Ausbildung

Ab 2023: SoSu-Ausbildung am Gymnasium

Ab 2023: SoSu-Ausbildung am Gymnasium

Ab 2023: SoSu-Ausbildung am Gymnasium

Hadersleben/Haderslev
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Allan Emiliussen (rechts), hier zu sehen mit Haderslebens Kommunaldirektor Peter Karm, ist Vorstandsvorsitzender der Berufsschule mit Hauptsitz in Apenrade. Foto: Ute Levisen

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Ab August 2023 wird die Gesundheits- und Pflegeausbildung am Gymnasium in Hadersleben angesiedelt. Davon erhofft sich die Ausbildungseinrichtung „Social- & Sundhedsskolen Syd“ mit Blick auf den eklatanten Mangel an Pflegekräften mehr Auszubildende in der Domstadt. „Wir müssen in Zukunft radikal umdenken“, sagt der Vorstandsvorsitzende der Schule.

Gerade einmal sechs Bewerberinnen und Bewerber aus der Kommune Hadersleben hat es nach Angaben von Allan Emiliussen für die Berufsausbildung im Bereich Soziales & Gesundheit (SoSu) gegeben, als sich Schulabgängerinnen und -abgänger jüngst für eine Berufsausbildung entscheiden mussten. Umso erfreuter ist der Vorstandsvorsitzende der Ausbildungseinrichtung „Social- & Sundhedsskolen Syd“ mit Sitz in Apenrade (Aabenraa), dass die SoSu-Ausbildung ab dem kommenden Lehrjahr eine „Zweigstelle“ in der Haderslebener Kathedralschule (HaKa) bekommt.

Das Interesse unter jungen Menschen an einer Ausbildung am Standort Hadersleben ist überschaubar. Das soll sich ändern (Modellfoto). Foto: Ute Levisen

Synergieeffekt im Gymnasium

„Wir werden dort Synergieeffekte ausnutzen können, da das Gymnasium über freie Räumlichkeiten verfügt“, so Emiliussen: „Vor allem aber werden wir die Ausbildung in einem Umfeld von Jugendlichen sichtbar machen. Wer weiß, vielleicht entscheiden sich Jugendliche, die ihr Abitur an der HaKa machen, für eine Ausbildung im Pflegebereich.“

Vor allem aber hofft Emiliussen, dass der kurze Weg zur Berufsschule für Haderslebener Jugendliche ein Anreiz sein könnte, sich für eine Ausbildung zur Pflegekraft zu entscheiden.

„Wir müssen radikal umdenken, wenn wir mehr junge Leute für unsere Berufsausbildungen gewinnen wollen“, so der Vorsitzende: „In dieser Hinsicht wird die Zukunft noch einiges bringen.“

Dass es auch mal zügig gehen kann, zeigt das jüngste Beispiel: „Die Idee entstand im Vorsommer, sozusagen bei Gesprächen auf dem Flur. Jetzt, drei Monate später, ist sie umgesetzt worden“, freut sich Emiliussen.

HaKa ist nicht nur ein Gymnasium. Der Keller beherbergt auch einen Bunker aus der Zeit des Kalten Krieges. Ab August bekommt die Haderslebener Kathedralschule eine weitere Attraktion, wenngleich auf einem anderen Gebiet. Foto: Ute Levisen

Keine Pläne für Ausbau grenzüberschreitender Kooperation

Allan Emiliussen ist zugleich Abgeordneter für Venstre im Haderslebener Kommunalparlament und neues Vorstandsmitglied im „University College Syd“ (UCSyd), einer weiteren Bildungseinrichtung, die unter anderem Lehrkräfte und Hebammen ausbildet. Berufe, in denen ebenfalls ein Mangel herrscht, nicht zuletzt auch südlich der Grenze.

„Von dort gibt es seit Jahren junge Leute, die sich am UC Syd bewerben“, sagt Emiliussen. Für eine erweiterte Kooperation bei grenzüberschreitender Berufsausbildung im Allgemeinen gibt es momentan keine Pläne: „Wir arbeiten aber intensiv daran, mehr Zuziehende aus Deutschland für unsere Kommune zu gewinnen – und dies auch schon mit einigem Erfolg.“

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