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5:0 gegen FCK: Ein Fußball-Wunder, das man nicht vergisst
5:0 gegen FCK: Ein Fußball-Wunder, das man nicht vergisst
5:0 gegen FCK: Ein Fußball-Wunder, das man nicht vergisst
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Der dänische Rekordmeister erlebte vor exakt 15 Jahren gegen Sønderjyske sein hellblaues Wunder. Torschütze Rasmus Grønberg Hansen erinnert sich an fast alle Details vom legendären Pokalsieg.
„Wir saßen danach in der Umkleidekabine, haben uns angelächelt und gefragt, was ist denn hier passiert? Das war eines der Fußballwunder, die manchmal im Pokal passieren. Das war ein Fußballwunder, das man nicht vergisst“, sagt Rasmus Grønberg Hansen zum „Nordschleswiger“.
Der 38-Jährige hat alles noch frisch in Erinnerung, was exakt auf den Tag genau vor 15 Jahren im Haderslebener Fußballstadion passierte. Sønderjyske war ein Jahr zuvor in die Superliga aufgestiegen, konnte aber am 29. Oktober 2009 im Pokal-Achtelfinale den damals übermächtigen FC København mit einem legendären 5:0-Sieg aus dem Wettbewerb kegeln. Am Mittwoch ab 20 Uhr kommt es zur Neuauflage, ebenfalls im Pokal-Achtelfinale.
Nur 1.051 Zuschauerinnen und Zuschauer hatten vor 15 Jahren an einem nasskalten Abend den Weg ins Haderslebener Fußballstadion gefunden, und sie staunten nicht schlecht, als die Distanzschüsse von Johnny Thomsen, Mads Jessen (heute Mads Schäfer Bak) und Rasmus Grønberg Hansen für eine überraschende 3:0-Halbzeitführung sorgten.
„Es waren nicht viele Leute ins Stadion gekommen, das Wetter war wirklich schlecht und der FCK in diesen Jahren wahnsinnig stark. Wir haben uns gedacht, wir spielen jetzt einfach mal drauf los und sehen, was passiert. Und dann führten wir nach einer wahnsinnigen ersten Halbzeit plötzlich 3:0. Ich kann mich daran erinnern, dass wir in der Umkleidekabine darüber gelacht haben, dass alle Tore aus großer Distanz fielen“, erzählt Rasmus Grønberg Hansen, der sich jedoch nicht zu früh freuen wollte.
„Wir wussten, dass wir noch nicht gewonnen hatten, und Michael Hemmingsen (damaliger Trainer, Anm. d. Red.) warnte, dass der FCK in der zweiten Halbzeit noch einmal alles nach vorne werfen würde. Der FCK hatte nicht die beste Elf aufgeboten, aber als Jesper Grønkjær, Cesar Santin und Atiba Hutchinson zur zweiten Halbzeit eingewechselt wurden, wussten wir, dass die jetzt ernst machten“, so der ehemalige Sønderjyske-Kicker.
Der FCK machte Druck, doch Sønderjyske nahm dem schier übermächtigen Gegner früh den Wind aus den Segeln. Nicolaj Agger hämmerte den Ball aus 30 Metern Entfernung zum 4:0 in den Torwinkel.
„Wir hatten Angst davor, dass wir ein frühes Gegentor kassieren und wie ein Kartenhaus einstürzen würden. Ich habe mich bei der 3:0-Führung nicht sicher gefühlt, aber als Agger recht früh in der zweiten Halbzeit ein völlig wahnsinniges Tor aus 30 Metern erzielte, hat uns das Ruhe gegeben. Gleichzeitig haben wir den Frust beim Gegner gespürt. Ståle Solbakken (damaliger FCK-Trainer, Anm. d. Red.) tobte auf der Seitenlinie. Wir wussten, dass wir dem FCK den Zahn gezogen hatten“, sagt Rasmus Grønberg Hansen.
Søren Frederiksen setzte in der 90. Minute noch den Schlusspunkt zum 5:0, mit einem weiteren Distanzschuss.
„Das war ein Spiel, das man nicht so leicht vergisst. Die Erinnerungen daran sind sogar sehr deutlich. Das war zu einer Zeit, wo wir nur sehr selten gegen den FCK etwas holen konnten, aber wir haben an diesem Abend mit einer großen Leichtigkeit gespielt. Alles lief für uns. Ich saß vor ein paar Jahren mit einem großen FCK-Fan an einem Tisch. Er erzählte mir, dass dieses 5:0 auch bei denen großen Eindruck hinterlassen hatte. Ich erinnere mich auf jeden Fall mit einem großen Lächeln an diesen Sieg zurück, der in einer Zeit fiel, in der wir in der Superliga Fuß fassen mussten und das Fundament für die späteren Erfolge des Klubs legten“, so Rasmus Grønberg Hansen.
Der 38-Jährige wurde als Sønderjyske-Spieler in die dänische U21- und Liga-Nationalmannschaft berufen, bevor er im Sommer 2010 an Randers FC verkauft wurde. 2013 kehrte er für ein halbes Jahr noch einmal zu Sønderjyske zurück.
Weitere Stationen waren Vejle Boldklub, Hobro IK und AB, wo er 2017 seine Karriere beendete und zum Talentchef wurde. Rasmus Grønberg Hansen lebt jetzt in Aarhus und arbeitet als Projektmanager bei Arla Foods.
29. Oktober 2009, Pokal-Achtelfinale:
Sønderjyske - FCK (3:0) 5:0
1:0 Johnny Thomsen (30.), 2:0 Mads Jessen (37.), 3:0 Rasmus Hansen (42.), 4:0 Nicolaj Agger (62.), 5:0 Søren Frederiksen (90.)
Sønderjyske: Henrik Ipsen – Michael Stryger, Sölvi Ottesen, Anders Egholm, Martin Halle – Johnny Thomsen, Rasmus Hansen (82.: Morten Bertolt), Mads Jessen, Andrei Sidorenkov (70.: Sedin Alic) – Søren Frederiksen, Nicolaj Agger (82.: Bjørn Paulsen).
FCK: Johan Wiland – William Kvist, Peter Larsson (46.: Atiba Hutchinson), Mikael Antonsson, Niclas Jensen – Libor Sionko, Thomas Kristensen, Hjalte Bo Nørregaard, Martin Vingaard (46.: Jesper Grønkjær) – Ailton Almeida (46.: Cesar Santin), Dame N´Doye.
Schiedsrichter: Claus Bo Larsen. Zuschauer: 1.051.