Literaturszene

Berliner Autor über seinen Küsten-Krimi „Alsensund“

Berliner Autor über seinen Küsten-Krimi „Alsensund“

Berliner Autor über seinen Küsten-Krimi „Alsensund“

Sonderburg/Berlin
Zuletzt aktualisiert um:
Schriftsteller Per Sjørndahl hat seinen Debüt-Krimi hier am Alsensund angesiedelt. Foto: Ilse Jacobsen

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Per Sjørndahl hat einen Kriminalroman geschrieben, der im deutsch-dänischen Grenzland spielt. Im Interview verrät der Autor, warum er sich zwischen Flensburg und Gravenstein so gut auskennt.

Per Sjørndahl ist 58 Jahre alt, lebt in Berlin und hat einen Kriminalroman herausgegeben, der „Alsensund“ heißt. Der Debütroman ist ein Küsten-Krimi aus dem deutsch-dänischen Grenzland, der im Verlag Emons Verlag erschienen ist.

Auf dem Cover des Buches ist die nächtliche Kulisse Sonderburgs zu sehen: die beleuchtete Søndre Havnegade und das pechschwarze Wasser des Alsensunds.

Per Sjørndahl, der eigentlich Peter Schorpp heißt, lebt seit Langem in Berlin. Wie kam er darauf, seinen ersten Kriminalroman am Alsensund spielen zu lassen? Im Telefoninterview verrät er Näheres. 

Was verbindet dich mit dem deutsch-dänischen Grenzland?

„Ich habe meine ersten Lebensjahre in der Nähe von Gravenstein verbracht, wo meine Eltern gelebt haben. Mein Vater war Malermeister und meine Mutter, die dänische Wurzeln hat, war Kindergärtnerin. Ich habe an diese Zeit wenige, aber sehr positive Erinnerungen. Ich erinnere mich beispielsweise daran, wie wir über den Alsensund zum Markt nach Sonderburg gefahren sind. Bis heute verbinde ich mit Dänemark positive Gefühle und Erlebnisse. Vielleicht täuscht das, aber ich nehme die Leute hier ein Stück offener wahr, als in Berlin oder Deutschland.“

Im Krimi „Alsensund“ reist Kommissar Marven Sånbergen nach Deutschland, um den Todesfall einer dänischen Studentin in Harrislee (Harreslev) zu untersuchen. Die Spuren führen ins Umfeld eines Pharmakonzerns, und er kommt einer Geschichte rund um ein altes Waisenhaus am Alsensund auf die Spur.

Der Autor lebt und arbeitet in Berlin, seine ersten Lebensjahre verbrachte er bei Gravenstein. Foto: Pressefoto Egmons Verlag

Wie kamst du darauf, deinen Debütroman am Alsensund anzusiedeln? 

„Ich hatte die Ostsee und die Grenze irgendwie im Sinn; woher das kam, kann ich gar nicht sagen. Ich nehme an, das hat mit den Erinnerungen zu tun. Generell mag ich die nordische, die skandinavische Literatur sehr.“

Der Roman hat 416 Seiten Foto: Sara Eskildsen

Wie lange hast du an dem Buch geschrieben? 

„Angefangen habe ich vor fünf Jahren. Eigentlich bin ich in der Musik kreativ unterwegs, das Schreiben hatte sich dann wie von selbst entwickelt, ohne dass ich das geplant habe. Die Ideen kamen einfach, wurden immer mehr und ließen mir keine Ruhe, bis ich sie auf irgendwelche Post-Its geschrieben habe. So hat sich das nach und nach entwickelt. Mein Geld verdiene ich schon seit vielen Jahren mit einer osteopathischen Praxis.“

Warst du für die Recherche zu deinem Buch nochmal in Sonderburg und Umgebung?

„Ja, im vergangenen Jahr bin ich mit dem Auto entlang der Küste gefahren. Durch Sonderburg, über beide Brücken. Habe mich in Cafés in der Sonderburger Innenstadt gesetzt und an den Hafen von Gravenstein, und mir die Leute angeguckt. In diesem Jahr werde ich nochmal in die Gegend fahren – denn es wird einen zweiten und auch dritten Teil mit Kommissar Sånbergen geben. Der zweite Teil ist schon fast fertig.“

Warum hast du dir einen dänischen Künstlernamen gegeben?

 „Ich habe vor, viel mehr in und über Dänemark zu schreiben. Die nächsten Teile werden tendenziell noch mehr in Dänemark als in Deutschland spielen. Ich fand, dass mein Name so überhaupt nicht zu dem Buch oder der Geschichte passt, das konnte ich nicht zusammenbringen. Und vielleicht fühle ich mich auch ein wenig dänisch.“

Haben eine Vorliebe für die Ostsee: Peter Schorpp mit seiner Frau Carmen Schmidt Foto: Privat
Mehr lesen