Energieversorgung

Mit Trommelwirbel und Gülle: Biogasanlage in Betrieb genommen

Mit Trommelwirbel und Gülle: Biogasanlage eingeweiht

Mit Trommelwirbel und Gülle: Biogasanlage eingeweiht

Klipleff/Kliplev
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Die große neue Biogasanlage in Klipleff wurde eingeweiht. Foto: Sustainable Bio Solutions

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Am Dienstag ertönte der offizielle Startschuss für die Biogasproduktion in Klipleff, wo eine Mega-Anlage errichtet worden ist. Das Produktionsvermögen sucht seinesgleichen.

Auf diesen Moment haben viele Parteien hingefiebert: In Klipleff ist am Dienstag die Biogasanlage des Unternehmens „Sustainable Bio Solutions“ offiziell eingeweiht worden.

Die Anlage soll nicht nur Gas liefern, sondern auch einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Mit der Energieproduktion in Klipleff wird nach Angaben des Unternehmens eine jährliche CO₂-Reduktion in Höhe von 80.000 Tonnen erreicht.

„Die Einweihung einer der größten Biogasanlagen der Welt markiert einen wichtigen Meilenstein bei der dänischen und globalen Umstellung auf einen nachhaltigeren Energiesektor und einer nachhaltigeren Wirtschaft. Wir sind glücklich und stolz, als Eigentümer einer so wichtigen Anlage dazu beitragen zu können“, sagt Stine Birk, Vorstandsvorsitzende von „Sustainable Bio Solutions“, in einer Pressemitteilung zur Inbetriebnahme.

Ein Plus für die Landwirtschaft

Direktor Lars Byberg formuliert es ähnlich: „Wir sind glücklich und stolz zugleich, dass wir heute die Einweihung einer Biogasanlage feiern können, die in vielen Bereichen, in denen die Klimaherausforderungen besonders groß sind, wie in der Landwirtschaft und im Schwertransport, einen wesentlichen Beitrag zum grünen Wandel leistet.“

Byberg schickt zugleich einen Dank an die Kommune Apenrade (Aabenraa), dem Förderverein „Kliplev Udviklingsråd“, dem Klipleffer Bürgerverein und anderen Kooperationspartnern für die gute Zusammenarbeit.

Zur Einweihung sagt Hennrik Frandsen, politischer Sprecher der Moderaten im Bereich Klima, Energiegewinnung und Energieversorgung sowie ehemaliger Bürgermeister von Tondern (Tønder): „Die Steigerung der Biogasproduktion in den vergangenen Jahren hat enorme Bedeutung für die Versorgungssicherheit und die grüne Umstellung sowohl in der Energieversorgung als auch in der Landwirtschaft. Mit der neuen Biogasanlage in Klipleff wird nicht nur für Südjütland, sondern auch für Dänemark ein weiterer großer Schritt gemacht.“

Wegweisende Dimensionen

Die Biogasproduktion in ganz Dänemark nimmt der Landwirtschaft 35 Prozent der tierischen Hinterlassenschaften, wodurch der Ausstoß des klimaschädlichen Methangases entsprechend verringert werden kann.  Laut der Branchenorganisation „Biogas Danmark“ verringert sich der CO₂-Ausstoß mit der Biogasproduktion jährlich landesweit um 300.000 Tonnen.

„Damit haben Biogasanlagen bereits jetzt eine wichtige Bedeutung für die Landwirtschaft, die ansonsten als einer der Bereiche gilt, in denen die Herausforderungen für den Klimaschutz besonders groß sind“, so die Worte von Henrik Høegh, Vorsitzender von „Biogas Danmark“.

Das jährliche Produktionsvolumen der Anlage in Klipleff liegt nach Angaben des Betreibers bei 41 Millionen Kubikmeter Gas. Die verarbeitete Menge Gülle, Mist und Abfälle beträgt 650.000 Tonnen im Jahr.

Die Reduktion von Treibhausgasen mit einem Volumen von 80.000 Tonnen CO₂ unterteilt sich wie folgt: 12.000 Tonnen wegen verringerten Methanausstoßes und 68.000 Tonnen wegen der Alternative zu fossilen Brennstoffen.

 

Biogas

Biogas ist ein brennbares Gas, das durch Vergärung von Biomasse jeder Art entsteht. Es wird in Biogasanlagen hergestellt, wozu sowohl Abfälle als auch nachwachsende Rohstoffe vergoren werden. Das Präfix Bio weist auf die „biotische“ Bildungsweise im Gegensatz zum fossilen Erdgas hin.

Biogas ist eine nachhaltige Energieform, die fossiles Erdgas ersetzen soll, um den Klimawandel zu stoppen.

Unternehmen in Dänemark können staatliche Zuschüsse bekommen, wenn sie diese Gasform nutzen.

2021 kamen 25 Prozent des verbrauchten Gases in Dänemark aus der Biogasproduktion.

Bis 2050 soll das Biogas dafür sorgen, dass das Land klimaneutral wird.

Quelle: Energiebehörde (Energistyrelsen)/Wikipedia

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