Inflation

Einzelhandel erwartet in den kommenden Monaten weiter steigende Preise

Einzelhandel erwartet in den kommenden Monaten weiter steigende Preise

Einzelhandel erwartet weiter steigende Preise

Ritzau/nb
Kopenhagen
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Trotz bereits massiver Preissteigerungen in den vergangenen Monaten rechnet eine Mehrzahl der Lebensmittelhändler mit weiter steigenden Preisen (Archivfoto). Foto: Signe Goldmann/Ritzau Scanpix

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Unter den Lebensmittelgeschäften erwarten drei von vier Unternehmen steigende Preise.

Supermärkte und Lebensmittelgeschäfte rechnen noch im Laufe des Jahres mit weiter steigenden Preisen.

Die Angaben beruhen auf einer Erhebung der dänischen Statistikbehörde.

Historische Preissteigerungen noch nicht zu Ende

Demnach antworten 55 Prozent der Einzelhändlerinnen und -händler, dass sie damit rechnen, in den kommenden drei Monaten die Preise weiter zu erhöhen. Somit zeichnet sich ab, dass die historisch hohen Preissteigerungen in Dänemark noch nicht am Ende angelangt sind.

Allerdings gibt es je nach Branche große Unterschiede. So rechnen die Autohändlerinnen und -händler mit weniger stark steigenden Verkaufspreisen.

95 Prozent aller Tankstellen erwarten weiter anziehende Spritpreise

Demgegenüber steht der Einzelhandel für Lebensmittel, Getränke und Tabakwaren. Hier erwarten drei von vier Geschäften, innerhalb der nächsten drei Monate die Preisschraube weiter nach oben zu drehen.

Unter den Tankstellen liegt der Wert sogar bei 95 Prozent.

Die Zahlen wurden im Zeitraum von Ende Mai bis zur vergangenen Woche erhoben. Bei einer vergleichbaren Umfrage von Danmarks Statistik im Mai antworteten noch geringfügig mehr Händlerinnen und Händler, dass sie mit steigenden Preisen rechnen.

Anstieg so hoch wie seit fast 30 Jahren nicht mehr

Der Chefökonom von Arbejdernes Landsbank, Jeppe Juul Borre, verweist insbesondere darauf, dass die Erwartungen an weitere Preissteigerungen noch immer weit verbreitet sind, und das trotz historisch hoher Preiszuwächse im April und Mai.

„Die dänischen Verbraucherpreise steigen derzeit so stark wie seit 1983 nicht mehr. Allerdings geschehen die Preisanstiege dieses Mal auf breiterer Front und sind nicht mehr nur an den Energiesektor gebunden, wie es zu einem früheren Zeitpunkt der Fall war. Die jetzige Inflation bedeutet, dass eine Familie mit Kindern 32.000 Kronen mehr pro Jahr aufwenden muss, um ihren Jahresverbrauch auf demselben Niveau aufrechterhalten zu können“, so Juul Borre.

Gestiegene Herstellungskosten werden weitergegeben

Seiner Ansicht nach können die Preissteigerungen unter anderem darauf zurückgeführt werden, dass die Kosten in der Herstellung für viele Produkte gestiegen sind.

„Die Herstellungskosten sind um ganze 37 Prozent im Vergleich zu vor einem Jahr gestiegen. Vorwiegend die höheren Energie- und Rohstoffpreise treiben die Kosten für die Unternehmen in die Höhe. Ein Teil davon wird an die Verbraucherinnen und Verbraucher weitergegeben“, lautet seine Einschätzung.

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