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Eine Stadt-Oase mit Küchengarten

Eine Oase mit Küchengarten

Eine Oase mit Küchengarten

Apenrade/Aabenraa
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Arbeitsteilung: Christa Toft kümmert sich um die Blumen und die Kräuter im Garten, Gatte Gösta ist für die Obstbäume und den Gemüsegarten verantwortlich. Foto: Jan Peters

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Christa und Gösta Toft haben „vier Gärten in einem“, wie sie sagen. Entstanden ist das grüne Fleckchen inmitten von Apenrade über viele Jahrzehnte.

Seit über 40 Jahren wohnen Christa und Gösta Toft in ihrem Stadthaus am Karpedam. Bevor dort Häuser gebaut wurden, gab es dort Teiche, in denen Karpfen gezüchtet wurden. „Wir liegen hier sehr tief und entsprechend feucht ist der Boden“, berichtet Gösta. Er hat sich daran gewöhnt, und der Toft’sche Garten ist an die Bedingungen angepasst.

Christa Toft am Gartentisch, umringt von Grün Foto: Jan Peters

In den Jahrzehnten ist hinter dem Stadthaus eine kleine Oase gewachsen, die sich immer wieder verändert. „Als wir einzogen, hatten wir keinen Plan, wie der Garten mal aussehen sollte“, erzählt Christa. 

Beide sind jedoch begeisterte Gartenliebhaber – die Eltern haben es vorgelebt. „Unserer beider Eltern hatten selbst einen Blumen- und Gemüsegarten“, sagt der „Mann des Gartens“. Christa und Gösta teilen sich die Arbeit: Sie ist für die Blumen und die Kräuter zuständig, er für die Obstbäume und das Gemüse.

Auf der Terrasse Foto: Jan Peters

Im Laufe der Jahrzehnte ist dort eine Oase entstanden. Direkt hinter dem Haus steht ein hölzerner Gartentisch mit einer hell gemusterten Decke. Vier passende Stühle stehen daran. Die Sonne scheint jetzt im Sommer auf den Tisch, wo die beiden gerne auch frühstücken. Eine Pergola trennt die Terrasse von der Auffahrt. Buschige Pflanzen umrahmen das Ganze und geben Gemütlichkeit. Einige Pflanzen stehen in Töpfen. „Wir haben eigentlich keine Pflanze selbst gekauft. Entweder waren es Geschenke oder wir haben mit Nachbarn oder Freunden getauscht“, erzählt Christa.

Es gibt immer was zu tun, deshalb werden die Liegestühle nur selten genutzt, verrät Gösta Toft. Foto: Jan Peters
Der Rasen ist auch Spielfläche für die Enkelkinder. Foto: Jan Peters

Hinter blühenden Blumen, Sträuchern und unter einem Apfelbaum – die Obstbäume standen schon dort, als das Paar einzog – liegt eine Rasenfläche. Auch hier begrenzen hohe Pflanzen das Grundstück. Zwei Liegestühle stehen auf dem Grün, außerdem ein Strandkorb. „Wir haben verschiedene Apfelsorten: Gravensteiner, Ananasrenette und King Philip“, zählt Gösta Toft auf. Alles alte Sorten, wie er hinzufügt. Einige der Äpfel werden zu Saft verarbeitet, andere wieder sind Kochäpfel „und schmecken wunderbar als Marmelade oder Apfelmus“.

Das Spielhaus ist von Elefantengras umwachsen. Foto: Jan Peters

Hier spielten auch die Toft’schen Kinder und heute die Enkelinnen und Enkel. Ein Spielhaus und ein Baumhaus haben deshalb ebenfalls einen Platz im Garten.

Hinter einem Busch steht ein kleines Gewächshaus. Erst seit einem Jahr bereichert es den Garten. „Ich wollte immer eine Orangerie, aber dafür hat es nicht gereicht“, sagt Gösta lachend. Das Treibhaus stammt ebenfalls von einem Nachbarn, der es nicht mehr haben wollte.

Im Gewächshaus gedeihen unter anderem Gurken und Tomaten. Foto: Jan Peters

Im Herbst, wenn die Tomaten und Gurken, die jetzt dort wachsen, abgeerntet sind, dann könne man sich gemütlich dort hineinsetzen und die Gartensaison verlängern.

Mangold, Thymian, Rosmarin, Pfefferminz, Zitronenverbene und Salbei finden sich unter anderem in Christas Kräutergarten. Erbsen, Rote Bete, Bohnen, Spargel, Spitzkohl, Artischocken, Topinambur und Rhabarber sind in Göstas Gemüsebeeten angepflanzt. Alles wird selbst verarbeitet und verbraucht.

In diesem Teil des Gartens befinden sich auch die drei Komposter aus Holz – selbst gebaut, wie fast alles, was im Garten zu finden ist. Hier baut Gösta im jährlichen Wechsel Gurken und Zucchini an.

Christa in „ihrem“ Gartenbereich Foto: Jan Peters

Soweit es möglich ist, verwerten Christa und Gösta alles, was im Garten erzeugt wird. Das Elefantengras wird beispielsweise abgeschnitten, gehäckselt und dient dann als Belag für den kleinen Weg durch das Gemüsebeet, der zudem von alten, dicken Ästen gerahmt wird. Heruntergefallenes Holz wird für die Totholzhecke benutzt. Die ist dann Lebensraum für Insekten.

„Gartenarbeit ist für mich Entspannung und gleichzeitig hält sie mich fit“, sagt Gösta. Anfang jedes Jahres macht er sich Gedanken, wo was angesät werden soll, denn „der Garten sieht jeden Sommer anders aus“.

 

Gösta mit einer eben geernteten Zucchini, die auf dem Komposter gewachsen ist. Damit habe er hervorragende Erfahrung. Foto: Jan Peters
Drei Komposter stehen im Garten. Im Wechsel wachsen darauf unterschiedliche Pflanzen. Foto: Jan Peters
Die Totholzhecke bietet Insekten einen Lebensraum. Foto: Jan Peters
Hinter dem Carport hat sich Christa einen Arbeitsplatz eingerichtet. Foto: Jan Peters
Eine große Zahl verschiedener Gemüsearten wächst im hinteren Bereich des Gartens. Foto: Jan Peters
Gehäckseltes Holz auf dem kleinen Weg zwischen den Beeten Foto: Jan Peters
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