Leserbrief

„Ehemaligentreffen in der Landwirtschaftsschule Gravenstein“

Ehemaligentreffen in der Landwirtschaftsschule Gravenstein

Ehemaligentreffen in der Landwirtschaftsschule Gravenstein

Hans Christian Bock
Gravenstein/Gråsten
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Was hat sich seit 1962 in der Landwirtschaftsschule Gravenstein verändert? Das hat Hans Christian Bock beim Ehemaligentreffen erfahren und beschreibt diesen Tag in seinem Leserbrief.

Am Donnerstag, dem 1. Juni 2023 um 10 Uhr war es so weit. Sie kamen von nah und fern zur Landwirtschaftsschule: Viele kamen aus Nordschleswig, aber auch aus dem nördlichsten Jütland oder von den Inseln kamen sie. Alle kamen, um ehemalige Schüler zu treffen oder zu erfahren, wie sich die Schule in den vergangenen Jahren entwickelt hat.

Im großen Vortragssaal wurden wir von dem Vorsteher/Direktor Bjarne Ebbesen begrüßt und wie eh und je wurde mit einem Lied der Jahreszeit entsprechend angefangen. Seinerzeit fand ich es anstrengend, dass jede Stunde mit einem Lied beginnen sollte. Heute finde ich es schön, mit einem Lied zu beginnen nach dem Prinzip: „Wo man singt, da lass Dich nieder. Böse Menschen haben keine Lieder.“

Der Vorsteher/Direktor orientierte kurz über den Stand der Dinge in der Schule. Die Schule ist voll belegt und gelegentlich überbelegt, sodass Container zur Hilfe hinzugezogen werden müssen.

Danach wurden die Ehemaligen in Gruppen aufgeteilt – ihrer Jahrgänge entsprechend. Ich gehörte zu den 60-Jährigen. Am 1. November 1962 waren wir mit Sack und Pack in der Schule angekommen, und nun waren dann 60 Jahre vergangen.

Damals wurden über 130 Männer (Frauen gab es damals nur in den Küchenregionen) eingeschult. Am 1. Juni 2023 waren es nur noch 18 Männer, die den Weg gefunden hatten. Unter der Leitung von der Vicedirektorin Henriette Ebbesen versammelten sich die 18 Männer in einem Raum für sich, und wir wurden aufgefordert, nach der Reihe von unserm Werdegang zu berichten.

Viele interessante Berichte kamen da zum Vorschein. Einige hatten die Landwirtschaft frühzeitig verlassen und andere waren im Altenteil gelandet. Einige hatten ihren Partner durch Todesfall oder anderes verloren. Mein späterer Kollege P.W. Dall und ich waren die Einzigen, die seiner Zeit diesen Umweg über die Landwirtschaftsschule machen mussten, um mit dem Studium an der Königlichen Tierärztlichen- und Landwirtschaftlichen Hochschule beginnen zu können.

Nach dieser Runde des Bekanntmachens wurde zum Essen gerufen. Ein üppiges Büfett war angerichtet. Es fehlte nichts. Beim Essen ergriff der Vorsteher/Direktor nochmal das Wort, um eingehend über die Schule zu berichten. Die Zeiten haben sich seit 1962 rasant geändert. Das haben sie dann auch an einer Landwirtschaftsschule. 1962 sprach man nicht von Umwelt und Klimaveränderungen. Das hat sich ziemlich verändert. Darüber und vieles andere wurde eingehend berichtet.

Ein früherer Lehrer, Anton Mortensen (Jahrgang 1932 und Agronom 1958), ergriff später das Wort und berichtete in rührender Form über seinen Werdegang und was er erlebt hatte. Er war 1965 zur Landwirtschaftsschule gekommen und hatte da bis zu seiner Pensionierung unterrichtet.

Nach dem Essen hatte man noch die Möglichkeit die Schulgebäude und die Stallungen zu besichtigen. Ich glaube, dass ich im Namen aller Anwesenden sprechen kann, wenn ich behaupte, dass es ein gelungener und ein freudiger Tag wurde.

Hans Christian Bock, Apenrade

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