Chaos-Tag

„Und keiner allein“: Abschied und Neubeginn am DGN

„Und keiner allein“: Abschied und Neubeginn am DGN

„Und keiner allein“: Abschied und Neubeginn am DGN

Erik Becker
Apenrade/Aabenraa
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Schüler- und Lehrerschaft tanzt auf dem Hof
Beim Række-dans tanzten alle Klassen und Lehrkräfte des DGN zusammen auf dem Hof. Foto: Erik Becker

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Gar nicht so chaotisch war der diesjährige „Chaos-Tag“ am Deutschen Gymnasium für Nordschleswig. Bunt, laut und emotional war es dennoch: Die Abiturklassen unterhielten ihre Schule mit einem kreativen Programm.

Am vergangenen Mittwoch feierten die Abschlussklassen am Deutschen Gymnasium für Nordschleswig (DGN) in Apenrade das Ende ihrer Schulzeit. Am nun folgenden „Chaos-Tag“ gestaltete der 3g-Jahrgang traditionell ein humorvolles Programm für die Lehrkräfte und die übrigen Klassenstufen.

In der Nacht zuvor fand die Kulturnacht des DGN statt, zu der die künftigen Abiturientinnen und Abiturienten eine letzte große Party im Internat schmissen. So ganz ausgelassen konnte jedoch noch nicht gefeiert werden: Erst müssen noch die nahenden Abiturprüfungen bestanden werden.

Am Mittwoch konnten sich die Schülerinnen und Schüler der 12. Klassen zumindest schon mal über ihren letzten Schultag freuen. Der „Chaos-Tag“ war gleichzeitig krönender Abschluss der Mottowoche, zu der sich alle passend kleiden mussten – etwa als „Anfangsbuchstabe“, „berühmte Persönlichkeit“ oder „Kindheitsheld“.

Schülergruppe
Zum „Chaos-Tag“ lautete das Motto für die Abschlussklassen „Oktoberfest“, „Minions“ und „Flower-Power“. Foto: Erik Becker

„Wir“-Gefühl

Der Chaos-Tag begann mit einem Frühstück, das der 3g-Jahrgang für seine Lehrerinnen und Lehrer ausrichtete. Zur dritten Stunde versammelten sich dann alle Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte zur Revue in der Aula. 

Jede Abschlussklasse präsentierte ein Video, in dem die Lehrerinnen und Lehrer des DGN parodiert wurden. Als Plot diente mal eine Zombie-Apokalypse, mal eine Zeitreise in die Schulzeit der Lehrkräfte. Diese nahmen es mit Humor und lachten mindestens genauso laut wie die Schülerinnen und Schüler im Publikum. 

Aufgelockert wurde die Präsentation mit einer Runde „1, 2 oder 3“, bei der Schüler- und Lehrerschaft gemeinsam ihr Wissen unter Beweis stellen mussten. Beim Række-dans tanzten schließlich alle Klassen und Lehrkräfte paarweise auf dem Hof. Ob die Choreografie saß, war egal. Was zählte, war dabei zu sein. 

„1, 2 oder 3"
„Wie groß ist die Entfernung von der Erde zur Sonne?“ – das Publikum nahm spontan an einem Nachbau der Quiz-Show „1, 2 oder 3“ teil. Foto: Erik Becker
Schülerinnen auf der Bank
Mit einem Augenzwinkern wurde der Chaos-Tag auch für politische Statements genutzt. Foto: Erik Becker

Ein lachendes und ein weinendes Auge

Etwas wehmütig wurde es zum Abschluss der Revue. Die ganze Schule sang, mehr oder weniger textsicher, gemeinsam den Song „Bester Sommer“ aus einem Teil der „Bibi & Tina“-Filme.

„Jeder für jeden. Jeder für alle. Und keiner allein“ – Zeilen wie diese zeigten, wie sehr die Schülerinnen und Schüler des Abiturjahrgangs in den vergangenen drei Jahren zusammengewachsen sind.

Dies bestätigt auch Emma Peuster (19), die den Chaos-Tag mitorganisiert hat: „Vor allem das Leben im Internat und in den Wohnungen hat uns zusammengeschweißt. Bei Problemen halfen vorrangig nicht die eigenen Familienmitglieder, sondern zunächst wir uns untereinander“.

Vor diesem Hintergrund sei es nicht nur der letzte Schultag, sondern auch der Beginn eines neuen Lebensabschnittes. 

Emma Peuster
Emma Peuster (19) stammt ursprünglich aus Eckernförde. Die Zeit mit ihren Mitschülerinnen und Mitschülern am DGN beschreibt sie als prägend und lehrreich. Foto: Erik Becker

Diesmal ohne Wasser

Normalerweise ist der letzte Schultag eine feuchtfröhliche Veranstaltung: Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte landen zum Chaos-Tag regelmäßig in Pools, werden aus Eimern übergossen oder mit Wasserpistolen gejagt. In diesem Jahr verzichtete der Abschlussjahrgang auf diese nasse Tradition.

Stattdessen fand im Anschluss an die Revue eine Rallye statt, bei der Schüler- und Lehrschaft in verschiedenen Spielen gegeneinander antreten mussten. Dies sei ein schöner Abschluss der drei Jahre, sagt Emma: „Aus Fremden wurden Freunde. Jetzt trennen sich unsere Wege wieder“.

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