Dänemark

Langsameres Fahren auf Autobahnen ist beliebt geworden

Langsameres Fahren auf Autobahnen ist beliebt geworden

Langsameres Fahren auf Autobahnen ist beliebt geworden

ghe/Ritzau
Kopenhagen
Zuletzt aktualisiert um:
Autos auf einer Autobahn
Bei hohen Geschwindigkeiten verbrauchen Fahrzeuge aufgrund des hohen Luftwiderstands überdurchschnittlich viel Kraftstoff. Auch deshalb wird das Tempolimit auf Autobahnen nicht mehr von allen ausgereizt. Foto: Claus Bech/Ritzau Scanpix

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Die hohe Inflation und die damit verbundenen gestiegenen Spritpreise hatten Autofahrende im vergangenen Jahr dazu gebracht, seltener schnell zu fahren. Der Trend hält an, wie neue Zahlen der Verkehrsbehörde zeigen. Das hat mehrere Gründe.

Auf den dänischen Autobahnen wird immer langsamer gefahren. Das zeigen neue Zahlen der dänischen Straßenverkehrsbehörde (Vejdirektoratet).

Der Trend begann, als die Inflation die Benzinpreise im Jahr 2022 in die Höhe schnellen ließ. Doch obwohl die Preise wieder gesunken sind, hält der Trend an. Laut Behörde haben sich die Autofahrenden an die niedrigen Geschwindigkeiten gewöhnt. „Einige Leute haben wahrscheinlich herausgefunden, dass man nicht viel später ankommt, wenn man seine Geschwindigkeit um fünf bis zehn Kilometer die Stunde reduziert“, so Niels Moltved, Projektleiter in der Abteilung für Verkehrsstatistik der Straßenverkehrsbehörde.

Weniger Tempo, positive Effekte

Die Statistik zeigt, dass die Menschen auch 2023 noch zwei bis drei Kilometer weniger pro Stunde fahren im Vergleich zu den Jahren vor den Preiserhöhungen. Pendelnde haben dadurch teilweise mehrere hundert Kronen im Monat gespart. Laut Moltved hat eine niedrigere Geschwindigkeit auf den Autobahnen viele Vorteile. Neben den Einsparungen würde auch weniger CO₂ ausgestoßen, und es komme zu weniger Verkehrsunfällen.

Auch wenn die Durchschnittsgeschwindigkeit gesunken ist, zeigen die Zahlen, dass die Bürgerinnen und Bürger im Frühjahr und Sommer auf den Straßen tendenziell schneller fahren. Nach Ansicht von Niels Moltved gibt es dafür einen logischen Grund. „Es gab schon immer jahreszeitliche Schwankungen bei den Geschwindigkeiten, was natürlich auch mit dem Tageslicht zu tun hat. Wenn es mehr Licht gibt, fährt man ein bisschen schneller“, sagt der Statistikexperte.

E-Autofahrende langsamer unterwegs

Elektroautos, die heute mehr als sechs Prozent aller Personenkraftwagen in Dänemark ausmachen, spielen bei den Zahlen ebenfalls eine kleine Rolle. Das liegt daran, dass Fahrerinnen und Fahrer von Elektroautos dazu neigen, langsamer zu fahren, weil die Batterie schnell leer ist. Ansonsten können auch andere Parameter eine Rolle spielen, wie z. B. Verkehrsstaus, Wetter und die finanziellen Möglichkeiten der Autofahrenden.

Mehr lesen

Diese Woche in Kopenhagen

Walter Turnowsky ist unser Korrespondent in Kopenhagen
Walter Turnowsky Korrespondent in Kopenhagen
„Løkke ist mit 60 immer noch das Stehaufmännchen der dänischen Politik“