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Venstre-Vorsitzender: Ecco-Äußerungen entsprechen nicht unserer Politik

Venstre-Vorsitzender: Ecco-Äußerungen entsprechen nicht unserer Politik

Venstre-Vorsitzender distanziert sich von Ecco-Äußerungen

Ritzau/nlm
Tondern/Tønder
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Der Venstre-Vorsitzende, Troels Lund Poulsen, kritisiert die Aussagen seines Parteikollegen über Ecco. Foto: Mads Claus Rasmussen/Ritzau Scanpix

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Die jüngsten Äußerungen des Venstre-Politikers Jan E. Jørgensen sorgten für Kontroversen. In einem Interview verglich er Mitarbeitende des Schuhunternehmens Ecco mit Kollaborateuren während der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg. Der Venstre-Vorsitzende, Troels Lund Poulsen, hat nun klargestellt, dass diese Aussagen nicht im Einklang mit der Politik seiner Partei stehen. Jørgensen betont hingegen auf Facebook, missverstanden worden zu sein.

Der Venstre-Vorsitzende und dänische Wirtschaftsminister, Troels Lund Poulsen, hat sich von den Äußerungen seines Parteikollegens Jan E. Jørgensen distanziert. In einem Interview mit „Radio4“ soll Jørgensen Mitarbeitende des Schuhunternehmens Ecco mit Kollaborateuren während der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg verglichen haben. Gleichzeitig kritisierte der Folketingsabgeordnete von Venstre die Geschäftsaktivitäten von Ecco in Russland und rief die 600 Mitarbeitenden des nordschleswigschen Unternehmens dazu auf, zu kündigen oder anderweitig gegen die Firmenpolitik zu protestieren.

Der 59-Jährige bezog sich mit seinen Aussagen insbesondere auf die Unternehmensleitung von Ecco, die nach mehr als zwei Jahren Krieg weiterhin Geschäfte in Russland betreibt.

Nun hat sich auch Troels Lund Poulsen bezüglich der Äußerungen seines Venstre-Kollegen zu Wort gemeldet und diesen in die Schranken gewiesen. „Ich distanziere mich von diesen Äußerungen, die nicht der Politik der Venstre-Partei entsprechen“, sagt Poulsen laut „DR“.

Entschuldigung über Facebook

Jørgensen hat am Donnerstag einen Beitrag auf Facebook verfasst, in dem er erklärt, dass seine Äußerungen missverstanden wurden. Nachdem er gesagt hatte, dass es „eine Form von Kollaboration“ sei, habe er die Nachfrage erhalten, ob er glaube, dass alle 600 Mitarbeitenden von Ecco Kollaborateure seien. „Das halte ich vielleicht für etwas hart. Vor allem die Personen in den Führungspositionen sollten kritisiert werden“, beantwortete er die Nachfrage. 

Das Missverständnis sei unfair, findet Jan E. Jørgensen, der jedoch zugibt, dass er seine Aussage klarer hätte formulieren können. „Hätte ich mich klarer bezüglich der Verantwortung der Ecco-Mitarbeitenden ausdrücken können? Ja, das hätte ich durchaus gekonnt, und es tut mir leid, dass meine Äußerungen verdreht wurden, um die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als Kollaborateure darzustellen. So meinte ich das nicht“, schreibt Jørgensen auf Facebook.

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