Covid-19-Pandemie

„Reiserückkehrer bitte testen lassen“ – ein Schild verschwindet

„Reiserückkehrer bitte testen lassen“ – ein Schild verschwindet

„Reiserückkehrer bitte testen lassen“ – Schild verschwindet

Gerrit Hencke/Kerrin Trautmann
Krusau/Kruså
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Grenze Willkommen im Echten Norden
Auch acht Monate nach dem Ende der entsprechenden Regeln hing der Hinweis noch an den Grenzübergängen. Hier eine Aufnahme aus dem Sommer 2022 bei Krusau (Kruså). Foto: Sven Geissler/Flensborg Avis

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Veraltet, vergessen, verwirrend: Fast ein Jahr nach dem Ende der Testpflicht für Einreisende aus Dänemark hingen an den Grenzübergängen noch immer Schilder aus den Hoch-Zeiten der Corona-Pandemie. Sie wiesen Urlauberinnen und Urlauber auf den erforderlichen Nachweis hin. Nach einer Nachfrage beim Verkehrsministerium sind sie nun Geschichte.

Direkt hinter der deutsch-dänischen Grenze an der B200 begrüßt das Land Schleswig-Holstein seine Gäste mit dem Slogan „Der echte Norden“. Auf einem Zusatzschild prangte bis Freitag darunter: „Covid-19 Pandemie – Reiserückkehrer bitte testen lassen“.

Aufgehängt wurde es Ende Juli 2021. Testen lassen muss sich heute allerdings kein Einreisender mehr. Doch warum hing es noch Ende Februar 2023? „Der Nordschleswiger“ hat beim Verkehrsministerium in Kiel nachgefragt. „Das Schild ist in der Tat längst überflüssig – und kommt innerhalb der nächsten Tage weg“, so Pressesprecher Harald Haase.

Und tatsächlich: Noch bevor dieser Artikel und Haases Aussage veröffentlicht wurden, waren die entsprechenden Schilder nicht mehr zu finden. Zur Geschichte gehört auch: Bereits im August 2022 hatten die Kolleginnen und Kollegen von „Flensborg Avis“ über die überflüssigen Schilder berichtet und beim Verkehrsministerium angefragt.

Am Freitagnachmittag war das Schild unterhalb des Willkommens-Schildes des Landes Schleswig-Holstein bereits verschwunden, wie dieser Bildausschnitt eines Fotos der Grenzkontrollen in Krusau zeigt. Foto: Karin Riggelsen

Erinnerung an die Hoch-Zeit der Pandemie

Die permanente Erinnerung an die Hoch-Zeit der Corona-Pandemie ist nun also Geschichte. Damals, am 1. August 2021, wurde die Testpflicht für die Einreise nach Deutschland eingeführt. Mit der Verordnung vom Freitag, 30. Juli 2021, sollte verhindert werden, dass sich das Coronavirus zum Ende der Sommerferien weiter ausbreitet.

Alle Menschen ab zwölf Jahren mussten bei der Einreise nachweisen können, dass bei ihnen das Übertragungsrisiko verringert ist – mit dem Nachweis einer Impfung, einem Genesenen-Nachweis oder einem negativen Testergebnis.

Sonderregelungen sah die Verordnung unter anderem für berufliche Grenzpendlerinnen und -pendler vor sowie bei Kurzreisen im Grenzverkehr mit weniger als 24 Stunden Aufenthalt.

Es war eine Zeit, in der auch Dänemark außer den Pässen auch Impf- oder Testnachweise kontrollierte. Schleswig-Holsteinerinnen und Schleswig-Holsteiner benötigten damals einen negativen Schnelltest, der maximal 72 Stunden alt war. Nur stichprobenartig kontrollierte hingegen die Bundespolizei die Einreisenden nach Schleswig-Holstein.

Testpflicht galt knapp ein Jahr

Die 7-Tage-Inzidenz in Deutschland lag damals bei 17,8, in Dänemark bei 107,5. Das Land zählte bis Ende Juli 2021 zu den Risikogebieten. Danach wurden die Kategorien vereinfacht, es gab nur noch Hochrisiko- und Virusvariantengebiete. Das Königreich wurde – anders als etwa Spanien – nicht mehr in eine der Kategorien eingeordnet. 

Knapp ein Jahr später, am 1. Juni 2022, entfiel die Testpflicht wieder. Ausgenommen waren nur noch Personen, die aus einem Virusvariantengebiet einreisen wollten. Das Schild zur Testpflicht hing auch viele Monate nach dem Auslaufen der Verordnung an den dänisch-deutschen Grenzübergängen. Für ein Erinnerungsfoto ist es nun zu spät.

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