Wirtschaft

Unternehmen sehen Arbeitskräftemangel als größte Herausforderung

Unternehmen sehen Arbeitskräftemangel als größte Herausforderung

Unternehmen: Arbeitskräftemangel als größte Herausforderung

Ritzau/ket
Kopenhagen
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Wenn es nach der Organisation Dansk Industri geht, sollte im bevorstehenden Wahlkampf Wert darauf gelegt werden, wie dem Problem der fehlenden Fachkräfte entgegengewirkt werden kann. Foto: Henning Bagger/Ritzau Scanpix

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Die Politikerinnen und Politiker sollten sich im bevorstehenden Wahlkampf auf die fehlenden Hände in der Wirtschaft konzentrieren, meint die Wirtschaftsorganisation Dansk Industri. Die Sorgen um zu wenige Arbeitskräfte waren bei den Betrieben in Dänemark noch nie so groß wie jetzt, heißt es in einer Umfrage unter 8.000 Unternehmen.

Der Arbeitskräftemangel in der dänischen Arbeitswelt sollte auf der politischen Tagesordnung ganz oben stehen. Das ist zumindest die Ansicht der Wirtschaftsorganisation Dansk Industri (DI). Die Organisation hat eine Umfrage durchgeführt, in der 8.000 kleine und große Unternehmen ihre Meinung zu Problemen im Unternehmenssektor geäußert haben.

Mehr als 50 Prozent von ihnen halten den Arbeitskräftemangel für die wichtigste Herausforderung, der die Politikerinnen und Politiker Priorität einräumen sollten.

„Für die Unternehmen gibt es im Moment einfach keine wichtigere politische Agenda“, kommentiert Emil Fannikke Kiær, politischer Direktor bei DI, die Umfrage.

Arbeitskräfte entscheidende Bedeutung für Wachstum und Export

„Für die gesamte dänische Wirtschaft ist es von entscheidender Bedeutung, dass die Unternehmen nicht auf Wachstum und Exporte verzichten müssen, weil ihnen Mitarbeitende fehlen.“

Es ist das erste Mal in der Geschichte der Umfrage, dass der Arbeitskräftemangel die Liste der wichtigsten Herausforderungen anführt. Die Umfrage wurde in den vergangenen zwölf Jahren jährlich durchgeführt.

Ende Juni erzielte eine politische Mehrheit eine breite Einigung über die Senkung der Obergrenze für ausländische Arbeitskräfte in der Hoffnung, das Problem in den Griff zu bekommen.

Das ist ein Schritt in die richtige Richtung, aber er reicht nicht aus, meint Emil Fannikke Kiær.

Er räumt ein, dass auch die Unternehmen eine Verantwortung haben, qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gewinnen.

„Mehrere Unternehmen haben sich bereits mit Kommunen zusammengetan, um die Attraktivität von Kommunen als Arbeitsort zu erhöhen.“

Aber das ist eine Aufgabe, die die Parlamentsparteien in den kommenden Wahlkampf mitnehmen sollten, meint der politische Direktor.

„Wenn wir es uns als Gesellschaft leisten wollen, all die Dinge zu tun, die wir im Hinblick auf die grüne Transformation, die Digitalisierung und unser Gemeinwohl tun wollen, dann dürfen Wachstum und Wohlstand in den Unternehmen nicht zum Erliegen kommen.“

„Mehr Arbeitskräfte zu bekommen, ist also eine Aufgabe, die unter dem Strich für alle gilt. Vor allem für diejenigen, die sich in einem Wahlkampf befinden.“

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