Südschleswig

Mette Bock: Mehr Dänisch in Südschleswig, bitte!

Mette Bock: Mehr Dänisch in Südschleswig, bitte!

Mette Bock: Mehr Dänisch in Südschleswig, bitte!

cvt
Flensburg
Zuletzt aktualisiert um:
Mette Bock
Mette Bock Foto: Karin Riggelsen

Dänemarks Kulturministerin Mette Bock zeigt sich überrascht darüber, dass es dänische Vereine in Südschleswig gibt, in denen kaum Dänisch gesprochen wird. Da müsse es höhere Ansprüche geben, sagt sie, schließlich sei die Sprache ein „entscheidender Kulturträger“.

In einem Interview mit Flensborg Avis hat Dänemarks Kulturministerin Mette Bock (Liberale Allianz) deutlich zu immer wieder aufkeimender Kritik Stellung bezogen, dass innerhalb der dänischen Minderheit in Südschleswig zu wenig Dänisch gesprochen werde.

Die Ministerin hatte in Kupfermühle, Eckernförde und Tönning an „Årsmøde“-Treffen der dänischen Minderheit teilgenommen. „Es ist problematisch, wenn man Mitglied eines dänischen Vereines ist, ohne auf die dänische Sprache und Kultur zu treffen. Ihr müsst einfach höhere Ansprüche an eine aktive dänische Vereinssprache stellen“, so Bock zu Flensborg Avis. „Dieser Sichtweise würden sich, glaube ich, im Übrigen auch die meisten Dänen nördlich der Grenze anschließen“, so die Ministerin.

Es sei begrüßenswert, dass die Minderheit von sich aus die Sprachdebatte angestoßen habe, so Bock in ihren Ansprachen. Zugleich sei es ganz natürlich, dass zuhause oder auf dem Schulhof auch Deutsch gesprochen werde. „Das Beherrschen der Sprache ist und bleibt einer der wichtigsten Schlüssel zur Aneignung der dänischen Kultur. Die Sprache ist ein entscheidender Kulturträger.“

Dazu beitragen, um diese Kultur frühzeitig aufnehmen zu können, würden die vielen neuen Kinderkrippenplätze in Südschleswig, wo die Kinder von Anfang an mit der dänischen Sprache konfrontiert würden.

Merete Due Larsen, die für die Dänische Volkspartei im Südschleswig-Ausschuss des Folketings sitzt, hatte zuvor laut Flensborg Avis gesagt: „Es ist schwer zu rechtfertigen, dass dänische Steuerkronen dazu benutzt werden, zum Beispiel Fußballvereine am Leben zu halten, bei denen das einzig Dänische der Name ist. Da ist es an der Zeit, Stopp zu sagen.“

 

Mehr lesen

Ukraine-Krieg

Ecco bricht Schweigen zum Schutz der Angestellten

Tondern/Bredebro Die Unternehmensführung des nordschleswigschen Schuhkonzerns Ecco verteidigt die eigenen Geschäftsaktivitäten in Russland nach zwei Jahren des Schweigens in einer Pressemitteilung. Dies geschieht, nachdem der Venstre-Politiker Jan E. Jørgensen Ecco-Mitarbeitende mit Kollaborateuren des Zweiten Weltkriegs verglich, und die Angestellten dazu aufforderte, zu kündigen oder anderweitig gegen die Firmenpolitik zu protestieren.