Arbeitsmarkt

Arbeitslosigkeit so niedrig wie zuletzt 2009

Arbeitslosigkeit so niedrig wie zuletzt 2009

Arbeitslosigkeit so niedrig wie zuletzt 2009

cvt/Ritzau
Kopenhagen
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Baustelle
Foto: Cornelius von Tiedemann

Nur 3,7 Prozent der arbeitsfähigen Bevölkerung in Dänemark suchen derzeit nach einem Job. Eine bemerkenswerte Entwicklung angesichts der weltweiten Krisenstimmung, meinen Ökonomen.

Das anhaltende Wirtschaftswachstum in Dänemark sorgt dafür, dass die Beschäftigungszahlen weiter steigen – und die Arbeitslosigkeit sinkt. Im Januar sank die Zahl der Arbeitslosen im Lande um 1.300 Personen auf 102.700. Das entspricht  3,7 Prozent der arbeitsfähigen Bevölkerung und es ist die niedrigste Zahl seit Februar 2009.

Dieser Fortschritt sei angesichts der weltweiten Entwicklung mit dem sogenannten Handelskrieg zwischen China und den USA und dem Brexit-Theater bemerkenswert, sagt Chefökonom Erik Bjørsted vom gewerkschaftsnahen Institut Arbejderbevægelsens Erhvervsråd.

„In einer Zeit, in der der Optimismus hierzulande und im Ausland abnimmt, ist es positiv, dass die Arbeitslosigkeit sinkt“, sagt er.

Arbeitgeber und Gewerkschaften wollen mehr Qualifikation

Seit Februar 2009 waren nicht mehr so wenige Menschen ohne Arbeit in Dänemark. Für viele eine erfreuliche Nachricht – für die Arbeitgeber aber eine Herausforderung, sagt Steen Nielsen vom Arbeitgeberverband Dansk Industri. „Obwohl es positiv ist, dass die Arbeitslosigkeit so niedrig ist, bedeutet das umgekehrt auch, dass es für die Unternehmen schwer ist, qualifizierte Mitarbeiter zu finden“, sagt er.

Es müsse nun daran gearbeitet werden, mehr Menschen, die am Rande des Arbeitsmarktes stehen, in Arbeit zu bringen. Und darin ist er sich mit dem Gewerkschaftsbund FH, bis 2019 unter dem Namen LO bekannt, einig.

„Dafür muss in zielgerichtete Maßnahmen investiert werden, darunter nicht zuletzt Weiterbildung und Ausbildung“, so die FH-Ökonomin Mette Hørdum Larsen. Über die 102.700 Arbeitslosen gebe es nämlich noch rund 50.000 Personen, die bereit werden könnten, in Arbeit zu kommen. Dabei handele es sich unter anderem um Bürger, die ihr Recht auf Sozialhilfe verloren haben und um Jugendliche, die Ausbildungsförderung beziehen.

 

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