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Kegelverein sieht voller Vorfreude dem 90. Jubiläum entgegen

Kegelverein sieht voller Vorfreude dem 90. Jubiläum entgegen

Kegelverein sieht voller Vorfreude dem 90. Jubiläum entgegen

Apenrade/Aabenraa
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Der Zeremonienmeister des Apenrader Kegelvereins, Uwe Kath, hängt dem König Jes Jessen den Königsorden um. Foto: Privat

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„Abonnement-König“ Jes Jessen schnappte seinen jüngeren „Brüdern“ erneut die Pokale weg.

Seine Kegelbrüder sind es eigentlich schon gewohnt: Tritt Jes Jessen beim Königskegeln an, gewinnt er meistens. Im Rahmen der Generalversammlung des Apenrader Kegelvereins von 1932 in dieser Woche erhielt er die Belohnung für sein fast schon legendäres Ballgefühl, das dem 89-Jährigen aus Krusau (Kruså) im vergangenen Kalenderjahr erneut ganz viele Trophäen bescherte.

Fleißig und tüchtig

Jes Jessen legte 2021 die beste Zehnerserie (76 Holz) hin, hatte auch die beste Zwanzigerserie (147 Holz) und den höchsten Durchschnitt pro Serie mit 134,6 Holz.

Der 89-Jährige war zudem der fleißigste Kegler des Kalenderjahres. Er fehlte nur an einem einzigen Abend und holte auch den Thomaspokal mit 73 Holz. Um den ehrenvollsten aller Titel beim Apenrader Kegelverein musste der Abonnement-König jedoch kämpfen.

Spannende Entscheidung

Frederik Christensen, Apenrade, blieb ihm nämlich während des Königskegelns dicht auf den Fersen, musste dann aber doch mit dem zweiten Platz und dem Kronprinzen-Titel vorliebnehmen. Jessen hatte sich mit seinen 328 Holz gegen die 324 Holz von Christensen durchgesetzt.

Die Sieger des Königskegelns 2021 (v. l.): Prinz Peter Petersen, Kronprinz Frederik Christensen, König Jes Jessen und „Pudelkönig“ Hans Heinrich Festersen. Foto: privat

Drei Nullwürfe reichten zur Pudelmütze

Prinz wurde übrigens Peter Petersen aus Stollig mit 317 Holz und der zweifelhafte Titel des „Pudelkönigs“ ging etwas überraschend an Hans Heinrich Festersen aus Hockerup (Hokkerup).

Er gehört normalerweise zu den stabilsten Keglern des Vereins und ist meist in der Top 3 zu finden. Diesmal leistete er sich drei Fehlwürfe, die umgangssprachlich als „Pudel“ bezeichnet werden.

„Normalerweise bedarf es fünf oder mehr Nullwürfe, um Pudelkönig zu werden. Es gehört zur Seltenheit, dass schon drei Pudel ausreichen, um die Pudelmütze zu bekommen“, unterstreicht der Vereinsvorsitzende Frederik Christensen im Gespräch mit dem „Nordschleswiger“.

Im Mai ging es erst los

Auf der Generalversammlung hielt er die übliche Rückschau auf das vergangene Kalenderjahr, das nur im ersten Halbjahr von der Pandemie bestimmt war.

Der erste Kegelabend des Jahres konnte daher erst am 12. Mai durchgeführt werden. Seitdem konnte jedoch durchgekegelt werden – zweimal im Monat (abgesehen von der Sommerpause im Juni/Juli).

Ausflug nach Loit

Der Apenrader Kegelverein beschränkt sich nicht nur auf das Kegeln. Im September führte Peter Petersen seine Kegelbrüder über die Halbinsel Loit und berichtete unterwegs über die Geschichte seiner Heimat.

Ein geselliger Höhepunkt im Jahreskalender ist stets das Stiftungsfest, das 2021 am 20. Oktober im Restaurant „Knapp“ stattfand. Auch hier brillierte Peter Petersen mit seinem enormen historischen Wissen über das einstige Ausflugsziel der Apenrader Bürger.

Liebe Gäste aus Tondern

Das sogenannte Vergleichskegeln mit dem Kegelklub „Legan“ aus Tondern (Tønder) ist alljährlich nicht nur eine sportliche Herausforderung, sondern hat sich über die Jahre zu einer wahren Freundschaft entwickelt.

Wegen der Corona-Pandemie hatte das Treffen, das im Wechsel mal in der Wiedaustadt mal in der Fördestadt durchgeführt wird, unfreiwillig pausieren müssen. 2021 konnte der Wettstreit jedoch zur Freude der Mitglieder beider Vereine wieder stattfinden.

Verdienter Sieg

Die Apenrader erwiesen sich als glänzende Gastgeber und „überließen“ den Tonderanern den Sieg. „Na ja, um ehrlich zu sein: Sie sind schon auch die besseren Kegler“, räumt Frederik Christensen schmunzelnd ein.

Der Sieg ging mit 129:118,9 Holz an die Tonderaner. Das schräge Ergebnis mit der Dezimalzahl kommt deshalb zustande, weil die Gäste nur mit neun Keglern antraten, während die Apenrader zu elft waren. Der Fairness halber wird dann der Taschenrechner bemüht.

Die Generalversammlung wird traditionsgemäß mit einem gemeinsamen Essen eingeleitet. Foto: privat

Jubiläumsfest im November

Das Jahr 2022 ist für den Apenrader Kegelverein ein besonderes Jahr. Der Verein, der 1932 gegründet wurde, kann sein 90-jähriges Bestehen feiern. „Das Jubiläum wird am Mittwoch, 2. November, im ,Knapp‘ gebührend begangen“, verspricht der Vorsitzende.

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