EU-Vorbehalt

Apenrade wählt - Stimmabgabe zum Referendum in vollem Gange

Apenrade wählt - Stimmabgabe zum Referendum in vollem Gange

Apenrade wählt - Stimmabgabe zum Referendum in vollem Gange

Luisa Wenkel
Luisa Wenkel
Apenrade/Aabenraa
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Die landesweite Wahl über den EU-Vorbehalt hat begonnen. Foto: Karin Riggelsen

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Heute stimmt die dänische Bevölkerung über die Abschaffung des EU-Vorbehalts zur Verteidigungspolitik ab. Ein wichtiger Tag für Dänemark. Wie sieht die Situation im Wahllokal in Apenrade aus?

Knapp eineinhalb Stunden nach der Eröffnung des Wahllokals in Apenrade (Aabenraa) ist der Ansturm bereits groß. Menschen aller Altersgruppen strömen in das Wahllokal in der Sønderjyllandshalle.

Es ist eine bürgerliche Pflicht, an der Wahl teilzunehmen.

Dorrit Knudsen, Wahlleiterin

Wahlleiterin Dorrit Knudsen ist selbst vom Ansturm überrascht. Die Wahlbeteiligung heute sei höher als die der jüngsten europäischen Wahl. „Es ist eine bürgerliche Pflicht, an der Wahl teilzunehmen“, sagt Knudsen. Auch wenn man sich unsicher sei, was man wählt und nur einen leeren Schein abgibt, sollte man dennoch wählen.

 

Von 8 bis 20 Uhr hat das Wahllokal geöffnet. Frühstens gegen 22 Uhr würden erste Ergebnisse vorliegen, so die Wahlleiterin.

 

Dorrit Knudsen und Thomas Andresen Foto: Karin Riggelsen

Im Wahlsaal selbst befinden sich Dutzende Menschen. Man hört und sieht, wie sich die Gardinen der 16 Wahlkabinen öffnen und wieder schließen. Vor den Kabinen sind drei Tische mit jeweils zwei Wahlhelferinnen und Wahlhelfern aufgestellt, die die Einladungen einscannen und die Wahlscheine überreichen.

Viele der Wählerinnen und Wähler beteiligen sich an der Abstimmung, die Meinungen über die Wahl sind jedoch unterschiedlich. „Der Nordschleswiger" hat einige Teilnehmerinnen und Teilnehmer befragt, sie möchten nicht namentlich erwähnt werden und bleiben daher anonym.

 

Es ist wichtig, eine Meinung zu haben. Somit hat man einen direkten Einfluss auf das Land.

Wählerin

Eine Sozialarbeiterin sieht es als ihr Recht und als ihre Pflicht, sich an der Wahl zu beteiligen. Lange habe sie mit ihrer Entscheidung gehadert. „Ich habe zwei bis drei Tage gebraucht, um mich zu entscheiden.“ Großen Einfluss hatte dabei der Angriff Russlands auf die Ukraine.

 

Ein weiterer Wählender sah es als seine Pflicht, wählen zu gehen. Ihm sei die Wahl leichtgefallen, da er sich „sehr gut zum Thema informiert hat“. Bei ihm spielte der Angriff Russlands auf die Ukraine keine Rolle bei seiner Entscheidung.

 

Eine Teilnehmerin, die früher beim Militär war, meint: „Es ist wichtig, eine Meinung zu haben. Somit hat man einen direkten Einfluss auf das Land.“ Ihr sei die Entscheidung relativ leichtgefallen. Der Krieg in der Ukraine habe jedoch keinen Einfluss auf ihre Stimmvergabe gehabt.

 

Keine der befragten Personen verriet dem „Nordschleswiger“, ob sie sich für oder gegen die Abschaffung entschieden hat.  

 

Viele Bürgerinnen und Bürger Apenrades gehen heute wählen - sogar mit ihren Vierbeinern. Foto: Karin Riggelsen

Es ist immer wichtig, an einem demokratischen Prozess teilzunehmen

Thomas Andresen, ehemaliger Bürgermeister Apenrades

 

Im ganzen Getümmel ist auch der ehemalige Bürgermeister von Apenrade, Thomas Andresen, vertreten. Er sei verblüfft vom laufenden Strom der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Vor allem vom Andrang am Morgen.

Ununterbrochen geben die Wahlhelferinnen und Wahlhelfer die Stimmzettel heraus. Foto: Karin Riggelsen


„Es ist immer wichtig, an einem demokratischen Prozess teilzunehmen“, sagt Andresen. Die Beteiligung sei wichtig, auch wenn man sich weder für Ja noch für Nein entscheide und eine neutrale Stimme abgibt, so der ehemalige Bürgermeister.

 

Ob sich Dänemark für oder gegen die Abschaffung des EU-Vorbehalts zur Verteidigungspolitik entscheidet, wird erst heute Abend verkündet. Bis dahin erwartet die Wahlleiterin Dorrit Knudsen eine große Teilnahme an der Wahl.

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