Nord- und Ostseebäder

Ostern in SH: Sorgenvoller Blick auf die Tagesgäste

Ostern in SH: Sorgenvoller Blick auf die Tagesgäste

Ostern in SH: Sorgenvoller Blick auf die Tagesgäste

Eckard Gehm/shz.de
Sylt
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Der Sylter Bürgermeister Nikolas Häckel wirft der landesregierung vor, zu Ostern die unentgeldliche Überlassung von Zweitwohnungen nicht verhindert zu haben. Foto: Kinka Tadsen/Privat

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Nord- und Ostseebäder rechnen mit einem Ansturm. Sylts Bürgermeister kritisiert ein „Schlupfloch“ bei Zweitwohnungen.

Kommt Ostern der große Ansturm auf Schleswig-Holsteins Küsten? Die Mehrheit der Tourismuschefs rechnet damit, denn Betretungsverbote für die Strände gibt es nicht. Neben des Tagesgästen dürften auch Zweitwohnungsbesitzer oder deren Freunde anreisen – und um genau die ist jetzt eine „Schlupfloch“-Diskussion entbrannt.

Angestoßen hat sie Sylts neuer Bürgermeister Nikolas Häckel (parteilos). Er monierte mit dem mit Blick auf die 14.800 Sylter Zweitwohnungen, dass die Landesregierung trotz eines „großen Anreisedrucks“ nicht tätig geworden sei.

Sein Problem: Zweitwohnungsbesitzer dürfen seit Mitte März die Schlüssel an Freunde, Verwandte oder Bekannte weitergeben, sofern sie dafür kein Geld nehmen. Unklar ist, ob nicht doch der eine oder andere Euro verdient wird. Dies sei „durch die Ordnungsbehörde nicht kontrollierbar“, kritisierte Häckel.

Auch Steffi Böhm, Bürgermeisterin von Kampen, spricht von einem „kleinen Schlupfloch in der Regelung der Landesregierung“.

Restriktionen wären Eingriff ins Eigentumsrecht

Wie kommt es dazu? Wie Thilo Rohlfs, Staatssekretär in Tourismusministerium, erklärte, sei es nicht zu rechtfertigen und auch nicht verhältnismäßig, Eigentümern zu verbieten, ihr Haus unentgeltlich zur Verfügung zu stellen. Dies wäre „ein massiver Eingriff in das Eigentumsrecht“.

In St. Peter-Ording mit seinen 5000 Zweitwohnungen sieht man kein „Schlupfloch“-Problem. „Ob nun die Besitzer selbst oder ihre Freunde kommen, ändert ja nichts an der Zahl der Besucher“, sagt Tourismusdirektorin Katharina Schirmbeck

In Timmendorfer Strand mit gut 2000 Zweitwohnungen sind die Tagesgäste am Osterwochenende die größte Sorge. „Schließlich ist die Lübecker Bucht für halb Hamburg das erste Ausflugsziel“, so Tourismusdirektor Joachim Nitz. „Wir haben mit der Polizei eine Meldekette verabredet. Sobald unsere Parkplätze voll sind, wird über Verkehrsfunk und durch Schilder darum gebeten, Timmendorfer Strand nicht mehr anzufahren.“

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