrieb der Vertreter der Mannschaft in dem Brief, in dem sie ihren Rückzug vom Turnier ankündigte, an die Föderalistische Union Nationaler Minderheiten (FUEN).

Nur noch drei Teams in Gruppe E

Vom 28. Juni bis zum 7. Juli 2024 findet die Fußballeuropameisterschaft der FUEN im deutsch-dänischen Grenzland statt. Ausgerichtet wird die Europeada von der deutschen Minderheit in Nordschleswig sowie der dänischen Minderheit, der friesischen Minderheit sowie den Sinti und Roma in Schleswig-Holstein.

Das Team Nordschleswig war mit der Herrenmannschaft von der Krim in Gruppe E gesetzt. Die nun verbleibenden Gegner sind harte Brocken. Denn mit Titelverteidiger Südtirol und den Rätoromanen aus der Schweiz warten spielstarke Teams auf die Nordschleswig-Auswahl. Naujeck hatte den Gastgebern sportliche Chancen gegen die Krim eingeräumt. Nun fällt der vermeintlich leichteste Gegner weg. 

Der Rückzug hat keine Auswirkungen auf die Spiele des Frauenteams, da die Krimtataren keine Frauenmannschaft zur Europeada angemeldet hatten. Die Frauen spielen in Gruppe B gegen Südtirol und Oberschlesien. 

Suche nach Ersatz-Mannschaft

„Es auch schade, dass wir das Spiel in Apenrade dadurch verlieren“, so Naujeck, der derzeit nach einem Ersatzteam sucht. „Es ist utopisch, dass wir jetzt noch eine andere Minderheit finden, die einspringt.“ Die Idee sei daher, ein Spiel außerhalb der Konkurrenz zu organisieren, das genug öffentliches Interesse hervorruft. Noch sei aber nichts spruchreif, da durch die Osterfeiertage Anfragen noch unbeantwortet geblieben sind. 

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